Schulchronik

 

 

für

 

 

die Schule zu Hage

 

 

Parochie Hage

 

 

Inspektion Nesse

 

 

 

 

 

 

 

Angelegt nach Ulrichs.

Band V. 1.Heft, Seite 99

Angefangen im Sommer 1892

von den Hauptlehrer Schröder

Seit dem 1.Oktober 1921 fortgeführt von dem Hauptlehrer Schröder

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Schulort und die Schulgemeinde

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Name des Ortes kommt offenbar von "Hag" d.i. Gehege, Umzäunung (Ähnlich: "Da will ich spielen im grünen Hag", Gewitter von Gustav Schwab; ferner: "Hagen" in Westfalen).

Hage liegt 5km östlich von der Stadt Norden entfernt. Es ist umzäumt von den Gehölzen in Lütetsburg und in Berum und gehört heute (1.Aug. 1892 ) zum Kreise Norden im Regierungsbezirk Aurich. Die Verwaltung des Kreises hat der Landrat, die des Regierungsbezirkes der Regierungspräsident. Vor der Kreiseinteilung der neueren preußischen Provinzen gehörte es zum Amt Norden im Kreise Emden der Landdrostei Aurich. An der Spitze des Amtes stand der Amtshauptmann, an der Spitze der Landdrostei der Landdrost. Während der hannoverschen Regierung gehörte unser Ort zum Amte Berum (1815 - 1866). So war es auch zu Anfang dieses Jahrhunderts.

Nach "Fr. Arends, Ostfriesland und Jever 1, 1818 " war damals dem Amt vorgesetzt 1 Amtmann mit 1 Assessor. Zum Amt Berum gehörten 3 Amtsvogteien: Berum, Nesse und Norderney, und 7 Untervogteien: Hage, Hufschlag (bei Junkersrott), Arle, Nesse, Westdorf, Norderney, Baltrum. Es gab im Amte Berum fünf Kirchspiele: Hage, Arle, Nesse, Norderney, Baltrum. Zum Kirchspiel Hage gehörten: Hage, Berum, Berumbur, Berumerfehn, Kleinheide, Wichte, Blandorf, Halbemond, Junkersrott, Hufschlag, Theener, Hagermarsch. Hage gehörte also zur Vogtei Berum. Das Wort Berum soll nach "Freese, Ostfr. Harlingerland I, 1796 " von Bern " d.i. ein Schiff und "Hum" d.i. ein Hafen herkommen, "wie der Regierungsrat v. Wicht mit kritischer Gelehrsamkeit ausführlich gezeigt hat".

In "Friedr Arends, Erdbeschreibung des Fürstentums Ostfriesland und des Harlingerlandes, 1824" heißt es wörtlich: Hage, ein großes Kirchspiel, welches den ganzen westlichen Teil von Berum einnimmt. Mit 2487 Einwohnern, wozu noch der größte Teil von Lütetsburg kommt, mit etwa 200 Einwohnern, so daß es die größte luther. Landgemeinde in Ostfriesland ist. Der Flecken Hage, Hauptort derselben, so mit Berum 835 Einwohner zählt, liegt am Rande der Geest, unmittelbar an das Dorf Lütetsburg sich anschließend, unter 24 Grad 57 Min. Länge und 53 Grad, 36 Min. 12 Sekunden Breite. Es ist ein ziemlich großer Flecken, aus einer Straße bestehend, an deren beiden Seiten die Häuser, auf 1/4 Std. Länge liegen. Viele Hanwerker wohnen daselbst, größtenteils für die Marsch arbeitend, worunter verschiedene Tischler, die sehr gute Arbeit liefern. Die meisten nähren sich vom Ackerbau. Mehrere recht ansehnliche, schöne Häuser zieren diesen Ort, der unter die lebhaftesten auf dem Lande gehört, indem nicht nur der Postweg zwischen Norden und Esens nebst Wittmund dadurch geht, sondern fast sämtliche Bewohner des Amtes Auf ihren häufigen Reisen nach Norden diesen Weg wählen. Wirtshäuser gibt es daher viele. Krammermärte werden zwei gehalten, im Juni und Oktober, welche als die einzigsten im Amt zahlreich besucht werden. Das Straßenpflaster ist vor einigen Jahren ganz neu angelegt u. jetzt sehr bequem zu passieren; vorher war der Ort deshalb übel berüchtigt. Man kann nicht bestimmt sagen, daß Hage eigene Häuptlinge gehabt hat; eher scheint es; daß die Häuptlinge von Berum daselbst Herren gewesen. Der Ort hatte indessenschon in früheren Jahren eine adlige Burg, welche im Westen der Kirche stand und der Familie Hinkena gehörte: Die letzte dieser Familie, eine Witwe Frouwa Hinkena, schenkte solche schon 1466 mit allen Ländereien, mit Korn, Betten, Handtüchern, Schränken, Kisten - welche letztere aber längst verloren - der Kirche, als Vermächtnis für einen zweiten Prediger. Das Testament, auf Pergament in plattdeutscher Sprache geschrieben, so die Witwe auf den Altar der Kirche niederlegte, wird noch in der Pastorei aufbewahrt. Das Burggebäude ist zum Teil noch vorhanden und dient seit der Stiftung zur Wohnung des zweiten Predigers, der auch die Einkünfte des Vermächtnisses genießt.

Der Graben wurde 1764 gänzlich gedämpft, nachdem schon vorher, da er fast zugewachsen, das meiste davon zu kleinen Gärten in Erbpacht ausgethan worden.

Die Osterpastorei soll, wie die Sage lautet, ein kloster gewesen sein. Brtram (Hofprediger Joh. Friedr. Bertram) hält es für ein der heil. Anna gewidmetes Nonnenkloster, bringt aber keinen anderen Grund bei, als weil das Gebäude in alten Urkunden "St. Annen - Kloster" genannt wird. Ein nahe dabei von der Straße abgehender Seitenweg heißt die Klosterlohne, und eins der daran stehenden kleinen Häuser das Kloster. Weiter ist nichts davon bekannt. Wenn es wirklich ein Kloster gewesen, muß der größte Teil des Gebäudes längst abgebrochen worden sein, da in der jetzigen Wohnung nur noch drei Zimmer vorhanden sind.

Die ansehnliche Kirche, dem heiligen Ansgarius gewidmet, wird von zwei Predigern bedient. In derselben ist ein großer, in - und auswandig stark vergoldeter, silbener Kelch bemerkenswert, den die Prinzessin Katharina von Schweden der Kirche 1608 schenkte, wie die am Fuß befindliche Inschrift besagt. Diese Prinzessin stiftete auch 1607 ein neues Gasthaus im Flecken, welches hernach, wie Bertram berichtet, in die Schule und Schulwohnung verändert wurde; vielleicht aber ist das am Kirchhofe stehende kleine Gasthaus, welches vor einigen Jahren gegen ein größeres vertauscht worden.

Bei Hage fiel am 5.April 1427 ein Gefecht zwischen ständischen und fürstlichen Truppen vor, worin erstere in die Flucht geschlagen wurden und ihre ganze Artillerie verloren.

Hage ist der Geburts- und Wohnort mehrerer Gelehrte, unter denen besonders: Joh. Dietr. Deymann, Prediger zu Amsterdam, einer der aufgeklärtesten, gelehrtesten Theologen, der erste, der den Grund zur aufgeklärten Denkart in Holland gelegt; er starb am 9. April 1783 und war an demselben Tag 1732 geboren. Einer seiner Vrüder war Apotheker zu Amsterdam und stand als Chemiker bei seinen Kunstgenossen in größtem Ansehen; der andere war einer der berühmtesten Ärzte darselbst.

Der Schullehrer Manfred Neddersen, 1727 gebohren und am 16.Februar 1772 gestorben, zwarkein Gelehrter, aber durch eingenen Fleiß und Religiosität gebildet, machte rühmlich bekannt durch seine 1763 erschiedene Schrift "Briefe eines Christen in Ostfriesland" und vieler anderer.

Der Magister Martin Faber, zu Aalst in Flandern gebohren, kam 1551 als Prediger nach Hage, wo er 1588 starb, 75 Jahre alt. Ein rechtschaffener, gelehrter Theologe und Schriftsteller.

Auch Herman Mesander war von 1603 - 12 daselbst Prediger.

Bertold Meier, 1644 zu Hamburg gebohren, welcher General"Super"intendent zu Wolfenbüttel war und daselbst wegen verweigerter Unterschrift eines, der Pietisterei erlassen Dekrets, entsetzt wurde, kam 1695 als ältester Prediger hierher und starb daselbst 1714.

Von Prediger Gerh. Kryns Ansmink, der von 1803 - 1813 daselbst lehrte hat man ein Werkchen: "Unterredungen über die jetzigen Zeiten", welches 1807 zum zweitenmal gedruckt wurde, aber kein Gewinn für Aufklärung ist.

Berum, aus Schloß und ein paar Häuser bestehend, grenzt unmittelbar an Hage im Osten. Es ist ein alter Häuptlingssitz, von dessen frühesten Besitzern bloß die Namen bekannt sind. Hayo Sydsena hieß der erste bekannte Häuptling, der zu Ende des 14. Jahrhunderts lebte, eine Tochter Tetta nachließ, die mit Poppo Manninga von Lütetsburg verheiratet war, und einen Sohn Martin Sydsena, welcher eine Tochter Frauwa hatte, die sich mit Edzard Cirksena vermählte, wodurch die Herrschaft auf diesen und demnächst seinen Bruder Ulrich kam, seitdem das Regierhaus immer im Besitz geblieben.

Ulrich erbaute statt der alten burg 1444 ein neues Schloß, welches nicht unmerkwürdig in der vaterländischen Geschichte geworden. Im 30-jährigem Kriege war es eine Zeitlang das Hauptquartier des Grafen Gallas, Anführer der Kaiserlichen Truppen. Bei einem Besuch, den der Graf Rudolf Christian am 17. April 1628 daselbst ablegte, wurde dieser junge, erst 28 - jährige Regent von einem kaiserlichen Offizier, mit dem er in der Trunkenheit Streit bekommen, so schwer ins linke Auge getroffen, daß er bald darnach starb.

Vorher war es Witwensitz der Gemahlin Edzards II., Catharina, Tochter des Königs Gustav von Schweden, die daselbst bis zu ihrem am 21. Dez. 1610 erfolgten Tode wohnte . Obgleich stolz und herrschsüchtig, war sie eine große Wohltäterin der Armen, legte auf dem Schloß eine Kapelle an und hielt eigene Prediger dazu.

Die Fürstin Justine Sophie, Fürst Enno Ludwigs Gemahlin, zog als 24 - jährige Witwe dahin und starb daselbst 17 Jahre später, am 12.Aug.1677.

der größte Teil des Schlosses ist 1764 abgebrochen; nur das Vordergebäude mit einem Turm und das Thor, sind stehen geblieben, jetzt zum Sitz des Amtsgerichtes dienend. Die Mauern sind sehr dick. Ein Teil des hohen Walls steht gleichfalls noch da, und gewährt eine weite Aussicht, selbst bis zu den weißen Dünen von Norderney. Im Süden davon ist noch ein Schloßgarten vorhanden mit einem Wohnhause und den Stallgebäuden, so jedoch vererbpachtet; dann das Berumer Gehölz, welches vermutlich um die Mitte des 17. Jahrhunderts angelegt ist und 55 1/2 Diemath hält, zur Hälfte aus Eichen Hochwald bestehend. Viele Ellern und schöne Buchen sind daselbst. Schon in früheren Zeiten war es mit Alleen durchschnitten, vor ein paar Jahren sin noch viele Gänge darin angelegt, so daß es jetzt ein angenehmer Spaziergang ist.

Berum war der Geburtsort des Bischhofs Herberts von Utrecht (gestorben 1150) mit seinen beiden Brüdern, Drosten zu Groningen und Converden.

Im Jahre 1880 schenkte der Gutsbesitzer Dr. phil. Peterssen auf Schloß Nordeck ein von seiner Tante Helene geerbtes, schönes und geräumiges Gebäude nebst Garten dem Kreise Norden zur Einrichtung eines Krankenhauses. Dieses Stift führt den Namen "Helenenstift" und wird durch die laufenden Einnahmen an Krankengeldern, durch Zuwendungen des Stifters und Unterstützungen des Provinzial-Landtages unterhalten. Es wurde im Jahre 1886 durch einen Flügel nach hinten erweitert.

Anfang Juni 1884 wurde die Eisenbahn (ostfries. Küstenbahn), welche Hage mit Norden und Dornum verbindet, dem Verkehr übergeben. Die Postverbindungen zwischen diesen Orten fielen damit fort. Eine Post, Briefe und Pakete befördernd, fährt seitdem täglich nach Westerholt und eine Wattpost während der Saison auf Norderney nach Hilgenriedersiel. Omnibusse fahren noch zweimal wöchentlich von Dornum durch Hage nach Norden.

Die Einwohnerzahl des Fleckens Hage betrug am 01.Dez.1890 in der Volkszählung "815". Die Einwohner sind meist Gewerbetreibende und Handwerker. Was das Handwerk letzteren nicht einbringt, daß ersetzt ihnen der Gartenbau.

In Hage sind jetzt zwei Pastoren, Namens Eiben und Schomerus. Bei der Wahl der Pastoren und des 1.Lehrers haben allein die Interessenten, welche meist außerhab des Fleckens wohnen und nur zur Kirchengemeinde gehören, zu bestimmen. Die Hauptinteressenten sind: Graf zu Inn- und Knyphausen, Lütetsburg und Gutsbesitzer Dr. phil. Peterssen, Schloß Nordeck Berum.

Zur Schulgemeinde gehören: Hage, Holzdorf, Berum, Berumbur, Hagermarsch zum Teil, Ülkebült, Hilgenbur und Hagerwilde.

In Berum ist ein Amtsgericht.

Im nordwesten Berums, am Nordende der Geest, liegt das zu Ende der sechziger Jahre gebaute, herrliche Schloß Nordeck, mit kleinem, aber schönem Park.

Am 28. Dezember 1893 brannte abends nach acht Uhr das Schloß zu Lütetsburg fast ganz nieder. Viele wertvolle Kunstschätze gingen dabei verloren. Ursache des Brandes Unvorsichtigkeit, einer kleinen Comtesse mit einen brennenden Weihnachtsbaum. Das milde, schöne Wetter machte es möglich, daß sofort mit dem Wiederaufbau des Schlosses begonnen werden konnte.

Am 01.April 1894 schied der Pastor Eiben auf seinen Antrag (jedoch unfreiwillig) aus dem Dienste.

Nachdem Herr Pastor Schomerus, der zum ersten Pfarrer gewählt war, der Einnahme wegen die Annahme der Stelle abgelehnt hatte, wurde Herr Pastor coop. Plock, der hier fünf Monate als Cooperator tätig war, zum 1. Pfarrer gewählt und am 30. September 1894 in sein Amt eingeführt.

Am 01.September 1895 wurde die Wiederkehr (25.) des Sedantages besonders festlich begangen: Morgens 6 - 7 Festgeläute und kurz vorher Weckruf durch eine Trompete, vorm. von 91/2 - 11 Gottesdienst, von 11 - 12 Festgeläute, nachm. von 2 - 3 Gottesdienst, von 3 - 5 Festumzug von Westen nach Osten bis Berum; von 5 - 7 Festrede auf dem Festplatze (Kamp hinter Oddingas Hause), Kinderbewirtung mit Chokolade und Kuchen (Zwieback!), Kinderbelustigung durch Jugendspiele; von 71/2 - 81/2 Fackelzug der Krieger und Bürger durch den Flecken v. Westen nach Osten; 9 Uhr Feuerwerk auf dem Festplatze. 02.September mittags von 12 - 1 Uhr Festgeläute.

Nach der Volkszählung vom 01. Dezember 1894 betrug die Seelenzahl der Parochie Hage 3475.

Ostern 1895 ist zwischen den beiden Herrn Geistlichen eine Geschäftsteilung eingetreten, indem die Gemeinde für jeden Geistlichen in zwei feste Bezirke geteilt wurde. Grenze der beiden Bezirke ist der Zuggraben westlich des Schulhauses und der Schule.

Am 21. - 23.März 1897 wurde der 100 - jährige Geburtstad Sr. Majestät Kaiser Wilhelms des Großen gefeiert. Am 21.März war vormittags der Festgottesdienst, am 22. Schulfeier vormittags und der Festzug der Bürger und Vereine, sowie Kommers abends, am 23. Schulausflug und Bewirtung der Kinder nachmittags. Am 21.März wurde abends der Flecken herrlich illuminiert. Am 21. und 22. fand mittags von 12 - 1 Festgeläute statt.

Im Herbst 1896 war der Wiederaufbau des Schlosses in Lütetsburg vollendet, u. die Familie des Herrn Grafen zu Innhausen und Knyphausen bezog das Schloß wieder. Es ist von Grund auf neu geworden und bedeutend verschönert und erhöht.

Am 15.Oktober 1898 brachten ehemalige Schüler und Schülerinnen ihrem früheren Lehrer Benjamin Baumfalk zu Berum, einen Fakelzug. An diesem Tag war Herr Baumfalk fünfzig Jahre in Hage gewesen, und zwar 43 Jahre als Lehrer und 7 Jahre als Emeritus. (Versetzung eines Geistlichen in den Ruhestand, Entbindung von den amtlichen Verpflichtungen, unter der Belassung der Amtsbezeichnung und der Einkünfte.--)

Am 01.März fand die Beerdigungsfeier für den verstorbenen Herrn Baumfalk in der Kirche statt.

Nachdem dem Grafen Edzard zu Inn- und Knyphausen 1896 das Prädikat "Excellenz" verliehen war, wurde derselbe am 01.Januar 1900 von Sr. Maj. dem Kaiser in den erblichen Fürstenstand erhoben mit dem Prädikat "Durchlaut".

Am 05.September 1900 verschied der Fideikommißbesitzer Dr. phil. Edo Friedrich Peterssen zu Berum. Früh durch den Tod seiner Eltern selbstständig geworden, hat er nach seiner Rückkehr von den Schulen Schnepfental und Ilefeld und nach seiner Universitätszeit, die er in Bonn und Heidelberg verlebte, fast ununterbrochen auf seiner schönen Besitzung gelebt. Durch die Schenkung und Unterhaltung des Kreiskrankenhaus "Helenenstift" hat er ein Denkmal der barmherz. Liebe errichtet. Erbe des Peterssen`schen Familienfideikommiß ist der Strombaudirektor Geheimer Baurat Schelten zu Koblenz.

Herr Pastor sec. Schomerus verließ am 12.August 1901 Hage und folgte einem Rufe nach Norden. Zu seinem Nachfolger wurde Herr Pastor Smidt gewählt, der am 12. Januar 1902 feierlich in sein eingeführt wurde. Herr Pastor Schomerus - Norden, wurde Supperintendent.

Der 1.Pastor Georg Plock wurde Ostern 1904 seines Amtes ersetzt und erhält drei Jahre Gefängnisstrafe wegen Unzucht, mit Knaben (Konfirmanden) begangen.

Der bisherige 2.Pastor Herr E. Smidt, am 26.April 1904 zum Pastor prim.gewählt und bezog am 01.Juni 1904 die 1.Pfarrei. Der während des Frühlings hier zur Aushilfe amtierende Kandidat Uphoff, Sohn des Lehrers Uphoff zu Bingum, wurde am 07. Juni zum 2. Pastoren gewählt. Am 14.August 1904 fand die Einführung beider Herren Geistlichen statt.

Am 19.September 1907 fand eine größere Versammlung der benachbarten Schulvorstände unter Leitung des Herrn Landrates zu Norden statt, in der über das am 01.April 1908 in Kraft tretende neue Volksschulunterhaltungsgesetz beraten wurde. In dieser Versammlung erklärten sich die Hagermarscher, sie wollten eine eigene Schule haben und sich des weiten Weges wegen von Hage trennen. Da nun dieser leistungsfähige Teil der Gemeinde sich abtrenne, erklärten die Hager, dann auch Holzdorf und Berumbur abtrennen zu wollen. Diese Erklärungen wurden vom Landrat zu Protokoll genommen und fanden im Winter 1907 die Genehmigung der hohen Behörde.

Mit Ostern 1908 treten nun folgende Veränderungen ein:

Hage behält eine zweiklassige Volksschule, zu der die Ortsgemeinschaften Hage, Hilgenbur, Wichte, Ülkebült und Berum gehören; Hagermarscherhält eine einklassige Schule; Holzdorf-Berumbur werden nach Kleinheide umgeschult.

In den Sommern 1909/1910 wurde die Landstraße nach Halbemond gebaut. Im Frühjahr 1911 wurden an derselben 6 Arbeiterhäuser gebaut.

In den Sommerferien 1911 betrug die Hitze mehrere Tage 32° Celsius im Schatten.

Sonnabend, den 22 und Sonntag, den 23. Juni 1912 fand in Hage das 18. Ostfriesische Kriegerbundesfest, verbunden mit der 25 - jährigen Stiftungsfeier des Militär - Vereins Hage, statt. Der Ort so schön wie wohl nie zuvor geschmückt, prangte im herrlichsten Kleide. Es gab wohl kein Haus,daß nicht Blumen und Girlandenschmuck zeigte; schon von Luxemburg aus spannten sich die Ehrenbogen von einer Seite der Straße zur anderen, und hohe Ehrenpforten luden mit freundlichen Willkommensgrüßen zur frohen Anteilnahme am Feste ein. Dazu Fahnen und Fähnchen überall, sowohl von der Spitze des alten Kirchturm und den Flügeln der hohen Mühle, wie von dem Dachfirst oder der Front des niedrigsten Hauses wehten und flatterten sie lustig im warmen Sommerwinde. Und geradezu überwältigend war das militärische Bild, daß der Ort an beiden Tagen bot. Am Sonnabend wurden die Deligierten der einzelnen Vereine jedesmal von den ankommenden Zügen am Bahnhofe durch die Hager Militär - Musikkapelle abgeholt und nach dem Vereinslokale begleitet, wo die Verhandlungen abgehalten wurden; abends fand ein großer Zapfenstreich statt. Am Sonntagmorgen war großes Wecken. Dann trafen die auswärtigen Vereine ein, mit Musik sich in den Ort begebend.

Bereits um 9 Uhr war die lange Hauptstraße ein hin- und herwogendes Menschenmeer. Immer mehr Vereine kamen im laufe des Vormittags an und stellten sich zu dem Festzuge auf, bis endlich um 1/2 12 Uhr ein kilometerlanger Zug sich nach Lütetsburg in Bewegung setzte. Nicht weniger als 52 Vereine in teilweise recht ansehnlicher Stärke waren mit ihren Fahnen und viele mit eigenen Musikkapellen im Festzuge vertreten. Im Schloßhofe von Lütetsburg nahm der Festzug, an dessen Spitze 6 Herolde auf hohen ostfr. Stb.-Gäulen beritten gemacht waren, Aufstellung, wo er alsbald von Sr. Durchlaut dem Fürsten zu Inn- und Knyphausen mit einer warmen Ansprache begrüßt wurde. Dann ging der Festumzug durch den herrlichen Lütetsburger Park,die Chaussee nach Hage entlang, durch den Flecken selber, am Schloß Nordeck vorbei, durch das schöne Berumer Gehölz bis zum Festplatz, wo der Festgottesdienst und der Festakt vor sich gingen. der Festgottesdienst wurde von Herrn Pastor prim. Smidt in Hage geleitet, der in wirkungsvoller Predigt über den Text "Gerechtigkeit erhöht ein Volk" die Blicke zum höchsten Herrscher lenkte. Gemeinschaftlich gesungene Choräle verschönten die erhebene Feier. Der nun folgende bestand in überreichung des Fahnenbandes, der ----schleifen und den Fahnen........ verbunden mit dem Kaiserhoch und einen sinnigen Festprolog. In geschlossenen Zügen ging es hierauf nach dem Apetzschen Gasthofe, wo an dem gemeinschaftlichen Mittagsessen sich etwa 250 Krieger beteiligten.... Währenddessen füllte sich der Apetzsche Konzertgarten, den mit Buden bestandenen Festplatz, die Straßen und Lokalitäten von Hage mit einer schier unabsehbaren Menge, und immer neue Meschenmassen strömten aus dem nahen Norden, aus der näheren und weiteren Umgebung, zu Fuß, zu Rad und mit der Bahn dem Festort zu, der den Menschenschwarm kaum zu fassen vermochte. Nach einer Schätzung sollen 5 - 6000 Menschen passiert haben. Im Apetzschem Garten konzertierten von 4 Uhr ab die Marine - Kapellen in vorzüglicher Weise. Das Fest verlief bei herrlichsten Wetter ohne jeden Missklang.----------------

1913, 26.April, starb am Herzschlage in Meran der Geheime Baurat Bernh. Schelten - Peterssen, Fideikommißherr auf Schloß Nordeck; sein Nachfolger ist der älteste Sohn Karl Schelten - Peterssen.

Im Winter 1912/13 wurde von der Fleckenvertretung eine "gewerbliche Fortbildungsschule" gegründet, die am 6.Januar 1913 durch den Königlichen Kreisschulinspektor Herrn Pastor prim. Smidt eröffnet wurde. Die Schule ist in der neuen, vormals 4.Klasse, untergebracht. An ihr arbeiten die zeitigen Ortslehrer Straatmann und Ikena. Im ersten Winter 16 Schüler.

04.Oktober 1913 wurde im Anschluß an die Fortbildungsschule ein "Jung - Deutschland - Verein" gegründet, der die sittliche und körperliche Ertüchtigung der Jugend bezweckt.

01.Oktober 1913 vertauschte Herr Pastor prim. Smidt sein Pfarramt mit dem Amte eines hauptamtlichen Kreisschulinspektors für den Kreis Leer mit Wohnsitz in Leer. Die Vakanzgeschäfte besorgte Herr Pastor Uphoff und die benachbarten Pastoren. Die nebenamtliche Kreisschulinspektion für den Inspektionsbezirk Nesse wurde Herrn Pastor prim. Tergau in Arle übertragen.

18.Oktober 1913: Jahrhundertfeier der Schlacht bei Leipzig:

Morgens:Schulfeier

Mittags:Glockengeläute

Abends: Ortsfeier, 6 Uhr Zusammenstellung des Festzuges in Lütetsburg.

Reihenfolge:Schuljugend mit Fackeln oder Lampions - Mädchen, Knaben, Jugendkapelle, Millitärkapelle, Bürger, Sanitätskolonne,Feuerwehr, Militärverein.

Fußmarsch:Über den Schloßhof in Lütetsburg, durch den Flecken Hage, zum Schloß Nordeck, zum Festplatze daneben. Überall Fahnen, Illumination, Rotes Feuer, Glockengeläut.

Auf dem Festplatze:Abbrennen eines großen Holzstoßes; Gesang "Wir treten mit Beten"; Festrede des Herrn Pastor Uphoff; Gesang "Bis hierher hat uns Gott gebracht"; Ansprache Sr. Ekz. Generalleutnant v. Pawlwsky, mit dem Kaiserhoch endend. Vaterlandslieder, "Flamme empor!"

Feuerwerk:Raketem, Rot- und Grünfeuer, Sterne, Schlangen u.s.w. Schlußwort des Herrn Pastor Uphoff "Ich bete an die Macht der Liebe". Abzug; Auflösung; Festkommers im Vereinslokale des Militärvereins; hier Festrede des Herrn Amtsrichters Seebens.

Die gewerbliche Fortbildungsschule hatte im Winter 1913/14 25 Schüler.

Am 01. April 1914 wurde Herr Pastor Köppen, Leerhafe, zum 1. Geistlichen der Gemeinde gewählt, nachdem Herr Pastor Uphoff von hier zum Pastoren nach Oldenstadt bei Uelzen gewählt war. Am 22. Mai 1914 wurde der neu gewählte Herr Pastor prim. Köppen feierlichst eingeholt und am 24.Mai, am Sonntage Exaudi, durch den Herrn Superintendenten und den Herrn Landrat in sein neues Amt eingeführt. Am 08.Juli 1914 wurde Herr Pastor Siemens aus Siegelsum hier zum 2. Geistlichen gewählt. Am 24. September 1914 wurde dieser Herr eingeholt und am 27.September, 16. Sonntag nach Trinitatis, in sein Amt eingeführt.

Am 02.August 1914 brach er schreckliche 1. Weltkrieg aus.

01.Oktober 1914 wurde die zweiklassige Schule in eine dreiklassige mit 2 Lehrern umgewandelt.

Ostern 1915 verließ der 2. Lehrer, Herr Ikena, unseren Ort, um die Hauptlehrer- und Organistenstelle in Ostwarsingsfehn zu übernehmen.

Rentner Andreas Freese macht im Winter 1914 folgende Angaben:

"Die Hager Straße war 1819 ungepflastert, von 1819 bis 1865 mit Steinen belegt und teilweise mit Linden begrenzt. 1865 die jetzige Durchgangsstraße nach Norden.

Im Winter 1914, dem Kriegswinter, begann die Militärverwaltung mit dem Bau der Luftschiffhallen nördlich vom Bahnhofe. Im Juli 1915 waren vier Hallen fertig, und vier Luftschiffe (Zeppeline) überflogen den Ort.

Von mitte März an war im Orte eine Landsturmkompanie bei den Bürgern einquartiert. Der 1.Lehrer mußte zwei Monate 2 Monate einen und dann 1Monat zwei und endlich wieder einen Landsturmmann ausquartieren, was ihm für jeden Landstürmer täglich (außer der Staatsbeihilfe von 1,70 Mark) 1,00 Mark kostete.

Außerordentlich hoch waren während der Kriegszeit die Lebensmittelpreise im Orte; es kostete im Juli 1915:

1 zwölfpfündiges Schwarzbrot 1,56 M; 1 Pfund Rindfleisch 1,60 M; 1 Pfund Speck 2,00 M; 1 Pfund Butter 1,80 M; 1 Stiege Eier 2,30 M; 1 Pfund Reis und Grütze 0,60 M.

Als Zahlungsmittel waren nur Papiergeld, Silber-, Nickel- und Kupfermünzen in Gebrauch, alle Goldmünzen waren gegen Papiergeld der Reichsbank zu überweisen.

Am 18.September 1915 entstand hier eine Schulkriegsanleihe; die Kinder und der erste Lehrer zeichneten zur III Reichs-Kriegsanleihe "zweihundert Mark", die der Städt.- Sparkasse Norden ausgezahlt wurden.

Im Kriegswinter 1915 kamen statt der Nickelmünzen eiserne 5- und 10 - Pfennigstücke in den Verkehr.

Am 21.Oktober 1915 wurde das Hohenzollern - Jubiläum Brandenburg - Preußen 500 Jahre unter der Hohenzollernherrschaft - in der Schule durch einen Festaktus und am folgenden Sonntag in der Kirche durch einen Festgottesdienst gefeiert.

Ende des Jahres 1915 waren hier 250 Landstürmer und 900 Mariner in Dienst. Die Speisung der ersteren übernahm der Staat; die Bürger mußten ihnen Nachtquartier gewähren, was mir für einen Landsturmmann monatlich zwanzig Mark kostete. Die Mariner waren bei den Luftschiffhallen und in den Gasthöfen zu Hage und Berum untergebracht.

Während des Winters 1915/16 stiegen die Lebensmittelpreise noch:

1 Pfund Rindfleisch kostete 2,00 M; 1 Pfund Butter 2,40 M; 1 Stiege Eier 4,00 M; 1 Pfund Reis 4,00 M; 1 Pfund Tee 4,00 Mark.

Im Winter 1915/16 fiel der Fortbildungsschul - Unterricht aus. Von den vier Schulklassen wurden 2 für den Lehrbetrieb der 3 - kl. Schule mit 2 Lehrern benutzt, die vierte wurde ein Marine - Lazarett für Leichtkranke.

Im April 1916 gab es folgende Preise:

1 Pfund Kakao 4 - 5 Mark 1 zwölfpfündiges Schwarzbrot 1,44 Mark
1 Pfund Schmierseife 1,20 Mark 1 Pfund Kriegsweißbrot 0,65 Mark
1 Stiege Eier 3,20 Mark 1 Pfund Butter 2,30 Mark
1 Pfund Talk 3,00 - 4,00 Mark 1 Kuh 800 - 900 Mark
1 Pfund Tee 4,50 Mark 1 Pferd 2000 - 3000 Mark
1 Pfund Kandis 0,40 Mark 1 Schaf 130 - 180 Mark
  1 Ferkel 40 Mark
  1 Schaflamm (4 Wochen alt) 50 - 60 Mark

Bis zum 15.April 1916 waren aus der Kirchengemeinde "fünfundfünfzig junge Leute" fürd Vaterland gefallen.

An der IV. Kriegsanleihe beteiligten sich die 1. Schulklasse und ihr Lehrer mit einer Zeichnung von "fünfhundert Mark". Kurz vor den Osterferien sammelte die Schule Rohrkolben zum ausstopfen von 2 Krankenbetten und schickte die gesammelten 4 große Säcke am 12. April 1916 an das Reservelazarett Kriegerheim (leitend. Arzt Dr. Paul Reichelt) in Hannover (Goseriede). Bis zum 15. April 1916 waren aus der Kirchengemeinde, die etwa 3000 Seeleen zählt, reichlich 400 Wehrpflichtige ins Feld gerückt. Die Schule zeichnete zur 2. Schul - Kriegsanleihe fünfhundert Mark. Während des Krieges bezieht die Schule in 15 Exemplaren, zu a 5 Pf., den vom Hilfsverein Deutscher Frauen im Herrenhause zu Berlin herausgegebenen "Weltkrieg".

An der V. Kriegsanleihe (3. Schul - Kriegsanleihe) beteiligten sich die Schüler der 1. und 2. und 3.Klasse und derzeitige Lehrer mit "fünfhundert Mark".

Zu der IV. Kriegsanleihe (4. Schul - Kriegsanleihe) zeichneten die Schüler mit Ihrem Lehrer "dreizehnhundert Mark".

Am 01. Juli 1917 wurden zwei Glocken aus den Turm in den Krieg geschickt, und zwar die größte und eine kleine.

Die Zahl der im Kriege Gefallenen betrug am 28.Juli schon 84.

Seit dem 01.Januar 1917 gibt es kein Kriegsweißbrot mehr, sondern nur Schwarzbrot, und zwar (zeitweise nur 3) Pfund wöchentlich für jede Person. Außer der Brotkarte sind Butter-, Seifen-, Fleisch- und Lebensmittelkarten eingeführt. Auf die Reichsfleischkarte gibt es wöchentlich für jede Person 1/2Pfund, auf die Lebensmittelkarte Gersten oder Roggenmehl oder Nudeln; auf die Zuckerkarten monatlich 11/2 Pfund für jede Person.

Die Preise waren am 01.Oktober 1917:

Eier 5,00 Mark; Speck 6 - 8,00 Mark; 1 vierfündiges Schwarzbrot 0,68 Mark; 1 dreipfündiges Graubrot 0,80 Mark; 1 Pfund Butter 3,00 Mark; 1 Ziege 100 - 150 Mark; 1 Schaf 100 - 150 Mark; Tee 35 - 40 Mark.

Am 31.Oktober 1917 fand das 400 - jährige Reformationsjubiläum statt. Von 9 - 9 3/4 Uhr war Festaktus in der Schule, von 10 - 11 1/2 Uhr Festgottesdienst in der Kirche.

Zur VII und IIX Kriegsanleihe (5. und 6. Schulkriegsanleihe) zeichnetten die Schüler mit ihrem Lehrer je "zweihundert Mark".

Im Frühjahr 1918 kostete:

1 Stiege Eier 5 bis 15 Mark

1 Pfund Butter 2,50 bis 10,00 Mark

1 Pfund Speck 10 - 25 Mark

1 achtpfündiges Schwarzbrot 1,44 Mark

1 vierpfündiges Graubrot 6,90 Mark

1 Pfund Tee 56 - 60 Mark

1 Ferkel 75 - 100 Mark

1 Schaflamm 80 - 100 Mark

1 Läuferschwein 350 - 400 Mark

Zur IX. Kriegsanleihe ( Oktober 1918 ) wurde von der Schule nicht gezeichnet.

Herr Pastor Sienmens verließ Hage am 01. April 1916 und nahm die Pfarrstelle in Wangeroog (0ldg)an. Seit dieser Zeit ist die zweite Pfarrstelle hier unbesetzt, und der 1. Pastor besorgt die Pfarrgeschäfte.

Am 01. Dezember 1918 beträgt die Zahl der im Weltkriege gefallenden aus der Kirchengemeinde Hage 126.

Im Frühjahr 1919 kostete:

1 Stiege Eier 7,00 - 15,00 Mark

1 Pfund Butter 3,20 - 24 Mark

1 Pfund Speck 12 - 28 Mark

1 9 1/2 pfündiges Brot 1,90 Mark

1 Pfund Tee 60 - 80 Mark

1 Ferkel 110 - 200 Mark

1 Läuferschwein 300 - 400 Mark

Am 21.April 1919 konnte ich, der Hauptlehrer Joh. Friedrich Ar. Straatmann, auf eine 40-jährige Dienstzeit in Hage zurückblicken. Ich habe durch Gottes Gnade in diesem langen Zeitraum nicht eine Stunde wegen Krankheit auszusetzen brauchen. Bei meiner Ankunft vor 40 Jahrenfand ich eine 3-kl. Schule vor. Die erste Klasse versorgte Herr Baumfalk, die 2. ich und die 3. ein Schulgehilfe Ricklefs. Letztere blieb bis zu seinem Eintritt ins Seminar hier, 2 Jahre dann wurde Gerh. Ikena, ein geborener Hager, als Gehilfe eingestellt. Auch dieser blieb bis zu seiner Seminarzeit, nämlich 3 Jahre, hier. Nach der Seminarzeit wurde Ricklefs Lehrer in Emden, wo er noch heute ist, und Ikena Lehrer in Wittmund. Nach Ikenas Fortgang war hier Karl Gerdes, mein Schwager, 1 Jahr Gehilfe und bezog dann das Seminar. Nun wurde die Gehilfenstelle von der Regierung in eine feste Lehrstelle umgewandelt, ein Herr Jacobi aus Walle als 3. Lehrer eingestellt. Dieser ist hier 2 Jahre gewesen und dann ans Konservatorium nach Berlin gegangen. Er war ein Künstler im Zeichnen und in der Musik. Darauf wurde als 3. Lehrer Herr Terborg aus Steenfelde angestellt, der 3/4 Jahr hier blieb.

Am 01.Dezember 1889 wurde Herr Ikena aus Wittmund wieder hierher berufen und blieb als 3. Lehrer bis 01.Februar1892 und als 2. Lehrer dann bis zum 01.April 1915, im ganzen also reichlich 23 Jahre, hier.

Ich, Sohn des Bäckermeisters Popke Edm. Straatmann, wurde am 07.Juli 1858 in Dornum gebohren und besuchte hier vom 6. - 14. Lebensjahre die 2 - klassige Volksschule. Dann war ich zwei Jahre Schulgehilfe in Dunum bei Esens und 1 1/2 Jahr Schulgehilfe in Burhafe bei Wittmund. Darauf besuchte ich das Auriger Seminar und wurde am 21. April 1879 hier als 2. Lehrer angestellt. Am 01.Februar 1892 erhielt ich die 1. Lehrerstelle mit der Kirchenbedienung.

Am 01.Oktober 1919 wurde die Schule wieder normal dreiklassig, da 173 Kinder vorhanden waren.

Im Frühjahr 1920 kostete:

1 Stiege Eier 22 - 40 Mark 1 Pfund Butter 25 Mark
1 Pfund Speck 12 - 25 Mark 1 9 - pfündiges Schwarzbrot 4,10 Mark
1 Pfund Tee 40 Mark 1 Fleisch 5 - 7 Mark
1 Ferkel 170 Mark 1 Läuferschwein 400 - 500 Mark
1 Ziege 500 - 800 Mark 1 Schaf 800 - 1000 Mark
1 lein. Kragen 10 Mark 1 Herrenanzug 400 - 800 Mark
1 Paar Hausschuhe 80 Mark 1 Paar Halbstiefel 275 Mark

Die Hager Schule war normal 3 - klassig bis Ostern 1904; dann 4 - klassig von 1904/05 bis 1907/08 = 4 Jahre; darauf 2 - klassig von 1908/09 bis 1914/15 = 6 1/2 Jahre; nun dreiklassig mit 2 Lehrern von 01.Oktober 1915 bis 1919/20= 4 1/2 Jahre; endlich wieder normal 3 - klassig vom 01.Oktober 1919 an.

Die Hauptlehrer - Befugnisse wurden mir am 12.Januar 1903 von der Regierung übertragen.

Durch Fortgang des Herrn Tergau Pastor prim., aus Arle wurden die Geschäfte des Kreisschulinspektors am 01. Oktober 1919 dem Rektor Stellwegen aus Esens übertragen.

Im Frühjahr 1920 entstand die Kreisschulinspektion mit dem Kreisschulinspektor Herrn Braun. Am 01.September 1920 erhielt die Kreisschulinspektion Herrn Kreisschulrat Helmke aus Sobernheim, Reg.-Bez. Koblenz.

Am 01.Oktober werde ich, der Hauptlehrer Straatmann, nach 42 1/2 jähriger Dienstzeit in den Ruhestand treten und meinen Wohnsitz in Hage nehmen.

Vom 01.Oktober 1921 an wurde ich, Heiko Schröder, bislang Lehrer in Norden, von der Regierung in Aurich als erster Lehrer in Hage angestellt und gleichzeitig zum Hauptlehrer ernannt. Über 20 Lehrer hatte sich um Hage beworben. Geboren wurde ich am 20.März 1887 zu Nenndorf, Kreis Wittmund, als Sohn des Landwirtes J. Schröder, daselbst. Von Ostern 1893 bis 1901 besuchte ich die 3-klassige Volksschule in Westerholt. Mein Lehrer war damals Hauptlehrer Smidt, ein Hager Kind. Darauf trat ich bei meinem Vater in die Landwirtschaft ein und war dort über 4 Jahre tätig. Mit 17 1/2 Jahren, Michaelis 1904, bezog ich die Präparande in Weener. Vom 01.Oktober 1907 bis Oktober 1910 besuchte ich das Auricher Seminar. Vom 01.Oktober 1910 - 01.April 1911 war ich Lehrer an der 5-klassigen Volksschule in Loga bei Leer. Vom 01.April 1911 - 01.April 1913 war ich Lehrer an der Latainschule in Weener. Hier arbeitete ich 2 Jahre mit Herrn Tillmann, einen früheren Hager Lehrer, zusammen an derselben Schule. Von Herrn Tillmann können mir die Hager Bürger viel erzählen. Darauf wählte mich die Stadt Norden zum Lehrer an der Marktschule. In Norden war ich vom 01.April 1913 bis 01.Oktober 1921 tätig. Allerdings wurde diese Zeit während des Weltkrieges unterbrochen. Vom 05.März 1915 bis Ende November 1916 war ich Soldat, meistens an der Front. Nach meiner Verwundung wurde ich im November 1916 untauglichentlassen und der Regierung Aurich zur Verfügung gestellt. Diese schickte mich von November 1916 bis November 1918 in die einklassige Schule in Nadörst, wo ich Lehrer Groß, der eingezogen wurde, zwei Jahre lang vertrat. Im November 1918 kam ich wieder in meine frühere Stelle nach Norden zurück und blieb dort bis zum 01.Oktober 1921.

Meine 2. Lehrerprüfung bestand ich am 10.August 1914, und am 02.Juni 1921 habe ich die Rektorenprüfung abgelegt. (Mein Vorgänger Hauptl. Straatmann, besaß übrigens auch das Rektorenzeugnis).

Mein Vorgänger, Hauptlehrer Straatmann, hat nur einige Wochen sich seines Ruhestandes erfreuen können. Er starb am 20.November 1921 und wurde am 24.November unter Teilnahme der Schule zur ewigen Ruhe geleitet. Sein Grab befindet sich an der Südseite der Kirche. Frau Straatmann verzog bald darauf nach Lütetsburg.

Am 01.Oktober 1921 wurde in Hage die organ. Verbindung des Schul- und Kirchendienstes getrennt. Das beträchtliche Einkommen aus dem Kirchendienst - hauptsächlich Naturalien - fiel fort.

Am 01.April 1922 übernahm ich (Schröder) den Organistendienst gegen eine Geldentschädigung. Die Orgel - wohl eine der besten im Kreise nach der Orgel in Norden - wurde im Herbst 1921 gründlich ausgebessert.

Ostern 1922 wurde auf vielfachen Wunsch die geteilte Unterrichtszeit eingeführt. Da sich aber bald viele Stimmen dagegen erhoben, wurde nach den großen Ferien der ungeteilte Unterricht wieder hergestellt.

Am 11.Dezember 1923 unterzog der Kreisarzt Dr. Winter unsere Schule einer hygienischen Revision. Er rügte vor allen Dingen die gesundheitsschädlichen Zustände des Brunnens und versprach, für Abhilfe sorgen zu wollen.

Wie um Weihnachten 1922, so veranstaltete die Schule (1.Klasse) auch Weihnachten 1923 mit dem Hager Kriegerverein eine gemeinsame Weihnachtsfeier im "Weißen Hause". Die tadellose Aufführung der Schulkinder fand ungeteilten Beifall. Weil der Verein aber nicht genug auf Ordnung hält, scheint eine gemeinsame Feier in Zukunft nicht ratsam zu sein.

Am 30.März 1924 veranstaltet die Hager Volksschule eine Lenzfeier, die sehr gut besucht war und schön verlief. (sh. Programm)

Am 26.Oktober 1924 fand wieder eine große Schulfeier statt (s. beiliegendes Programm!). der Saal war überfüllt. Die Veranstaltung fand bei Eltern und Freunden viel Anklang.

Die Weihnachtsfeier am 24.12.1924 war nicht so zahlreich besucht wie sonst. Feste dürfen sich nicht häufen, dann fallen sie im Kurs. (s. nebenst. Programm!).

Im Laufe des Sommers 1925 ist das Lehrmittelinventar gem. Min. Bestimmungen bedeutend ergänzt worden.

Da die Fußböden in den beiden Schulklassen notwendig der Erneuerung bedurften, wurde in den Sommerferien 2 neue Fußböden gelegt, je 1 in Kl. I und III. Im Frühjahr 1926 soll der Fußboden der Klasse II erneuert werden.Die Fußböden werden von jetzt an 5 - 6 Mal im Jahre mit Stauböl gestrichen. Die Kosten dafür sind sehr gering, etwa 2 - 2,40 M je Klasse.

Im September 1925 wurde der Schulvorstand neu gewählt.

Es Kommen neu hinzu die Herren:

Remmer Ackermann, Abbo Ackermann, Berhard Blumenfeld und Peter Kampen.

Es schieden aus die Herren:

Aphoteker Schäffer, Albert Hasbargen, Friedrich Schmidt und Heike Rinderhagen.

Das Ausscheiden der letztgenannten Herren ist sehr zu bedauern, da sie ein warmes Herz für die Schule und Kinder zeigten.

Am 03.September 1927 veranstaltete die Schulleitung mit dem Klootschießer - Verein Hage einen Friesentag mit einem "Freesenabend", der gut besucht war. (s.beiliegendes Programm mit Besprechung in der Heimatzeitung !)

In den Sommerferien 1926 wurde in der Klasse II ein neuer Fußboden verlegt.

Im November 1926 wurde die 4. Schulklasse, die bislang als Wohnung (seit 1918) benutzt worden war, wieder frei. Sie dient von jetzt an der gewerlichen Berufsschule als Unterrichtsraum.

Die gewerbliche Berufsschule ist von jetzt an 3 - klassig:

Klasse I; Metallgewerbler

KlasseII; Holz und Baugewerbler

Klasse III; Nahrungsmittelgewerbler und Kaufleute

Die Schülerzahl betrug im Winterhalbjahr 1926/27 = 78 Schüler. (Im Winterhalbjahr 1921/22 = 16 Schüler)

Die gewerbliche Berufsschule wurde Anfang August 1927 wieder eröffnet mit drei Klassen. Von jetzt an soll während 40 Wochenstunden Jahresunterricht erteilt werden (jede Klasse wöchentlich 6 Std. von 2 - 8 Uhr).

1927

In den großen Ferien wurden 40 neue Rettichbänke in den Klassen I und II angeschaft; außerdem in Klasse I ein neuer Lehrmittelschrank.

Seit Ostern 1929 befindet sich die gewerbliche Berufsschule in Klasse I, da die vierte freistehende Volksschulklasse von der 2. Volksschulklasse in Benutzung genommen wurde.

Im Sommer 1929 wurden die Fenster der ersten Schluklasse erneuert und um auf 2 auf der Westseite gemindert.

Im Sommer 1930 wurden die Fenster der mittleren Klasse (III) erneuert.

Im Sommer 1931 wurden die Fenster der letzten Klasse erneuert.

Im Herbst 1931 wurde die Berufsschule lt. Min.-Verfügung an gewerblichen Berufsschullehrern aus Norden übertragen.

Die Berufsschule ging 1931 ein (wurde geschlossen), da Schüler und Mittel zur Finanzierung fehlten.

Am 30. Januar 1933 kam der Nationalsozialismus an die Macht und brachte viele Neuerungen, Unruhe und Aufregung in die Schule. Darunter hat die Schularbeit sehr gelitten.

Im Dezember 1934 wurde mit dem Neubau (Umbau) der Lehrerwohnung begonnen. Die alte Wohnung mußte wegen Baufälligkeit geräumt werden. Am 31. Januar 1935 wurde die neue Wohnung bezogen. Die Baukosten betrugen 7500 RM.

Vom 21.Oktober bis Ende November 1935 fand an der Hager Volksschule ein Kursus für Flugmodellbau statt.

Im Frühjahr des Jahres 1945 wurde der Regierungsbezirk Aurich immer häufiger von den Bombenflugzeugen der feindlichen Mächte Deutschlands überflogen. Auch wurde das Gebiet von feindlichen Kampfflugzeugen, die mit Maschinengewehren Angriffe flogen, sehr häufig bedroht. Deshalb wurden die hiesigen Schulen wegen der großen Luftgefahr am 05.April 1945 auf Anordnung der Kreisleitung der N.S.D.A.P. geschlossen. Erst nach der Kapitulation, bevor die vorhandenen Lehrkräfte auf politische Zuverlässigkeit durch die Militärregierung der Besatzungsmacht geprüft worden waren, wurden die Schulen am 24.August 1945 wieder geöffnet. Der Hager Volksschule wurden drei Lehrkräfte überwiesen, die in 4 Klassen den Unterricht erteilen mußten, Lehrer Schöneweg, Frl. Heyken und die Laienhelferin Frl. Windmann aus Norden. Dem Lehrer Schöneweg wurde die Leitung der Schule vorläufig übertragen. Die alten Lehr- und Lernbücher, soweit sie nationalsozialistische und militärische Lehren und Anschauungen enthielten, durften auf Anordnung der Militärregierung nicht für den Unterricht benutzt werden. Auch aus den Büchereien mußten die Bücher mit gleichem Inhalt entfernt werden. Die eingesammelten Lehr- und Lernbücher und Bibliotheksbücher mußte in Norden abgeliefert werden. Sie sollten eingestampft und das Material für die Herstellung neuer Lese- und Lernbücher gebraucht werden. Da es an den nötigsten Hilfsmitteln für den Unterricht und auch an Heften fehlte, gestaltete sich dieser sehr schwierig.

Am 10.September 1945 kam der Laienhelfer Herr Siegfried Kussin als Lehrer an die Hager Schule. Er ist am 29.Januar 1916 in Königsberg (Ostpreußen) gebohren. Nach vierjährigem Grundschulbesuch wurde er im April 1926 Schüler des dortigen Realgymnasiums und bestand im März 1935 die Reifeprüfung. Darauf leistete er ein halbes Jahr Arbeitsdienst und begann dann ein Studium am Königsberger Konservatorium für Musik. Im September 1937 bestand er die Prüfung für Chorleiter an der staatlichen akademischen Hochschule für Musik in Berlin. Am 01.10. 1937 erfolgte seine Einberufung zur Wehrmacht. Während seiner Soldatenzeit in den Jahren 1941 - 1942 studierte er gleichzeitig an der Universität Königsberg (Hauptfach Musik; Nebenfächer Englisch und Französisch). Am 06.August 1945 wurde er aus der Wehrmacht entlassen, ist seit dem 12.August 1945 Organist in Nesse und seit dem 10.September zugleich Lehrer an der hiesigen Volksschule. Sein Wohnort ist Nesse.

Etwa Mitte des Monats September 1945 kam die Lehrerin Frl. Koller, die in Westerbur bereits eine Stelle als Flüchtlingslehrerin hatte, auf Veranlassung der Fürstin Knyphausen, die als Leiterin der kirchlichen Flüchtlingshilfe Frl. Koller für die Einführung der Handweberei im Kreise Norden gewonnen hatte, an die hiesige Volksschule. Frl. Koller ist am 26.Januar 1895 in Ostpreußen geboren. Frl. Windmann wurde bald darauf nach Norden versetzt.

Die Volksschule in Hage ist jetzt eine siebenklassige Volksschule mit 4 Lehrkräften.

Am 22.November 1945 wurden 30 Schüler, hauptsächlich Knaben, die aus Berlin zur Erholung mit der sogenannten Aktion Storch nach Hage gekommen waren, wo sie bei einzelnen Hager Einwohnern untergekommen waren, in den Schuljahren 4 - 6 aufgenommen. Sie blieben bis zum 28.Mai 1946.

Anfang Dezember 1945 wurden alle Schulkinder, die Zahl betrug 260, schulärztlich untersucht. Dabei wurde festgestellt, daß der Ernährungszustand der Berliner Kinder besser war als bei den Hager Schülern.

Im Winter 1945/46 konnte der Unterricht nur sehr beschränkt durchgeführt werden, da es an Heizungsmaterial fehlte. Es waren nur 30 Ztr. Holz und wenig Torf vorhanden. Daher konnte nur 3 Wochen voller Unterricht erteilt werden, später täglich 1/2 - 2 Stunden. Teilweise konnten nur häusliche Aufgaben nachgesehen werden und neue gestellt werden. Dieser Zustand dauerte bis zum 12.April, dem Beginn der Osterferien 1946. Während des Winters 1945/46 mußten immer mehr Flüchtlingskinder aufgenommen werden, so daß sich die Zahl der Schulkinder bei Beginn des Unterrichts nach den Osterferien 1946 bereits auf 289 gestiegen war. Am 02.Mai werden 85 Flüchtlingskinder neu aufgenommen. Die Schülerzahl steigt nach Fortgang der 30 Berliner Kinder auf 360 und später im Sommer auf 380.

Der mit der Schulleitung beauftragte Lehrer Schöneweg wird am 25.04.1946 mit einem anderen Amt in Norden beauftragt. Die Schulleiung übernimmt die Lehrerin Frl. Heyken. Nach 4 Wochen übernimmt Schöneweg neben seiner Beschäftigung in Norden wieder die Schulleitung und gibt in der Klasse Ib wöchentlich 20 Unterrichtsstunden. Mit dem 01.August 1946 wird er vom Schulunterricht bis auf weiteres beurlaubt und Frl. Heyken übernimmt wieder die Schulleitung. Die Vertretung für den beurlaubten Lehrer Schöneweg übernimmt am 09.August Herr Lehrer Schwarzer. Herr Schwarzer, der in Emden angestellt ist, ist nach Hage beordert. Er wohnt in der Försterrei Lütetsburg. Herr Schwarzer ist am 01.04.1895 in Schlesien geboren und als Flüchtlingslehrer nach Lütetsburg gekommen.

Am Ende des Monats August 1946 findet wieder eine schulärztliche Untersuchung der Kinder statt. Der Ernährungszustand der Kinder ist unbefriedigend. Es wurde eine Schulspeisung für die Kinder beantragt.

Am 25.September 1946 begannen die Herbstferien.

Es fand eine Untersuchung der Knaben vom 9. Lebensjahre an in Bezug auf ihre geistige Veranlagung hin statt.

Am 15.Oktober wurden die Jahrgänge 1932, 1933, und 1934, zusammen 83 Kinder, gegen Pocken geimpft. Die Pockenschutzimpfung war aus kriegsbedingten Gründen in den beiden Jahren vorher ausgefallen.

Am 16.Oktober 1946 übernimmt Herr Alting wieder eine Lehrerstelle an der Volksschule in Hage. Ihm wird auch die Schulleitung übertragen. Frl. Heyken scheidet am 01.November aus dem Schuldienst aus.

Fortsetzung durch Lehrer Alting:

Auf Anordnung der Militär - Regierung wurde ich am 24.Juli 1945 aus meinem Amt als Volksschulehrer entlassen, wurde aber am 15.Oktober 1946 zum Lehrerberuf wieder zugelassen und vertretungsweise wurde mir gleichzeitig die Leitung der Schule übertragen. Bei meinem Dienstantritt war die hiesige Schule sechsklassig mit 4 Lehrkräften und 4 Räumen. Infolgedessen konnte nicht die vorgeschriebene Pflichtstundenzahl für die einzelnen Stufen erreicht werden, immerhin war es möglich, den Unterricht in den Kernfächern (Religion, Deutsch, Rechnen) voll zu erteilen. Für den Unterrichtsbetrieb fehlten leider immer noch die notwendigen Lernutensilien (Tafel, Griffel, Hefte, Lehr- und Lernbücher, ja manchmal für den Lehrer die Kreide). Das Fehlen der Tafel und Griffel sich besonders bemerkbar. Vom hygienischen Standpunkt aus war der Unterricht in dieser Zeit nicht einwandfrei. Infolge Fehlens von Reinigungsmaterial (Besen, Bürsten, Feudel, Wischtücher) konnte nie eine gründliche Reinigung der Unterrichtsräume erfolgen. Besonders fehlte Stauböl für die Fußböden, um das Aufwirbeln des Staubes zu vermeiden. Selbst die geringfügigsten Schäden konnten kaum ausgebessert werden.

Im Winter saßen Lehrer und Schüler in ungeheizten Räumen, da Brennmaterial nicht zur Verfügung stand. Durch den harten Winter 1946/47 wurde der Unterrichtserfolg stark beeinträchtigt. Als nach Beendigung der Weihnachtsferien (01.Januar 1947) der Unterricht wieder aufgenommen werden sollte, wurden für alle Schulen die Kohlenzuteilungen gestrichen und daher ordnete die Regierung an, daß täglich Schulaufgaben gestellt werden sollten. Die Erteilten Aufgaben mußte für unsere Schule bis zum 29.März durchgeführt werden, da erst dann Tauwetter einsetzte und ein Durchhalten des vollen Unterrichts möglich war. Ein ungestörter Unterrichtsbetrieb war nur bis zum 15.April möglich, denn von diesen Zeitpunkt an mußte von den 3 zur Verfügung stehenden Lehrkräften wieder in 2 Klassen Vertretungsunterricht erteilt werden, da der Schulhelfer Herr Kussin zu einem einjährigen Sonderkurs für Lehrerbildung einberufen wurde. Bis zum Schuljahrabschluß, 06.05.1947, wurde nun nach diesen Plan weitergearbeitet.

Zu Ostern 1947 konnte die Einschulung der 80 Schulneulinge nicht termingemäß erfolgen, da für 5 Klassen nur 3 Lehrkräfte zur Verfügung standen. Die Einschulung erfolgte daher erst mit Genehmigung des Herrn Schulrats am 20.05.1947. Von diesem Zeitpunkt an wurde eine Lehrstelle dem Mittelschullehrer Oskar Schönwart übertragen. Kollege Schönwart wurde am 07.03.1892 in Goldberg/Schlesien geboren. Er besuchte die Präparande und das Seminar in Lignitz von 1906/12. Im Jahre 1917 machte Herr Schönwart die 2. Lehrerprüfung und im Jahre 1929 legte er die Mittelschullehrerprüfung ab.

Nachdem vom Schulvorstand in einer Sitzung am................. die fünfte Lehrerstelle bewilligte, erfolgte die Besetzung dieser Stelle am 01.Juli 1947. Die Stelle wurde dem katholischen Lehrer Melchior Hallas übertragen. So erhielt die Schulgemeinde infolge der katholischen Kinderzahl (83) die erste katholische Lehrerstelle. Von diesem Zeitpunkt an war nun die Schule siebenklassig mit 5 Lehrkräften (5 Flüchtlingslehrer - 1 einheimischer Kollege). Die Zahl der Flüchtlingskinder und der einheimischen Kinder betrug 182:196 (Stichtag: 01.Mai 1947).

Am 01.September 1947 wurde Kollege Heberling durch die Militär - Regierung zum Schuldienst zugelassen und an unserer Schule wieder angestellt. Aus diesem Grund wurde Kollege Schönwart nach Norderney versetzt.

Zum ersten Male nach der Kapitulation konnte unsere Schule in den Sommerferien einen neuen Anstrich erhalten, so daß alle Schäden durch Kriegseinwirkungen usw. wieder beseitigt werden konnten.

Am 11.11.1947 fand durch den Kreisarzt eine gründliche Untersuchung der Schulentlassenen 1948 statt. Trotz der schlechten Ernährung konnte der Kreisarzt doch noch einen normalen Gesundheitszustand der Schüler und Schülerinnen feststellen.

Am 10.11.1947 begann wieder der Unterricht in der Ländlichen Berufsschule, sie wurde von 30 Schülern besucht.

Am 19.02.1948 übernahm Herr Schöneweg wieder die Schulleitung.

Herr Lehrer Schwarzer übernahm eine Lehrstelle in der Stadt Emden.

Die von ihm unterrichteten Schüler wurden von dem Lehrer Schöneweg übernommen, der in diesen Klassen bis 1948 Unterricht erteilte. Ostern 1948 wurde die Schule 9-klassig. Die beiden 1 Klassen (1. Jahrgang) unterrichtete der Lehrer Schöneweg, die beiden 2 Klassen (2. Jahrgang) verwaltete Lehrer Lehrer Heberling, die Lehrerin Frl. Koller wurde Lehrerin in Klasse 3a (3.Jahrgang) und Klasse 4 (4. Jahrgang). Herr Lehrer Hallas erteilte den Unterricht in den Klassen 3b (3. Jahrgang) und Klasse 5 (5. Jahrgang) Herr Lehrer Alting übernahm Klasse 6 (6. und 7.Jahrgang). Infolge Änderung des Schulaufnahmethermins fehlte der 8. Jahrgang.

Am 01.Mai 1948 betrug die Schülerzahl in der Klasse Ia und Ib zusammen= 73 Schüler

in der Klasse IIa und IIb zusammen= 78 Schüler

Die Schüler in der Klasse IIIa betrug = 58 Schülern

der Klasse IIIb betrug 51 Schüler zusammen = 109 Schüler.

die Klasse IV betrug = 41 Schüler

die Klasse V betrug = 43 Schüler

die Klasse VI betrug = 61 Schüler

Die Gesamtzahl war 405 Schüler. Unter diesen waren 203 Ortsfremde Schüler. Die Zahl der katholischen Volksschüler betrug 39 Knaben und 28 Mädchen.

 

Fortsetzung durch Lehrer Alting:

Nachdem Kollege Schöneweg wieder in den Ausschuß für die Entnazifizierung in Norden beordert wurde, schied er vom 01.10.1948 bis zum 01.April 1949 wieder aus dem Schuldienst aus und ich mußte und ich mußte wieder die Schulleitung übernehmen.

Im Oktober 1948 übernahm die Lehrerin Frau Alma Kellner geb. am 14.02.1894 in Jever die Vertretung für Herrn Schöneweg. Im März 1923 machte Sie am Seminar in Bremen die Lehrerinnenprüfung und war von April 1923 bis bis Oktober 1938 als Lehrerin dort tätig. Von 1938 bis Mai 1945 war sie pensioniert und verweilte die Zeit in Bremen. Im Dezember 1944 kam sie nach nach Mecklenburg und war dann von Oktober 1945 bis Oktober 1948 Lehrerin in Bützow Ostzone). Vom 01. Februar 1949 an übernahm Fräullein Kellner die an der hiesigen Schule planmäßig eingerichtete 6. Lehrstelle.

Da dadurch wieder eine Vertretung für den Kollegen Schöneweg fehlte, wurde der Kollege Rudolf Schulz, geboren 16.11.1901 im Forsthaus, Kreis Wittenberg, beauftragt die Vertretung vom 01.02. bis 31.03.1949 zu übernehmen. Am 01.April. 1949 zu übernehmen. Am 01.April.1949 bekam Kollege Schulz eine planmäßige Stelle in Kleinheide. Kollege Schulz besuchte die Praparande und das Seminar in Delitsch von 1916 bis 1922. Von 1922 bis 1925 studierte er an der Universität in Halle. Als Lehrer war er ab 1925 in Pölsfeld,Kreis Langerhausen, als Lehrer, als Kantor und Organist in Zschostau, Kreis Delitsch, von 1927 bis 1939. Alsdann wurde Kollege Schulz zum Wehrdienst einberufen bis 1945.

Nach der Kapitulation war er dann hier in Hage in der Verwaltung der Landeskrankenanstalt (Lazarett) tätig. Dert schied er 1947 aus und übernahm nun die Stelle eines Nachtwächters auf den hiesigen Lagerplatz der Firma Neumann (Hoch und Tiefbau). Kollege Schulz lebt also schon mehrere Jahre von seiner Familie getrennt. Die kurzen Notizen über das Leben der Kollegin Fräulein Kellner und des Kollegen Schulz zeigen deutlich, wie so manche Familie durch die Kriegs.- und Nachkriegsverhältnisse auseinandergerissen wurden.

Nachdem nun eine planmäßige 6. Lehrstelle endlich besetzt war, zeigte sich infolge der weiter ansteigenden Schülerzahl die Notwendigkeit, eine 7. Stelle zu schaffen. Der Antrag wurde dem Schulvorstand vorgelegt und dieser wurde auch am 21.Januar 1949 einstimmig beschlossen und ein dementsprechender Antrag bei der Regierung gestellt. Leider ist diese bei Beginn des Schuljahres 1949/50 noch nicht besetzt. Die Genehmigung der 7. Stelle läßt erkennen, daß die Gemeinde sehr schulfreundlich eingestellt ist, denn die Mittel werden genehmigt trotz der großen Geldknappheit im ganzen Land und damit auch in der Gemeindekasse, denn am 20.Juni 1948 erfolgte eine gewaltige Währungsumstellung. Gelder wurden abgewertet im Verhältnis 10:1, sämtliche Guthaben der Gemeindekassen wurden gestrichen und trotz der Mittelosigkeit der Gemeindekasse wurden auch noch in diesem Jahr weitere größere Ausgaben für die Schule getätigt. Die Schulgebäude wurden vollkommen in Ordnung gebracht, alle Schäden behoben, Türen, Fenster und Gossen ausgebessert und gestrichen. Weiter wurde der Schulplatz nach der Halbemonder Straße hin sehr stabil eingefriedigt. Auch wurde beschlossen, die Wasserversorgung der Schule durch Legen der Wasserleitung sicher zu stellen. Der Plan wird demnächst zur Durchführung kommen.

Durch die Währungsreform wurde auch im Unterrichtsbetrieb eine Besserung bemerkbar. Kreide, Tinte, Federn, Hefte, also alle Schulutensilien waren bald nach dem Geldschnitt in den Geschäften zu haben. Die Kaufkraft des Geldes war also gestiegen, der Tauschhandel hörte allmählich auf, aber es machte sich auch bald eine Geldknappheit bemerkbar; trotzdem haben sich die Schulverhältnisse sehr gebessert und ein stetes Arbeiten ist allmählich wieder möglich. - Leider mußte auch der Unterricht im Schuljahr 1948/49 wieder für einige Zeit unterbrochen werden, denn es traten Fälle der spinalen Kinderlähmung auf, deshalb wurde am 07.August 1948 auf Anordnung des Kinderarztes der Unterricht geschlossen und die Herbstferien aud diesem Grunde vorverlegt, und zwar um 3 Wochen.

Am 07.08.1948 durcheilte plötzlich eine traurige Kunde unseren Flecken, denn in der Krankenanstalt war unerwartet der hier früher tätige Lehrer Schwarzer verschieden. Er ist hier auf dem Friedhof in Hage beerdigt.

Am 24. November des Schuljahres 1948/49 wurden alle Kinder der hiesigen Schule vom Herrn Kreisarzt untersucht, die Untersuchungsergebnisse waren trotz der hohen Zahl der Flüchtlinge durchaus zufriedendstellend.

Da sich infolge der steigenden Schülerzahl zu Ostern 1949 (rund 450) die Unterbringung der Schüler immer gestaltet, wurde von der Gemeinde an das Landeskirchenamt ein Antrag gestellt, den Konfirmandensaal der Ostpastorei für Schulzwecke zur Verfügung zu stellen. Der Antrag wurde leider vom Landeskirchenamt abgelehnt.

Zu Ostern 1949 wurden wenig Schüler entlassen (10 Mädchen, 1 Knabe). Der Grund für die niedrige Entlassungszahl liegt darin begründet, weil der Niedersächsische Landtag für die im Herbst eingeschulten Kinder eine Ausdehnung der Schulpflicht auf 81/2 Jahre beschlossen hat.

Weihnachtsfeiern konnten leider im Schuljahr 1948/49 wegen Raummangels nicht stattfinden. 200 Kinder wurden von der dänischen Besatzung zu Weihnachten in dem Saal der Gaststätte Martini ein großangelegter Weihnachtsschmaus zuteil. Ein warmes Essen, Kakao mit Christstollen und Äpfel wurden ausgegeben. Weihnachtslieder erklangen, der Bürgermeister Windmann stattete der Besatzung den Dank dafür ab.

Abgesehen von einzelnen Lehrausflügen nach Leybuchtsiel wurden größere Ausflüge nicht gemacht. Allgemein ist am Schluß dieses Schuljahres festzustellen, daß unsere Schulgebäude gut in Ordnung sind, an Lehr- und Lernmitteln infolge der Geldknappheit noch Mängel bestehen, der Lehrbetrieb aber stetiger und geregelter war als in den Vorjahren.

Am 01.April 1949 gab ich die Schulleitung wieder an Herrn Schöneweg ab.

Zwischeneintragung von Herrn Schöneweg (Seite 29)

Am 01.Januar 1949 wurde die Landeskrankenanstalt auf den hiesigen Flugplatz von dem Kreis Norden übernommen und als Kreiskrankenhaus fortgeführt. Das frühere Kreiskrankenhaus, das Helenenstift, wurde in ein Altenheim umgewandelt. Die Schwestern die den Betrieb im Helenenstift bisher geleistet hatten, verbleiben aufgrund der Bestimmung in der Schenkungsurkunde auch weiterhin im Helenenstift.

Am 26.Juli 1949 wurde mir (Alting) wieder durch den Schulrat in Norden vertretungsweise die Schulleitung übertragen, weil Kollege Schöneweg am 01.August 1949 in den Ruhestand trat. Schöneweg schied nach dreißigjähriger Tätigkeit an der hiesigen Schule aus, da sich bei ihm ein schweres Herzleiden eingestellt hatte. Unter Anwesenheit des Herrn Schulrats Lüken, Norden, der Mitglieder des Schulvorstandes und des Elternbeirates fand die Entlassungsfeier am 02.August 1949 in der hiesigen Schule statt.

Im Auftrag der Regierung sprach der Herr Schulrat Herrn Schöneweg den Dank für de geleistete Arbeit aus. Im Namen des Schulvorstandes wurde ihm als äußeres Zeichen der Dankbarkeit ein Tischdekor überreicht.

Die 6.Stelle der hiesigen Schule, die durch das Ausscheiden des Kollegen Schöneweg frei wurde, wurde dem Lehrer Kesting, gebührtiger Thüringer, übertragen. Die vom Schulverband schon am 21.Januar 1949 genehmigte 7. Lehrerstelle bleibt immer noch unbesetzt.

Es wurde in Hage eine Volksschule mit 9 Klassen eingerichtet.

Am 18.Mai 1949 wurde die hiesige Bevölkerung gegen 31/2 Uhr morgens jäh aus den Schlaf geweckt, da das Brandhorn ertönte. Der Dachstuhl des Schlosses Nordeck, Berum, stand in hellen Flammen und zum größten Teil wurde das Gebäude ein Raub der Flammen. Seit Anfang August wird das Schloß abgebrochen und soll nun in Form eines Gutshaus wieder erbaut werden.

Unsere Gemeinde Hage ist trotz der knappen Geldmittel sehr bemüht, unseren Flecken zu beleben. Da der starke Durchgagsverkehr das Abhalten des jährlichen Oktobermarktes auf dem Schulplatze und an den Straßen nicht mehr erlaubt, hat man am 01.August 1949 mit der Anlegung eines neuen Marktplatzes an der Bahnhofsstraße begonnen. Das Gelände wurde von Herrn Schelten - Peterssen, Berum, auf 18 Jahre gepachtet.

Auch ist die Bautätigkeit in Hage reger geworden, denn südwärts unseres Fleckens verkaufte Frau von Speulda, Hage - Hilgenbur, Bauplätze und so entstehen hier mehrere Einfamilienhäuser. Auch von den unter Hilgenbur belegenen Schulgrundsücken wurden verschiedene Parzellen als Baugelände verkauft.

Im Jahre 1949 treten in unserem Flecken Berufszweige auf, die wir bisher nicht kannten. Eine Drogerie hat in der Hauptstraße ein Geschäft eröffnet, ein Foto- Atelier ist jetzt vorhanden. Immer neue Geschäfte zeigen sich. Diese haben alle ihr Auskommen, denn durch den Flüchtlingsansturm ist die Bevölkerung stark angestiegen.

Am 23.Juni 1949 machten die beiden Oberklassen erstmals nach dem Kriege wieder einen größeren Jahresausflug. Die Fahrt führte die Ausflügler über Aurich, Wiesmoor (Gärtnerei/Kraftwerk), Logabirum, Leer, Leerort, Oldersum (Schleuse), Emden, Norden, Hage. Die Verbundenheit zwischen Elternhaus und Schule kam dadurch zum Ausdruck, daß an diesem Ausflug 45 Erwachsene teilnahmen.

Im Schulblatt vom 15. Juli 1949 von der Regierung die Hauptlehrerstelle unseres Fleckens öffentlich ausgeschrieben. Vom 01.August 1949 wurde ich von der Regierung in Aurich mit der kommissarischen Leitung der hiesigen Schule beauftragt. Am 17.September 1949 fand eine Revision meines Unterrichtes durch den Herrn Regierungs- und Schulrat Bibow, Aurich, und den Herrn Schulrat Lüken in Norden statt.

In den Herbstferien d.J. wurde zum ersten Male der Jahrmarkt auf dem neuen Marktplatz abgehalten. Zu diesem Zweck wurde das im Volksmund unter dem Namen "Kleines Gehölz" bekannt von dem Waldgutbesitzer Carl-Edzard Schelten-Peterssen in Berum auf 18 Jahre gepachtet. Mit einem Kostenaufwand von DM 3000,00 wurde der Marktplatz von der Gemeinde hergestellt.

Am 01.November 1949 wurde die 7. planmäßige Stelle durch Herrn Baum besetzt. Da der 2. Jahrgang über 70 Schüler zählte, wurde von der Kirchengemeinde der Konfirmandensaal der Westpatorei zur Verfügung gestellt. Klasse 7 wurde nun aus diesem Grunde mit neuen Schulmöbeln ausgestattet (10 Tische, 50 Stühle, Kosten 1800,00 DM).

Vom 01.Oktober 1949 wurde dem kommissarischen Leiter der Schule von dem Herrn Regierungspräsidenten die Hauptlehrerstelle endgültig übertragen. Da die Wohnung noch von dem Hauptlehrer i.R. Schröder bewohnt war, konnte der neuernannte Hauptlehrer Alting die Dienstwohnung erst mal am 05.Mai 1950 beziehen. Hauptlehrer Schröder bezog von diesem Zeitpunkt an die Privatwohnung des Kollegen Alting.

Am 27.August 1949 fand eine Schulvorstandssitzung über einen Erweiterungsbau von zwei Klassenräumen und einer Dienstwohnung an der alleinstehenden Schulklasse an der Halbemonder Straße statt.

Der Baumeister Hayungs wurde beauftragt eine dementsprechenden Zeichnung nebst Kostenvoranschlag anzufertigen. Nach Fertigstellung dieser Zeichnung fand der Plan des Erweiterungsbaus im Schulvorstand einstimmige Annahme. Der Kostenanschlag stellt sich auf DM 57477,- Grundsätzlich wird nach Sicherstellung der Finanzierung, dieses Bauvorhaben unter dem Datum vom 05.Mai 1950 von der Regierung in Aurich zugestimmt.

Im Schulbetrieb sind im Schuljahr 1949/50 wenige Vorkommnisse zu vermerken.

Im letzten Halbjahr finden für alle Schulpflichtigen Tbc-Schutzimpfungen statt. Die nach der Währungsreform durchgeführten Jahresauspflüge werden auch im Schuljahr 1950/51 unternommen.

Ostern 1951 wird im "Weißen Haus" eine Entlassungsfeier für die Schulabgänger veranstaltet. Motto:"Schulentlassung - Berufsleben". Entlassen werden 35 Schüler, 18 gehen aus der Grundschule und anderen Klassen zu höheren Schule über. Neu aufgenommen werden zu Ostern 1951 33 Schulneulinge. Von Ostern 1951 ab übernimmt Fräulein Koller den Jahrgang 1.

Durch Konferenzbeschluß wurde zu Ostern 1951 folgende Klassen erstellt.

Klassen Schüler Lehrer
Klasse 1 39 Schüler und Schülerinnen Fräulein Koller
Klasse 2 49 Schüler und Schülerinnen Herr Kesting
Klasse 3 48 Schüler und Schülerinnen Herr Kesting
Klasse 4a 39 Schüler und Schülerinnen Fräulein Koller
Klasse 5 56 Schüler und Schülerinnen Herr Heberling
Klasse 6a 35 Schüler und Schülerinnen Herr Baum
Klasse 6b 30 Schüler und Schülerinnen Herr Hallas
Klasse 7 51 Schüler und Schülerinnen Herr Alting

Insgesamt zählte die Schule zu Beginn des Schuljahres 1951/52 385 Schüler und Schülerinnen, davon waren 144 Flüchtlingskinder d.h. die im Besitz eines Flüchtlingsausweis A waren.

(Östlich der Oder - Neiße - Linie Vertrieben).

52 katholische Kinder besuchten die Schule.

Der Religionsunterricht für die katholischen Kinder wird durch den hier amtierenden katholischen Pfarrer Ruffert und von den katholischen Lehrer Hallas erteilt.

Herr Pfarrer Ruffert (Vertriebener) bewohnt die die oberen Räume der Lehrerdienstwohnung. Nebenamtlich wird die Unterstufe von Fräulein Brams, Lehrerin i.R. (Vertriebene) der katholischen Religionsunterricht erteilt.

Nach den Pfingstferien dieses Schuljahres gab es für bedürftige Kinder wieder eine Schulspeisung. 220 Kindern wurde täglich 1/8 l Vollmilch und Brötchen verabreicht. Die Kosten übernahm zum größten Teil das Land Niedersachsen, zum geringen Teil die Schulgemeinde. Diese Speisung dauerte bis zu den Herbstferien. Die Ernährungslage wurde von Jahr zu Jahr günstiger und somit waren auch die kreisärztlichen Untersuchungen weit befriedigender als in den Vorjahren. Es wurden in diesem Jahr bei Beginn des Schuljahres die Lernanfänger untersucht, davon mußten 4 Schüler auf ein Jahr wegen allgemeiner Körperschwäche zurückgestellt werden. In der Jahresmitte wurde der Jahrgang 4 untersucht. Im Vierteljahr mußten sich die Schulabgänger dem Herrn Kreisarzt vorstellen. Alle 49 Entlassenen waren berufsfähig mit Ausnahme eines Mädchens. Gemeinsam mit den Schulen von Kleinheide und Lütetsburg wurde am 21.Juni die Sportwettkämpfe auf dem hiesigen Sportplatz durchgeführt.

Nach den Sommerferien mußte der Unterricht wieder mit 6 Lehrkräften durchgeführt werden, da der Kollege Kesting, der zum Besuch seiner Familie in Gräfenrhoda, Thüringen,Ostzone, weilte und nicht wieder zum Unterricht zurückkehrte. Am 25.Juli 1951, kurz vor Beendigung des Urlaubs wurde er auf Grund von Vorkommnissen, die höchstwahrscheinlich mit seinem Sohn zusammenhingen, von der Ostpolizei verhaftet. Von der Verhaftung erfuhren wir durch den Schwager des Kollegen Kesting, der in Wiesmoor, Kreis Wittmund, Lehrer war. Dieser weilte auch während der Ferien in demselben Hause des Kollegen Kesting, hatte aber sofort nach der Inhaftierung des Kollegen Kesting Gräfenrhoda verlassen, um wieder in die Westzone zu gelangen.

Kurz vor Weihnachten ist dann Kollege Kesting wieder aus der Haft entlassen und konnte somit nach den Weihnachtsferien, also bei Beginn des 4. Vierteljahres seinen Dienst wieder antreten.

Vom 01.November 1951 wurde uns als Vertreter für den Kollegen Kesting der Lehramtskandidat Oskar Decker, Rheinland-Pfalz, von der Regierung in Aurich überwiesen. Die Vertretung durch einen jungen Kollegen war im Interesse unserer Schuljugend zu begrüßen, da nun der Sport mehr zu seinem Recht kam. Als nun im Januar 1952 Kollege Kesting zurückkehrte, war damit die Vertretung des Kollegen Decker erledigt. Da nun aber die Lehrstellen im Verhältnis zu der Schülerzahl noch nicht voll besetzt waren, wurde bei dem Schulvorstand beantragt, die 8.Stelle zu bewilligen. Am 02.Januar 1952 wurde diesem Antrag einstimmig zugesprochen. Er wurde sofort der Regierung in Aurich unterbreitet und vom 01.Februar 1952 wurde von der Regierung die 8.Lehrerstelle bewiligt und dem Lehramtskandidaten Decker übertragen. Nach einigen Wochen Erholungsurlaub nahm der Kollege Kesting den Dienst wiederauf, und der Ülan für 8.Lehrkräfte war aufgestellt, so daß die Stundenzahl in den einzelnen Klassen erhöht werden konnte, wenngleich auch noch Nachmittagsunterricht erteilt werden mußte. Dieser Plan kam aber nicht zur Ausführung, da die Lehrerin Fräulein Koller lt. ärztlicher Anordnung infolge einer Herzerkrankung zu einer längeren Kur nach Bad Pyrmont überwiesen wurde.

Im Schuljahr 1951/52 fand am 10.August 1951 eine Revision meines Unterrichts im Jahrgang 7. und 8. durch die Herrn: Regierungspräsident Dr. Berghaus, Regierungs- und Schulrat Dr. Bertram und durch den Kreisschulrat Professor Dr. Lange statt. Am 16. August besuchte dann noch einmal Professor Schulrat Lange allein meinen Unterricht. Diese Besuche der Herren begrüßte ich, weil ich wußte, daß es für mich eine Beförderung bedeuten könne. Schon im Jahre 1950 war vom Schulverband die Umwandlung der Hauptlehrerstelle in eine Rektorstelle beantragt. Am 26.Juni 1951 wurde in dieser Hinsicht die zweite Eingabe vom Schulverband der Regierung unterbreitet. Da ich erst 1949 zum Hauptlehrer ernannt war, durfte ich innerhalb eines Jahres nach ministeriellen Bestimmungen eine zweite Beförderung nicht erfolgen. Daher konnte die Umwandlung erst 1951 erfolgen. Nach Durchführung dieser vorgegangenen Revision wurde ich durch Verfügung vom 20.August 1951 mit Wirkung vom 01.Juli 1951 zum Rektor der hiesigen Volksschule ernannt. Somit habe ich, der bisherige Hauptlehrer Johann Alting, an der hiesigen Volksschule als erster die Stelle eines Rektors innegehabt. Weitere Revisionen fanden in diesem Schuljahr nicht statt.

Jahresausflüge wurden von allen Klassen durchgeführt. Sie fuhren zum Hümmling, zum Jadebusen und zu den Inseln.

Zum 12.09.1951 (Nationaler Gedenktag erstmalig nach dem Kriege durch Beschluß des Bundestages eingeführt) wurde in den beiden Oberklassen eine Klassenfeier veranstaltet. Anschließend war unterrichtsfrei.

Zum Weihnachtsfest wurde in den einzelnen eine Vorweihnachtsfeier durchgeführt. Zur Bescherung war von der Gemeinde eine Tafel Schokolade und 1/8 Pfund Kakaopulver zur Verfügung gestellt.

Eine Unterrichtsunterbechung infolge ansteckender Krankheiten usw. traten in diesem Schuljahr glücklicher Weise nicht ein und somit war der Unterricht in diesem Schuljahr geregelt. Leider mußte ich persönlich im letzten Vierteljahr für 3 Wochen infolge eines Gallenleidens auf ärztl. Anordnung dem Dienst fernbleiben.

Am Schluß des Schuljahres fand wieder im (27) im überfüllten Saal des "Weißen Hauses" eine Schulentlassungsfeier statt.

Die Schulanfänger des Jahres 1952/53 wurden von dem Herrn Kreisarzt noch vor Ostern 1953 untersucht, um die Schulfähigkeit festzustellen.

Das Schuljahr 1953/54 verlief ohne Störungen, nur der Raummangel machte sich im Unterrichtsbetrieb stark bemerkbar, so daß noch fast an jedem Nachmittag bis zu vier Stunden Unterricht erteilt werden mußten. Diesen Umstand nun auch abzustellen, war gleich zu Beginn des des neuen Schuljahres das Bestreben des Lehrerkollegiums und des Schulvorstandes. Gebaut wurde in unserer Gemeinde in diesem Jahr viel, aber man hörte anfangs nichts von einem Erweiterungsbau oder Neubau der Schule. Eine Schulvorstandssitzung am 20.Fe. 1953 statt, um die Überlassung einer abgebrochenen Baracke für Schulzwecke zu erwirken. Diese Baracke war Eigentum der Gemeinde Hage und daher mußte zunächst eine Beschlußfassung des Gemeinderates erfolgen, dem Schulverband Hage-Berum diese zu überlassen (genehmigt Gemeinderatssitzung am 23.Februar 1953). Aus den Teilen dieser Baracke sollte nun eine Schulnotbaracke werden. Sofort wurden von hiesigen Bauunternehmen Kostenvoranschläge für die Aufstellung dieser Notbaracke angefordert. Schon am 07.März 1953 konnte diese Arbeit dem Bauunternehmer Johann Dröst, Hage, übertragen werden. Von der Baubehörde in Norden wurde dazu auch noch im März unter tüchtiger Mitarbeit des Baumeisters Hayungs, Hage, die Genehmigung erteilt. Am 08.April wurde mit der Anfuhr der Barackenteile zum Schulplatz begonnen. Schon bei der Anfuhr der Barackenbestände stellte sich heraus, daß einige Hölzer nicht mehr zu verwenden waren und dem Schulvorstand wurde anheimgestellt, die Mauern massiver errichten zu lassen, da dies mit einem Kostenmehraufwand von rd. 1500,- DM zu erziehlen sei. Der Schulvorstand beschloß entsprechend.

In dieser massiven Form war aber der Bau von der Kreisbehörde nicht genehmigt und nun setzten Kompetenzstreitigkeiten zwischen Kreisbehörde, Schulvorstand und Bauunternehmer ein. Es kam soweit, daß am 18.April 1953 die Kreisbehörde den Weiterbau untersagte. Der Bau mußte nun ruhen. Ein Brett mit folgender Aufschrift erschien am Neubau: "Dieser Schulneubau ist auf Anordnung der Kreisbehörde verboten. Unbefugten ist das Betreten des Baugeländes verboten".

Unterschrift: Der Schulverbandsvorsteher (Damals fungierte August Windmann, Bürgermeister, als solcher). Nach der Besichtigung des begonnenen Neubaus durch Regierungsvertreter aus Aurich wurde die Genehnigung erteilt, die Baracke in massiver Form zu errichten.

Vom 01.Juni 1953 ab wurden die Arbeiten wieder aufgenommen und am 12.Juni wurden im Beisein des Verbandsvorstehers Windmann und meiner Anwesenheit bei einem Umtrunk das Dach errichtet. Nachdem der Bau nun der Vollendung entgegenging, wurde in einer Schulvorstandssitzung zum 21. September 1953 die Ausstattung der Räume mit beweglichen Gestühl beschlossen. Die Lieferung wurde dem Möbelhändler Harms (Stühle) und dem Tischler H. Windmann (Tische und Tafeln),beide in Hage, übertragen.

Es ist zu bemerken, daß alle Arbeiten des Neubaus von Hager Handwerkern ausgeführt wurden, ausgenomen der Fußbelag. Im Zuge des Barackenbaus wurden in den alten Räumen auch die Decken unterzogen.

Der Schulbetrieb in den neuen Räumen konnte am 16.September des Jahres 1953 aufgenommen werden.

Nun standen für den Unterricht 7 Räume zur Verfügung. Der Nachmittagsunterricht fiel nun fast ganz fort und ein normaler und voller Unterricht konnte erteilt werden. Um Kosten zu vermeiden, wurden große Einweihungsfeierlichkeiten nicht veranstaltet.

Wie alljährlich fand am Schluß des Schuljahres wieder eine Schulentlassungsfeier statt. Der Kinosaal war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Unterrichtsunterbrechungen im Schuljahr 1953/54 brauchten nicht zu erfolgen, von ansteckenden Krankheiten blieb die Schulgemeinde verschont.

Zur Dorfverschönerung trugen verschiedene Neu.- und Umbauten im Jahr 1953 bei. Das "Weiße Haus" wurde vollkommen umgebaut. Der Hotelbetrieb ging ein, ein kleiner Wirtschaftsbetrieb blieb unter dem Namen "Kinoklause" (Inhaber: Ludwig Dörr; Schwigersohn des seit vielen Jahren hier ansässigen Kaufmanns Joh. J. Menßen). Die anderen Räume bezog die Kreis.- und Stadtsparkasse Norden, gleichzeitig wurden hier Wohnungen geschaffen.

Neubauten entstanden auch an der Martinischen Lohne, die Zahl vergrößerte sich im Jahre 1954.

Ein großer Umbau erfogte an dem Hause des früheren Schmiedemeisters Enno Schmidt, dieses Haus erwarben Gebrüder Janssen(Friseure).

Vor der neuen Schulbaracke wurden am Tag des Baumes (24.05.1954) zwei Birken im Beisein des Lehrerkollegiums und der gesamten Schülerzahl gepflanzt.

In diesem Jahr 1954 ging auch ein langersehnter Wunsch der Kirchengemeinde in Erfüllung. Nach Durchführung einer Sammlung für die Errichtung eines Gedenksteines und die Herstellung einer Gedenkhalle im alten Glockenturm, die 7000,- DM erbrachte, konnte am 01.März 1954 mit diesen Arbeiten begonnen werden. Die Frontmauer des Glockenturmes wurde in dieser Zeit neu aufgezogen. Ehrenhalle und Gedenkstein (Inschrift: "Unsere Toten leben") wurden am 16.Mai 1954 der Kirchengemeinde in einer würdigen Feier übergeben (Übergabe erfolgte durch den Kollegen Heberling, Vorsitzender des Kyffhäuserbundes). Rund 800 Gemeindemitglieder waren bei dieser Feier anwesend. Von diesem Zeitpunkt an übernahm die 8.Klasse der hiesigen Volksschule die Betreuung der Kriegsgräber.

Eine Entlassungsfeier für die Schulabgänger zu Ostern 1954 fand am 26.März 1954 im überfüllten Kinosaal statt. Auf diese nun schon seit vielen Jahren durchgeführte Feier glauben Eltern und Schüler nun schon einen Anspruch zu haben.

Im Schuljahr 1954/55 fanden am 04.Mai 1954 amtsärztliche Untersuchungen im 1. und 2. Schuljahr statt. Das Schuljahr 1954/55 begann am 21.April 1954. Da zu Beginn des Schuljahres 8 Lehrkräfte zur Verfügung standen, konnte jeder Jahrgang für sich allein unterrichtet werden.

Mit dem 8.Jahrgang wurden verschiedene Radfahrten unter meiner Leitung durch Ostfriesland unternommen, sie führten am 11.Mai nach Aurich, am 03.Juni nach Greetsiel, 27.August zum "Großen Meer". Der Jahresausflug der Klasse 8 fand nach Zwischenahn statt. 6. und 7. fuhren unter der Führung der Kollegen Baum und Heberling nach Bremen, während die anderen Klassen nach Logabirum, Emden und in die nähere Umgebung fuhren.

Am 25.Juni dieses Schuljahres wurden die Bundesjugendspiele mit den benachbarten Schulen (Lütetsburg, Halbemond, Kleinheide) durchgeführt.

In den Sommerferien erhielten durch Beschluß des Schulvorstandes vom 02.Juli 1954 alle Schulklassen einen neuen Wand- und Deckenanstrich, ausgenommen die beiden neuen Räume. Die Verbindungstür zwischen Klasse 1 und 2 (Flur zur Klasse 1) wurde zugemauert, um eine größere Kleiderablage zu bekommen und um in Klaase 2 eine erhöhte Wärme zu erreichen. Ebenfalls wurden die Wände des Flures in der Lehrerdienstwohnung isoliert und mit einem neuen Farbanstrich versehen. Diese Arbeiten waren bei der Beendigung der Sommerferien erledigt. Ebenfalls erhielten die drei Klassen, die sich an die Dienstwohnung anschlossen neue Klassentüren. Die Malerarbeiten führten die drei Malermeister Faber, Bloch und Rademacher aus. Den wunderbaren Anstrich im Flur der Dienstwohnung führte Malermeister Faber aus. Die neuen Türen lieferte Zimmermeister Heinz Windmann, anfallende Maurerarbeiten wurden von der Firma Dröst und Sohn gemacht. Ebenfalls wurden für diese drei Kassen und für die Klasse 4 (alleinstehender Raum) neue Öfen in diesem Jahr von der Firma Falkenstein geliefert.

Am Abend des 24.Oktober 1954 waren allen Fenster sämtlicher Schulräume durch Kerzenlicht illuminiert (Kriegsgefangenengedenktag - Wunsch des Heimkehrerverbandes).

Am 29.Oktober d.J., wurde die amtsärztliche Untersuchung des Entlassungsjahrganges 1955 vorgenommen.

Am 08.November besuchte Schulrat Professor Dr. Lange den Unterricht der Kollegen Kesting und Decker.

Wie alljährlich wurden am 13. November (Volkstrauertag) die Kriegsgräber durch selbstangefertigte Blumensträuße durch die Kinder der gesamten Schuljugend geschmückt.

Das Ende des Kalenderjahres 1954 (Schuljahr 1954/55) wurde im Kollegium dadurch etwas gestört, ja Unstimmigkeiten traten hervor, daß eine Konrektorstelle, ab und somit rückwirkend vom 01.04.1954, an unserem Schulsystem eingerichtet werden konnte.

Um der Regierung vom Schulverband einen Kollegen in Vorschlag bringen zu können, hatte der Schulverbandsvorsteher Windmann eine Schulvorstandssitzung am 20.12.1954 einberufen. Als Kollege fühlte ich mich bei der Beratung dieses Punktes befangen und verließ den Sitzungssaal, ebenfalls war der Kollege Heberling bei der Verhandlung dieses Punktes nicht zugegen. Nach längerer Beratung beschloß der Schulvorstand, Kollegen Heberling bei der Regierung für dieses Amt vorzuschlagen. Nachdem dieser Beschluß im Lehrerkollegium bekannt wurde, fühlte sich der Kollege Baum zurückgesetzt, ebenfalls war auch die Kollegin Koller über diesen Beschluß unzufrieden. Bis zu diesem Tag herrschte, ich glaube es niederschreiben zu dürfen, in unserem Kollegium mit 9 Kollegen und Kolleginnen vollste Harmonie. Von nun aber war ein Riß entstanden und harte Worte fielen. Um aber doch wieder einen Ausgleich innerhalb des Systems herbeizuführen, sah ich mich gezwungen nach monatelangem Überlegen zum 10.02.1955 über diesen Punkt eine Systemkonferenz einzuberufen. Nach dieser Aussprache wurde allmählich wieder ein besseres Verhältnis im Kollegium bemerkbar, wenngleich auch der Groll noch nicht ganz begraben war. Unter dem Datum vom 14.02.1955 erhielt ich vom Herrn Schulrat Dr. Professor Lange den mündlichen Auftrag für den nächsten Tag eine Konferenz des Lehrerkollegiums einzuberufen, um die Wahl des Konrektors wegen Dringlichkeit (Ernennung ab 01.04.1955) vorzunehmen. Noch am Morgen des Wahltages versuchte ich eine Einigung herbeizuführen. Ich glaubte annehmen zu dürfen, daß es mir gelungen sei. Dabei spielte die Versetzung des des Kollegen Baum als Mittelschullehrer nach Norden eine Rolle, da er somit ab 01.04.1955 aus unseren Kollegium ausschied und ich annahm, er würde sich der Stimme enthalten oder vielleicht gar nicht mehr zur Konferenz erscheinen. Zum Zwecke der Abstimmung ließ ich mir vom Gemeindebüro 8 Stimmzettel vom gleichem Aussehen mit den Namen sämtlicher 7 Kollegen anzufertigen, um eine geheime Abstimmung durch Ankreuzen vornehmen zu lassen.

Bei Beginn der Wahl schlug nun Kollege Baum Fräulein Koller als Konrektorin vor. Bei der Stimmauszählung entfielen auf Fräulein Koller 6 und auf Kollegen Heberling 2 Stimmen. Dieses Ergebnis meldete ich sofort dem Schulrat in Norden und dem Verbandsvorsteher Windmann. Der Schulvorstand hielt an dem Beschluß, Herrn Heberling in Vorschlag zu bringen, fest. An die Kollegin Koller und an das gesamte Kollegium erfolgte bald darauf ein Schreiben des Herrn Schurats in Norden, um den stichhaltigen Vorschlag des Schulvorstandes für den Kollegen Heberling zu begründen. An 01.04.1955 wurde nunmehr Kollege Heberling zum Konrektor unserer Schule bestellt.

Das letzte Vierteljahr des Schuljahres 1954/55 war unerquicklich. Das Schuljahr wurde mit einer Entlassungsfeier abgeschlossen. Im Anschluß an diese Entlassungsfeier verabschiedete ich in kurzen Worten den Kollegen Mittelschullehrer (Rektor a.D.) Baum, dem eine freigewordene Stelle an der Mittelschule in Norden übertragen wurde.

Hier möchte ich einige persönliche Bemerkungen über die Lehrtätigkeit des Kollegen Baum an unserer Schule nicht unterlassen. Er war ein fleißiger zielbewußter Lehrer, aber er war nicht nur Lehrer sondern auch Erzieher und besonders hat sich seine erziherische Tätigkeit in den Jahren nach dem zweiten Weltriege und dem Zusammenbruch besonders zum Wohle der Jugend ausgewirkt. Fräulein Koller wurde in diesem Schuljahr durch den Herrn Schulrat Lange ein Schreiben der Regierung in Aurich persönlich überreicht, in dem ihr tüchtiges Lehrgeschick und ihre große erzieherische Tätigkeit besonders hervorgehoben wurde.

Kollege Decker bestand am 04.Februar 1955 die 2.Lehrerprüfung (Prüfungskommission: Regierungs- und Schulrat Dr. Wiemann, Schulrat Professor Dr. Lange, Rektor Treunies).

Auf Veranlassung des Herrn Schulrats in Norden baute Konrektor Heberling im Schuljahr 1955/56 in seinem Garten einen kleinen Schulwald auf.

Das Schuljahr 1955/56 begann am 15.April 1955. In den Osterferien dieses Jahr wurde die Beschlackung unseres Schulplatzes vorgenommen (Kosten: DM 801,41), um den hin- und herwirbelnden Staub zu unterbinden.

Infolge der Versetzung des Kollegen Baum wurde der Unterricht am Anfang des Schuljahres mit 7 Lehrkräften aufgenommen. Am 09.05.1955 machte ich eine Eingabe an die Regierung in Aurich, um die Besetzung der 8. vakanten Stelle zu erwirken.

Ab den 20.Mai d.J. mußte Kollege Hallas infolge einer Augenkrankheit bis zum 30.06.1955 die Unterrichtstätigkeit aufgeben. Am 26.Mai 1955 teilte der Herr Schulrat mit, daß bald die 8.Stelle durch eine Schulhelferin besetzt werden würde und zwar durch Gertrud Richter aus Hage. Sie nahm den Dienst am 07.Juni 1955 auf und vertrat vorerst den erkrankten Kollegen Hallas bis zu den Sommerferien. Ab 09.08.1955 wurde der 2.Jahrgang in Parallelklassen aufgeteilt, die eine übernahm nun die Schulhelferien Frau Richter.

Jahrgang 5 und 6 wurden zu Beginn des Schuljahres wegen Fehlens einer Lehrkraft zu einer Unterrichtseinheit zusammengefaßt, die von Kollegen ,Decker unterrichtet wurde. Eine amtsärztliche Untersuchung des Jahrgang 4 fand am 24.Juni 1955 statt.

Am 28.Juni fand für alle Schulen des Kreises Norden ein Wandertag (Weg: Norden-700-jähr. Jubiläum, Schulen hatten Arbeiten ausgestellt).

Als eine Neueinrichtung der Gemeinde fand ein Betriebsausflug sämtlicher Angestellten der Gemeinde Hage-Berum statt, an der Küste entlang führte und zu dem auch das Lehrerkollegium eingeladen wurde. Verschiedene Kollegen nahmen mit Frauen daran teil, der Ausflug löste allgemeine Begeisterung aus.

Am 18.08.1955 fuhren Frau Wilkens ( ehemalig Fräulein Kellner) und Richter mit ihren Klassen nach Logabirum, der Ausflug des 8.Jahrganges führte unter meiner Leitung ins Rheiderland, während Fräullein Koller auch Logabirum aufsuchte.

Am 24.08.1955 besuchte der Herr Schulrat den Unterricht bei Frau Richter, um ihr die weitere Verwendung der Schulhelferin zu berichten. Am 12.11.1955 wohnte der Herr Schulrat dem Unterricht von Frau Richter abermals bei, ebenfalls wurde ein Revision bei dem Kollegen Decker durchgeführt.

Infolge der Erkrankung einer Lehrerin im benachbarten Dorf Halbemond mußte Kollege Decker ab 15.11.1955 den Vertretungsunterricht an der dortigen Schule übernehmen.

Um diese Zeit infolge des Ausfalls einer Lehrkraft an unserer Schule zu überbrücken, wurden die Parallelklasen des 2.Jahrganges wieder zusammengelegt; eine Störung des geordneten Lehrbetriebs wird durch eine Vertretung daher stets hervorgerufen.

Leider mußte ab Mitte September dieses Schuljahres der Nadelarbeitsunterricht ausfallen, da die biherige nebenamtliche Kraft, Damenschneiderin Theda Schreitling, Hage, freiwillig aus dem Leben schied (Ertrinken), diese hatte seit Ostern 1938 den Nadelunterricht erteilt.

In einer Schulvorstandssitzung vom 04.10.1955 wurde Frau Wwe. Martha Schmidt, Hage, der Regierung in Aurich als Unterrichtskraft für den Nadelunterricht vorgeschlagen. Probeweise wurde sie ab 16.Nov.1955 angestellt. In derselben Schulvorstandssitzung wurde abermals beschlossen, im Schulgebäude und in der Dienstwohnung Wasserleitungen anlegen zu lassen.

Am 10.08.1955 hospitierte bei dem Kollegen Heberling bis zum 24.09.1955 die Theologiestudentin Jentschurra aus....... Eine Revision in dieser Klasse 7 (Heberling -Jentschurra) führte der Herr Schulrat am 05.09.1955 durch.

Am 18.11.1955 wurden die Entlaßschüler zu Ostern 1956 amtsärztlich untersucht.

Am Volkstrauertag, 13.11.1955, fand eine kurze Gedenkfeier für die Schuljugend am Ehrenmal statt.

Zum erstenmal fiel nach langen Jahren der Unterricht am Epiphaniastag aus, am Schulgottesdienst nahmen Lehrer und Schüler teil. Am Schluß des Schuljahres 1955/56 (17.03.56) wurde eine schlichte Schulentlassungsfeier für 43 Entlassene durchgeführt (Gäste: Eltern und Mitglieder des Schulbeirates). Von einer großen Entlassungsfeier im Saal wurde in diesem Jahr abgesehen, weil der Entlassungstermin von der Regierung um 10 Tage vorverlegt wurde. Besondere Begebenheiten im letzten Schuljahr waren nicht zu verzeichnen. In dem alten Schulgebäude wurden zwei neue Haustüren eingesetzt.

Die amtsärztliche Untersuchung der Schulneulinge zu Ostern 1956 wurde in diesem Jahr vor der Einschulung vorgenommen. Eingeschult werden 50 Schulneulinge.

Im Schuljahr 1956/57 war die hiesige Volksschule eine siebenklassige; Jahrgang 5 und 6 lagen in einer Hand. Ab Ostern 1956 wurde der Kollege Decker zur Vertretung an die Volksschule Westdorf abgeordnet.

Am 16.April 1956 begannen die Arbeiten zur Versorgung der Schule und Dienstwohnung mit der Wasserleitung. Gleichzeitig wurde in der ursprünglichen Waschküche ein Badezimmer und ein Spülklosett mit einer Kläranlage (Dreikammersystem) eingerichtet.

Am 12.April 1956 wurden vor der Tür an der Südseite der Schulbaracke 2 Birken gepflanzt. Anlaß: Tag des Baumes.

Am 17.11.1956 (Volkstrauertag) fand eine Gedenkfeier am Ehrenmal auf dem Friedhofe statt. Alljährlich werden an diesem Tage von den Kindern auf den Kriegsgräbern Blumenkränze niedergelegt. Dieser Brauch wird von der Bevölkerung sehr begrüßt.

Am 23.11.1956 war schulfrei, weil das Land Niedersachsen 10 Jahre bestand.

Am 23.03.1957 wurden in einer schlichten Klassenfeier die Abgangsschüler entlassen.

Die Schulneulinge zu Ostern 1956 wurden am 06.02.1956 auf die Schulreife untersucht. Die Lehrerin Fräulein Koller veranstaltete am 22.03.1956 einen Elternabend, wozu sich viele Besucher eingefunden hatten. In einem selbstgeschriebenen Stück wurde eine Gemeinderatssitzung dargestellt. Dieses Stück wurde zu Beginn einer Gemeinderatssitzung in der darauffolgenden Woche von den Ratsmitgliedern wiederholt; es fand dort einen großen Beifall.

Am 10.06.1956 erfolgte die Grundsteinlegung für die zu erbauende katholische Kirche an der Bahnhofstraße.

Am 26.11.1956 wurden die Schulanfänger zu Ostern 1957 amtsärztlich untersucht.

Da sich der westl. Giebel der Dienstwohnung nach aussen neigte, wurde dieser abgerissen und erneuert. Bei dem Abbruch wurde festgestellt, daß die Grundmauer viel zu schwach war. Die Bauarbeiten begannen am 05.11.1956 und waren am 11.12.1956 beendet. Trotz des Winters konnten die Arbeiten vollständig beendet werden, wenngleich auch für einige Tage eine Unterbrechung eintrat. Die Bauarbeiten wurden von der Firma Johann Dröst u. Sohn, Hage, ausgeführt. Im Zuge dieser Arbeiten wurden im Flur die Zementflure entfernt und der Bodenbelag durch Zement erneuert.

Am 23.04.1957 fand die Entlassung der Schulabgänger zu Ostern 1957 durch eine schlichte Klassenfeier statt.

Der Unterrichtsbetrieb des Schuljahres wurde dadurch schwer gestört, weil Kollege Decker ab 09.04.1956 bis zum Herbst des Schuljahres am 28.09.1956 nach Ostdorf vertretungsweise abgeordnet wurde.

Nachdem am 23.04.1957 in der Klasse der Schulabgänger verabschiedet wurden, schloß das Schuljahr 1956/57 am 09.04.1957 ab.

Zu Beginn des Schuljahres 1957/58 (24.04.1957) erhielten die beiden unteren Jahrgänge neues Gestühl (Loses Gestühl).

Am 07.05.1957 wurde im Garten des Rektors ein Regenmesser und ein Thermometer (Maximun-Minimum) (Geschenk von der Landwirtschaftskammer Oldenburg) zwecks Wetterbeobachtung aufgestellt. Die Durchführung der Kontrolle übernahm Kollege Deker.

Am 13.05.1957 wurde vom Leiter der Schule die Anlage eines Fernsprechers benatragt. Der Antrag wurde einstimmig genehmigt und am 06.08.1957 wurde die Anlage fertig.

Vom 27.05.1957 bis zu den Sommerferien (28.06.1957) war die Lehrerin Koller für eine Kur beurlaubt, so daß für diese Zeit durch das Kollegium vertreten werden mußte (Klasse 3). Außer einigen kurzfristigen Erkrankungen des Kollegen Deckers, Hallas und Kesting traten sonst keine Unterrichtsstörungen ein.

An einem Kursus in Kunsterziehung nahmen Kollegen Hallas und Decker teil (17.02.1958 - 22.02.1958 in Norden).

Vom 08.01.1958 - 08.03.1958 wurde der Kollege Decker für 3 Tage wöchentlich nach Süderneuland II abgeordnet.

Vom 17.01. bis zum ....01. nahm die Schulhelferin Frau Richter an einem Fortbildungskurs in Braunlage teil.

Am 08.Nov. 1957 wurde in einer Feierstunde dem Konrektor Heberling für 40-jährige Dienstzeit durch den Herrn Schulrat die Urkunde überreicht. Anwesend war das Lehrerkollegium, die Mitglieder des Schulverbandes und einige Ratsherren.

Das Schuljahr 1958/59 begann am 11.April 1958. Erst durch einige zweimalige Konferenz gelang es, eine Einigung über eine neue Klassenverteilung zu erzielen. Einige Tage vor Schluß des Schuljahres 1957/58 (03.März bis zum 17.März) mußte ich, Alting, auf Anordnung des Arztes wegen Magengengeschwür (Durchbruch der Magenwand) das Bett hüten.

Am 25.März 1958 endete das Schuljahr 1958/59.

Das Schuljahr 1959/60 begann am 11.April 1959. Abgesehen von den Erkrankungen einiger Kollegen an einzelnen oder mehreren Tagen traten im Anfang dieses Schuljahres keine Störungen auf.

Vom 01.Juni bis 31.März 1958 wurde dann der Kollege Hallas an die Förderschule für spätausgesiedelte Jugendliche nach Wilhelmshaven abgeordnet (Herr Hallas beherscht die polnische Sprache). Den Vertretungsunterricht (2.Jahrgang) übernahm ab 01.Juni 1958 bis zum Schluß des Schuljahres Hauptlehrer i.R. Johannes Peters, früher in Großheide.

Vom 06.August ab wurde der Jahrgang 3 in 2 Parallelklassen aufgeteilt, weil die Schülerzahl zu hoch lag und die Plätze in einem Raum nicht ausreichten. Den Unterricht in der einen Parallelklasse übernahm der Kollege Ludwig (abgeordnet von Wiesmoor), der aber ab 01.10.1958 schon wieder nach Norderney abgeordnet wurde. Als neue Lehrkraft kam ab 01.10.1958 die Lehrerin Rita Schollmeyer nach hier.

Am Schluß des Schuljahres 1958/59 schieden die beiden Lehrerinnen Frau Wilkens (Erreichung der Altersgrenze) und Fräulein Koller (mit 64 Jahren aus gesundheitlichen Gründen) aus dem Kollegium aus. Am 23.März 1959 wurden die beiden bewährten Erzieherinnen in einer Feierstunde von Herrn Schulrat Basse verabschiedet.

Mit Beginn des Schuljahres 1959/60 kam Kollege Hallas wieder von Wilhelmshaven zurück. Ebenfalls wurden unserer Schule zu diesem Thermin zwei neue Lehrkräfte überwiesen, und zwar die Lehramtskandidatin Erika Gössel und der Lehramtskandidat Horst Knaak. Einschließlich des Schulleiters arbeiteten seit Beginn des Schuljahres 1959/60 nun 9 Lehrkräfte an der hiesigen Schule. Das Kollegium war der Schülerzahl entsprechend voll besetzt.

Nun machte sich aber eine Raumnot bemerkbar. Als Notlösung mußten zwei Gruppenräume durch geringe Veränderungen in Notklassenräume umgewandelt werden, so daß hier 25 bis 30 Kinder untergebracht werden konnten. In diesem Schuljahr wurden weiter zwei weitere Bauvorhaben durch den Schulzweckverband verwirklicht. Zwei Dienstwohnungen wurden am "Alten Kirchpfad" erbaut und konnten am 30.06.1959 von den Lehrerfamilien Richter und Decker bezogen werden.

Dazu kam die Fertigstellung der Turnhalle, die am 01.11.1959 zur Benutzung freigegeben wurde.

Am 31.03.1959 schied Frau Martha Schmidt freiwillig als nebenberufliche Handarbeitslehrerin aus dem Dienst aus.

Ab 15.April 1960 wurde Frau Helene Ackermann von der Regierung in Aurich mit dem Unterricht in der Nadelarbeit beauftragt.

Das Schuljahr 1959 endete am 06.April 1960.

Am 21.April 1960 begann das Schuljahr 1960/61. Mit dem Beginn dieses Schuljahres bildet jeder Jahrgang für sich eine Unterrichtseinheit. Veränderungen innerhalb des Kollegiums fandeb zu Beginn des Schuljahres nicht statt. Bei der Aufstellung des Stundenplanes machte sich das Vorhandensein der Turnhalle angenehm bemerkbar, da wegen Ausfall des Sportunterrichts kein Raum mehr freizuhalten war. Am 20.12.1959 wurden drei Kollegen (Alting, Hallas, Kesting) in einer kurzen Feier durch den Herrn Schulratn die Urkunden der Regierung für Erfüllung der 40-jährigen Dienstzeit ausgegeben.

Am 23.03.1960 fand die Untersuchungn der Schulneulinge zu Ostern 1960 statt. Schluß des Schuljahres 1959/60 am 06.04.1960.

Das Schuljahr 1960/61 begann am 21.04.1960.

Am 24.06.1960 nahm die Schule im Berumer Wald am "Tag des Baumes" teil. Der Hager Schulchor sang unter Leitung der Lehrerin Groll (Schollmeier) einige Lieder.

Am 12.Mai 1960 machte ich einen neuen Vorstoß beim Gemeinderat in Hage und Berum, um den Neubau einer Schule voranzutreiben. In einer Gemeinderatssitzung vom........................ wurde die Notwendigkeit eines Schulneubaus eingesehen und der Schulzweckverband Hage-Berum beauftragt, weitere Planungen vorzunehmen (Baugrundstück). Der Schulzweckverband beauftragte aus den Reihen ihrer Mitglieder eine Kommission zwecks weiterer Planungen. Dieser engere Ausschuß tagte am 30.08.1960 und 06.09.1960 und beriet über verschiedene Anregungen, die den Gemeinderäten unterbreitet werden sollen. Ein Teil der Mitglieder war mit dem Bau einer Schule auf dem Marktplatz einverstanden, andere lehnten dieses Vorhaben ab, um den Marktplatz als Grünanlage des Ortes zu erhalten. Heftig - wurde die Frage in den Ratssitzungen über die Bauplatzfrage diskutiert, verschiedenes Eingesantes in den Zeitungen erschien.

In einer Ratssitzung vom 02.12.1960 wurde dann doch einstimmig beschlossen, dem Schulzweckverband Hage - Berum den Marktplatz für die Planung eines Scteil.hulneubaus zur Verfügung zu stellen.

Der Architekt Marquardt, Norden, wurde mit einer unverbindlichen Vorplanung beauftragt. Als Vorbereitung einer Vorplanung unternahmen verschiedene Ratsherrn, Rektor Alting und Konrektor Heberling auf Grund einer Einladung des Architekten Marquardt eine Besichtigungsfahrt zu verschiedene Schulen (Wilhelmshaven - Heppens, Rastede, Logabirum?? und Varel) 16.Januar 1961.

Seit 1960 wurden stets wieder Eingaben über die Notwendigkeit eines Schulneubaus an den Gemeinderat von Seiten der Schulleitung gemacht. Die Planungen gingen sehr langsam voran.

Am 17.08.1960 fand eine Revision bei dem Lehrer Decker durch Herrn Regierungsrat Wiemann, Aurich, und durch den Herrn Schulrat Basse, Norden, statt.

13.06.1961 Revision bei dem Kollegen Decker und der Kollegin Gössel.

Am 15. Mai 1960 fand der Feuerwehrtag in Hage statt. Hauptversammlungsplatz war der Marktplatz.

Im Januar 1961 nahm Lehrerin Richter am Probeunterricht für die Mittelschule in Norden teil.

Im Februar 1961 nahmen der Lehrer Knaak und die Lehrerin Gössel an einem Fortbildungslehrgang in Dreibergen teil.

Am 17.03.1961 war die Entlassung der Abgangsschüler.

Von ernsthafter Erkrankung blieben alle Lehrkräfte in diesem Jahr verschont, so daß wenig Unterrichtsstörungen sich zeigten.

Schluß des Schuljares 1960/61 am 28.März 1961.

Das Schuljahr 1961/62 begann am 14.04.1961. Als neue Lehrkraft für die ausscheidene Lehrerin Groll (Schollmeyer) trat mit Beginn des neuen Schuljahres Fräulein Ingrid Stein ein. Es unterrichteten zu Beginn des Schuljahres 9 Lehrkräfte.

Im Mai 1961 nahmen der Lehrer Knaak und die Lehrerin Stein an einem heimatlichen Lehrgang in Aurich teil. Im August wurde der Lehrer Decker zueinem Fortbildungslehrgang in Dreibergen einberufen.

Am 16.10.1961 fanden Revisionen durch den Herrn Schulrat Basse in den Klassen der Lehrkräfte Knaak und Stein statt, am 30.10.1961 bei der Lehrerin Stein.

Am 23.11.1961 erteilte die Norder Polizei auf Veranlassung der Kollegin Stein Verkehrsunterricht in der Schule.

Am 08.01.1962 nahm die Lehrerin Labs, die ab Oktober 1961 schon in eine hiesige Lehrerinnenstelle eingewiesen war, aber gleichzeitig nach Norden abgeordnet wurde, die Unterrichtstätigkeit hier auf, so daß nun 10 Lehrkräfte unterrichteten.

Am 20.06.1961 wurden die Bundesjugendspiele durchgeführt.

Am 02.Februar 1962 legte die Lehrerin Gössel die Prüfung zur endgültigen Anstellung ab.

Wie im Vohrjahr nahm die Lehrerin Frau Richter auch in diesem Schuljahr wieder am Probeunterricht der Mittelschule in Norden (Monat Januar) teil.

Am 13.September 1961 begab sich wieder eine Kommission in Sachen Schulneubau zur Regierung in Aurich. Fertig ausgearbeitete Pläne des Architekten Marquardt, Norden, wurden vorgelegt und von der Regierung zur Weiterbearbeitung angenommen.

Da mit Beginn des Schuljahres 1962 das 9 Schuljahr obligatorisch in Niedersachsen eingeführt wurde, mußten für diesen Zeitpunkt neue Räume zur Verfügung stehen. Durch meinen Hinweis auf die Raumnot zu Beginn des neuen Schuljahres beschloß der Schulzweckverband an die Kirchengemeinde mit der Bitte heranzutreten, zwei Konfirmandensäle in der Ostpastorei der Schule zur Verfügung zu stellen.

Die Kirchenbehörden erteilten die Genehmigung, die Ausstattung der Räume übernahm der Schulverband. Die neuen und modernen Schulmöbel trafen am 01.04.1962 ein. Im Laufe des Schuljahres wurden in fast allen Klassen Elternabende abgehalten.

Wegen Krankheit mußten in diesem Jahr die Lehrkräfte Kesting (08.01 bis 24.02.62) und Gössel (14.02 bis 27.02.62) dem Dienst fernbleiben. Vom 08.Januar bis 26.Februar war Lehrer Hallas schwer erkrankt, so daß in diesem Vierteljahr zeitweise 3 Lehrkräfte fehlten.

Am 17.Januar 1962 nahmen Frau Richter und Fräulein Stein an einem Physikkursus in Norden teil. Bei derartigen langen Erkrankungen ist es oft schwer einen Vertretungsplan aufzustellen.

Vom 02. bis 05.März 1962 nahmen Fräulein Stein und Rektor Alting an einem Kursus des Volksbildungswerks Norden in Zwischenahn teil.

Schluß des Schuljahres 1961/62 ist der 17.März 1962. Am Schlusse dieses Schuljahres schied Frau Labs hier aus und wurde nach Norden versetzt. Dazu schied auch Frau Groll aus.

Das Schuljahr 1962/63 begann am 03.April 1962.

Mit Beginn dieses Schuljahres traten die Lehrerinnen Bergjohann und Greßhöner in die hiesigen Schuldienste, so daß nun 11 Lehrkräfte und eine Gymnastiklehrerin an der hiesigen Schule unterrichteten.

Da die Schüler des 9. Schuljahres von Halbemond nach hier überwiesen wurden und somit 2 Klassen für das 9. Schuljahr vorhanden waren, wurde die 11. planmäßige Stelle notwendig. Die beiden Klassen des 9.Schuljahres übernahmen der Konrektor Heberling und die Lehrerin Richter.

Wegen der späten Lage des Osterfestes waren die Osterferien geteilt, so daß der Unterricht vom 19. bis zum 25.April 1962 gleich zu Anfang des Schuljahres unterbrochen wurde.

Vom 05. bis zum 08.Juni 1962 nahmen die Lehrkräfte Bergjohann und Greßhöner an einem heimatkundlichen Lehrgang in Aurich teil.

Durch die Einführung des 9. Schuljahres werden nun auch mehrtätige Ausflüge und verschiedene Besichtigungen von Werken und Betrieben von betr. Klassenlehrern durchgeführt, ebenfalls von den anderen oberen Jahrgängen. Für derartige Wanderungen wurden vom Zweckverband Mittel zur Verfügung gestellt. Klasse 9a (Begleitpersonen Konrektor Heberling - Lehrerin Gössel) machte im August eine Fahrt nach Springe; 9. Schuljahr (Frau Richter) am 23.08.1962 Werftbesichtigung in Emden, Mädchen Wäschefabrik in Tidofeld.

August 1962 Klasse 8 (Lehrer Decker, Lehrerin Stein) Fahrt ins Sauerland.

August 1962 (Lehrerin Richter - Lehrer Knaak) Fahrt ins Sauerland.

Am05.08.1962 Revision bei dem Lehrer Knaak durch den Schulrat in Norden.

Die Klassen 7, 9a, 9b besuchten am 26.August 1962 die Ausstellung "Ostdeutschland" in der Linteler Schule in Norden.

Erkrankung des Lehrers Decker vom 20. bis 22. September 1962.

Elternabende veranstalteten die Lehrkräfte Stein (25.10.62) und Großhöner (16.10.62).

Klasse 9b (Frau Richter) nahm am 27.11.1962 an einer Gerichtssitzung in Norden teil.

Vom 10. bis 15.12.62 Erkrankung der Lehrerin Bergjohann.

Am 18.12.1962 Revision bei der Lehrkraft Knaak durch den Schulrat in Norden.

19.12.1962 Weihnachtsfeier in der Klasse 8 (Lehrerin Stein).

Am 31.12.1962 schied die Gymnastiklehrerin Peter aus und ging auf eigenen Wunsch nach Stuttgart. Zum größten Teil mußte von diesem Zeitpunkt an der Mädchensport wieder ausfallen, weil geeignete Lehrkräfte nicht zur Verfügung standen.

Im Januar 1963 wurde Frau Richter wieder zum Probeunterricht zur Mittelschule in Norden abgeordnet.

Am 22.Januar 1963 fanden Revisionen durch den Schulrat in Norden in den Klassen 7a (Knaak),9a (Heberling), 9b (Richter) statt. Am 24.Januar 1963 revidierte der Schulrat die Klasse 8 (Stein), Klasse 4 (Greßhöner), Klasse 1 (Bergjohann).

Vom 24.Januar bis 02.Februar 1963 war die Lehrerin ------ in Loccum und bestand dort die Prüfung für die Lehrbefähigung in Religion.

Der Unterrichtsbetrieb des letzten Vierteljahres dieses Schuljahres wurde stark beeinträchtigt durch langwierige Erkrankungen verschiedener Lehrkräfte.

Vom 06. bis zum 13.Februar 1963 war der Lehrer Kesting erkrankt und am 13.Februar 1963 schloß er für immer die Augen (Herzinfarkt). Tief erschütterte uns alle diese Nachricht, keiner der Kollegen hat an ein so plötzliches Ende des lieben Kollegen Kesting gedacht. Uns allen war er ein lieber Kollege, ausgezeichnet durch treue Pflichterfüllung, durch sein einfaches und zuvorkommendes Wesen, durch seine stete Hilfsbereitschaft. Am 16.02.1963 gaben wir ihm das letzte Geleit zum Gottesacker in Hage.

Vom 09. Bis 16. Februar 1963 fehlte wegen Erkrankung die Lehrerin Bergjohann. Vom 19. bis 27.Februar fehlte wegen Erkrankung die Lehrerin Stein. Vom 01.März bis 04.März 1963 mußte Lehrer Hallas wegen Erkrankung dem Unterricht fernbleiben, ebenfalls die Lehrerin Greßhöner vom 11. bis 22.März 1963.

Am 26.Februar 1963 bestand der Lehrer Knaak die Prüfung zur endgültigen Anstellung.

In den Klassen 9a und 9b wurden im Monat März Kurse in erster Hilfe bei Unfällen vom Roten Kreuz durchgeführt.

Die Klasse 9a (Konrektor Heberling) besuchte am 12.Januar 1963 das Theater in Oldenburg (Aufführung Egmont).

Die Schüler ind Schülerinnen der 9. Schuljahre wurden am 15.März 1963 entlassen. In den beiden Klassen fanden kurze feiern statt. Zu der Feier in 9b war auch der frühere Klassenlehrer der Halbemonder Schule, Hauptlehrer Mews, erschienen.

Mit dem Schluß des Schuljahres 1962/63 trat der Konrektor Heberling auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. Zwei alte bewährte Lehrkräfte schieden aus dem Lehrerkollegium aus (Kesting - Heberling).

Schluß des Schuljahres 1962/63 am 30.März 1963.

Durch diesen Bericht schließe ich hiermit die Fortsetzung der Chronik in Buchform ab und berichte weiter im losen Blattsystem. Veranlassung dazu gibt mir auch die Tatsche, daß nun in diesem Jahr mit dem Neubau der Schule begonnen wurde.(Alting)

 

1960

In den Jahren von 1960 bis 1963 wird die Planung für die Erstellung einer neuen Volksschule erstellt. Die neue Schule soll auf dem Marktplatz an der Bahnhofsstraße erstellt werden. Die Planungsarbeiten werden von dem Architekten Marquardt, aus Norden erstellt.

Die neue Volksschule erhält 14 Klassen und 4 Sonderräume.

Ab dem 7. Schuljahr besuchen die Schüler aus den Ortschaften Halbemond, Lütetsburg, so wie Berumbur die Volksschule Hage.

 

02.Nov.1960

Von dem R.H. Dallheimer wurde dann der Vorschlag gemacht, den jetzigen Sportplatz als Baugelände für die Schule zu verwenden, wobei der Sportplatz westlich des Farikationsgeländes von Sabarth neu angelegt werden solle.

 

02.Nov.1960

In 2 Besprechungen mit Vertretern des Kreis, des Staatshochbauamtes und der Regierung bei Hinzuziehung des Architekten Marquardt wurde eindeutig klargestellt, daß als Idealplatz nur der Marktplatz in Frage kommen kann und zwar aus folgenden Gründen:

a) Der Sportplatz liegt in der Wasserschutzzone A.

b) Wegen der Neuerrichtunng einer Kläranlage, Ableitung der Abwässer.

c) Die Schule würde hier gestört durch das Wasserwerk; Schulaufsichtsbehörde.

d) Die Neuanlage eines Sportplatzes würde einen Kostenaufwand von 130.000,- DM erfordern, wobei die bereits erfolgten Investitionen als Verloren anzusehen seien.

e) Ein Grundstück für einem neuen Sportplatz würde 50 - 70.000,- DM erfordern.

Sodan nahm der Regierungsbau - Assessor Hasis vom Staatshochbauamt Norden zu dem Thema Bauplatz für die neue Schule Stellung. Er gab dann den Rat die ministeriellen Richtlinien für die Auswahl eines Schulgrundstückes bekannt, die ausnahmslos bei der Auswahl des Marktplatzes gegeben sein würden, nämlich

a) Bau im "Grünen" bei weitgehendster Erhaltung des vorhandenen Baumbestandes.

b) Ruhige Lage, abseits von verkehrsreichen Straßen.

c) Zuwegung von verschiedenen Seiten.

d) Errichtung der erforderlichen Pausenhöfe.

Nach seiner Auffassung erfülle der Marktplatz alle erforderlichen Voraussetzungen und man könne diesen Platz als Idealplatz bezeichnen, zumal dann Schule und Turnhalle zusammen liegen würden.

R.H. Dahlheimer: Er bedauerte jedoch - und dies wohl im Namen aller Anwesenden, daß nach vielen Jahren Hin und Her der vor etwa 10 Jahren angekaufte Marktplatz nunmehr einen Schulneubau weichen müsse. Die Märkte in Hage wurden im Ablauf der letzten 50 Jahre an verschiedenen Stellen abgehalten bis man endlich diesen Platz erwerben konnte und glaubte, damit eine endgültige Lösung gefunden zu haben.

Nach Schluß der Debatte beschloß der Rat einstimmig:

Dem Schulzweckverband Hage - Berum den Marktplatz für den geplanten Schulneubau zur Verfügung zu stellen.

Alle sich hieraus ergebenen Folgerungen (Kaufpreis, Tausch mit dem jetzigen Schulstück etc.) bleiben späteren Beschlüssen vorbehalten. Auf Antrag des Ratsherrn Rother wurde weiterhin beschlossen, daß die Vertreter des Schulzweckverband angewiesen werden, daß Herr Architekt Marquardt beauftragt wird, einen zunächst unverbindliche Vorplanung durchzuführen. Eine Auftragserteilung an Herrn Marquardt soll erst bei Sicherstellung einer Finanzierung erfolgen.

Juni 1960

Ratsherr Bolt stellt den Antrag "Neubau einer Schule". Nachdem Herr Bolt seinen Antrag über den Neubau einer Schule vorgetragen und begründet hatte, wurde ein Schreiben des Rektors der hiesigen Volksschule verlesen, in welchen eingehend die Gründe für den Neubau dargelegt waren. Auch der Rat erkannte die Notwendigkeit für einen Schulneubau.

02.Dezember 1963

Bezüglich des geplanten Schulneubaus bemängelt R.H. Aissen, daß er in seiner Eigenschaft als Ratsherr bislang nicht informiert worden sei. Wegen der notwendigen Übertragung des Baugrundstückes soll eine kombinierte Sitzung mit dem Schulzweckverband und dem Architekten am 09.12.1963 stattfinden.

09.Dezember 1963

Architekt Marquardt legte mehrere Zeichnungen für den geplanten Neubau einer 14 - klassigen Volksschule mit 4 Sonderklassen vor. Er erklärte, daß alle Stellen, wie Regierung, Staatshochbauamt und der Landkreis dem Bauvorhaben zugestimmt haben. Sodann erläuterte Architekt Marquardt das Ergebnis der Submission und Prüfungsergebnisses. Nachdem sich die Vertreter des Gemeinderates Berum aus dem Sitzungssaal entfernt hatten, beriet der Gemeinderat eingehend. Über die Anweisung an die Vertreter im Schulzweckverband Hage - Berum hinsichtlich der Vergabe des Schulneubaues.

11.Dezember 1963

Baubeginn der neuen der neuen Volksschule (Haupt.- und Realschule)

Erstellung der neuen Schule auf dem ehemaligen Marktplatz der Gemeinde Hage.

14.August 1964

Grundsteinlegung der neuen Volksschule (Haupt.- und Realschule)

Einstimmig beschlossen der Gemeinderat, die Vertreter im Verbandsvorstand anzuweisen für eine Auftragserteilung des geplanten Schulneubaues an die Arbeitsgemeinschaft Dröst, Putzka, und Backer zu stimmen mit der Maßnahme der Dachdeckerarbeiten von der Fa. Lüchow und die Pfahlgründungsarbeiten von der Firma Lorenz ausgeführt werden.

Nach kurzer Beratung wurde beschlossen:

Die Erd.-, Maurer.-, Betonarbeiten etc. an die Arbeitsgemeinschaft Dröst, Putzka und Backer zu vergeben. Kosten: 1.056.980,75 DM

Dachdeckerarbeiten Fa. Lüchow. Kosten: 67.610,00 DM

Pfahlgründungsarbeiten Fa. Lorenz. Kosten: 90.000,- DM

01.Januar 1966

Die Schüler des 9. Schuljahres aus den Gemeinden Berumbur und Blandorf besuchen ab nun regelmäßig die Schule in Hage.

April 1966

April 1966 - Sommer 1967 => Kurzschuljahre ?

08.August 1966

Ab dem heutigen Tag besuchen die Schüler aus Lütetsburg und Bargebur die Schule in Hage. (Ab n - Schuljahr)

01.November 1966

Weiter beschloß der Rat einstimmig, daß auf keinen Fall einer Weiterverwendung der alten Schule für schulische Zwecke zugestimmt wird.

01.August 1967

Ab dem heutigen Tag wird an der Schule in Hage die Förderstufe eingerichtet.

08.August 1967

Erweiterung der Mittelpunktschule Hage (lt. Gutachten des Schulrates)

Dezember 1967

Mit dem Beginn des ersten Schultages an der neu erstellten Volksschule (an der Bahnhofstraße) trat Herr Johannes Dieckhoff seinen Dienst als erster Schulleiter an. Im Jahre 1967 verließ Herr Dieckhoff die Schule und ging nach Aurich.

01.Januar 1968

Als zweiter Schulleiter der Volkschule Hage wurde Herr Johannes Dirksen ernannt.

25.April 1968

Neubau eines Feuwehrgerätehauses für die Gemeinde Hage mit Weiterverwendung des ehemaligen Schulpavilions (früher Gewerbeschule)

Einstimmig beschloß der Rat, den Beschluß vom 23.05.1967, wonach als Standort für das geplante Feuerwehrhaus der Platz der ehemaligen Gewerbeschule vorgesehen war, aufzuheben.

18.September 1969

Zum Antrag der Fa. SEBI auf Ankauf der alten Schule nebst Lehrerwohnhaus beschließt der Gemeinderat nach eingehender Aussprache:

Mit 7 gegen 1 Stimme bei einer Stimmenthaltung wird im Grundsatz einen Verkauf an die Fa. Sebi zugestimmt.

11.November 1969

Der Rat der Gemeinde Hage genehmigt einen Verkauf der alten Schule, Größe des Grundstückes ca. 1500 qm. Der Gesamtkaufpreis beträgt 85.000,- DM. In diesem Betrage sind die anteiligen Ausbaukosten für den Marktplatz enthalten.In Nachrichtlich wird vermerkt, daß weitere Einzelheiten hinsichtlich Grenzabstand (1,50 m östl. der Mauer) Duldung von Jahrmärkten bzw. Sonderveranstaltungen sowie Ausbau des Platzes u.s.w. im Kaufvertrag zu regeln sind.

28.April 1971

Grundstücksangelegenheiten:

Nachdem der Gemeindedirektor Backer den Rat davon in Kenntnis gesetzt hatte, daß der Schulzweckverband ein Interesse am Erwerb des ehemaligen Bauleitungsgrundstückes hat, wurde nach eingehender Beratung, für das 6836 qm große ehemalige Bauleitungsgrundstück, ein Preis geboten werden, welcher 30% unter dem Verkehrswert liegt. Die noch zu ermittelden Abbruchkosten müssen vom Kaufpreis abgesetzt werden.

Beschluß gefaßt:

Im Grundsatz hat der Gemeinderat Bedenken, daß ehemalige Bauleitungsgrundstück für eine Schulerweiterung zur Verfügung zu stellen.

06.Juli 1971

Der Gemeinderat erklärt, sich einverstanden mit den Ankauf des ehemaligen Bauleitungsgelände, mit einer Größe von 6836 qm.

Nachrichtlich wird zu diesem Punkt vermerkt, daß die Einzelklasse (Lüttje School) abgebrochen werden soll, wenn eine anderweitige Unterbringung der Neuapostolischen Kirche möglich ist.

09.Oktober 1973

SGM - Orientierungsstufe

Antragstellung auf die Einführung einer Orientierungsstufe als Regelschule ab dem 01.08.1974.

29.November 1973

Ausbau - Bahnhofsstraße

Von der Hauptstraße bis zum Haupteingang der Schule (Westseite). Anlage eines Bürgersteiges, ab hier bis zur Nordgrenze des Sportplatzes. Anlage einer Parkausbuchtung in 3,00 m Breite, von der Nordgrenze des Sportplatzes bis zum Bahndann Belassung des Seitenraumes wie bisher.

Ostseite:

Von der Hauptstraße bis zum Bahndamm durchgehender Bürgersteig in 1,50 m Breite, Buswendeplatz an der SW - Ecke des früheren Bauleitungsgrundstück in erf. Größe.

Der Graben zwischen den Kindergarten und des Schule ist zu verrohren. Zur Verfüllung kann Bauschutt verwendet werden.

Die aufzunehmenden Kupferschlackensteine sollen auf dem Nordteil des Grundstückes "Alte Post" gelagert werden.

15.November 1974

SGM Schulangelegenheiten

Trägerschaft für den Sekundarstufenbereich I

Einstimmig beschließt der Gemeinderat nach dem Niedersächsischen Schulgesetz vom 30.05.1974 die gegebene Möglichkeit einer Beibehaltung der Schulträgerschaft für den Sekundarbereich I zu nutzen.

Dabei setzt die SGM Hage voraus, daß man im Jahr 1975 nicht zusätzlich zu Schulkosten herangezogen wird für Schulen, die möglicherweise schon ab den 01.01.1975 in die Trägerschaft des Landkreis Norden übergehen.

Schulentwicklungsplan für den hiesigen Bereich.

Alternativvorschlag:

Für den Fall, daß die Bereiche Hage und Großheide zusammengefaßt werden und die Möglichkeit des Anbaues nicht gegeben ist, wird für den Sekundarbereich I das im Bebauungsplangebiet Nr.19 ausgewiesene Gelände des "Edenhofes" angeboten.

16.November 1974

Grundschule:

Die Grundschule wird aus der Mittelpunktschule ausgegliedert.

16.November 1974

SGM Hage

 

An den

Landkreis Norden

Der Rat der Samtgemeinde Hage hat in der gestrigen Sitzung einstimmig folgende Vorstellungen zum Schulentwicklungsplan aufgestellt.

A) Grundschulen:

1) Die bestehende 2- zügige Grundschule in Berumbur bleibt im bisherigen Umfang bestehen.

2) Die Grundschule Hage wird aus der Mittelpunktschule ausgegliedert.

Diese Auslagerung bedeutet, daß ein neues Schulgebäude auf dem seit Jahren dafür vorgesehenen Gelände östlich der Bahnhofsstraße (ehemalige Bauleitung) unverzüglich errichtet werden muß.

Diese neue Schule muß 3 - zügig sein; im übrigen ist ein Erweiterungsmöglichkeit für Volksschulkassen vorzusehen.

Da bereits zum 01.08.1975 mindestens 6 Klassen benötigt werden, muß mit dem Neubau sofort begonnen werden.

 

B) Die SGM Hage geht davon aus, daß

a) für die Bereiche Hage und Großheide eine 5 - zügige Orientierungsstufe zugelassen wird,

b) die Hauptschule für beide Bereiche (7. - 9. Schuljahr) im Anschluß an die Orientierungsstufe in Hage und Großheide verbleibt,

c) in Hage ab 01.08.1977, also nach Durchlaufen der Orientierungsstufe, ein 2 zwei bis dreizügiger Realschulzug für die Schüler aus Hage und Großheide eingeführt wird.

Wenn diese Regelung zugestimmt wird, fehlen in Hage zum 01.08.1980 acht bis zwölf Normalklssen.

Bei Hinzurechnung der fachgebundenen Unterrichtsräume wird eine zusätzliche Fläche von ca. 2000 qm erstellt werden müssen.

30. September 1975

SGM - Schulträgerschaft

Der Samtgemeinderat faßt mit 11 Ja und 8 Nein Stimmen folgenden Beschluß:

Die SGM - Hage ist Träger der Hauptschule sowie der Orientierungsstufe in Hage. Die SGM - Hage verpflichtet sich, die Trägerschaft der übrigen Schulformen des Sekundarbereichs I bis zum 31.Juli 1984 zu übernehmen.

01.August 1975

Schule:

Die Zahl der Schüler beträgt am heutigem Tag 875. Es stehen 22 Räume für 31 Klassen zur Verfügung.

01.Januar 1976

Schulträgerschaft für den Sekundarbereich I => Landkreis Norden

01.August 1976

Das Einzugsgebiet der OS (Orientierungsstufe) bezieht sich nun auf alle Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Hage.

26.Januar 1976

SGM Neubau einer Grundschule in Hage

Vergabe der Bauhauptarbeiten

Vereinbarung mit dem Landkreis Norden, wegen Schulträgerschaft.

Der Entwurf sieht vor, daß der Landkreis die Mittelpunktschule Hage verwaltet und von der Samtgemeinde Hage den entsprechenden Benutzungsanteil für die Grundschule (ca. 1/3) Kostenerstattung verlangt.

Änderung: Schulassistent wird Landesbedienstester und besondere Vereinbarung wegen Turnhalle, Hausmeisterwohnung genehmigt vom Rat mit Änderung.

30.März 1976

Grundschule => Grundsteinlegung

 

10.Mai 1976

SGM => Schulträgerschaft

In der Vereinbarung wird vom Landkreis Norden der Übergang des gesamten Schulvermögens einschl. Sportplatz verlangt.

Der SGM - Rat beschließt einstimmig bei einer Stimmenthaltung, § 1 (2) wie folgt zu fassen:

Nach § 169 NSchG, entsteht zunächst ein Miteigentum am Schulgrundstück und ein gemeinsames Nutzungsrecht an der Schulanlage.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Eigentümer des Sportplatzes bei der Schule Hage die Gemeinde Hage ist.

25.Mai 1976

Der Gemeinderat ist damit einverstanden, daß der Sportplatz den Kindern als Bolzplatz zur Verfügung gestellt wird, wenn die Schule und der Sportverein keine Einwände erheben.

01.01.1977

Orientierungsstufe muß nach Hage !

 

Als eine der wichtigsten und ernst zu nehmenden Aufgaben darf wohl der Übergang des Schulwesens auf die Samtgemeinde Hage zu bezeichnen sein. Damit soll nicht verniedlicht werden, daß die früheren Zweckverbände auf diesem Gebiet nichts getan haben, im Gegenteil, denn immerhin entstand im letztem Jahrzehnt in Hage die neue Mittelpunktschule mit Turnhalle und in Berumbur eine auf Zweizügigkeit erweiterte Grundschule, welche mit Beginn des neuen Schuljahres in Betrieb genommen werden kann.

Auch für die notwendige neue dreizügige Grundschule in Hage sind alle Vorbereitungen getroffen, noch im diesem Jahre soll mit dem Bau auf einen inzwischen erworbenen Grundstück an der Bahnhofsstraße begonnen werden.

Ich möchte aber nicht weiter auf das Schulwesen näher eingehen, weil dieses Thema im Anschluß an meine Ausführungen m.W: Von dem Fraktionsvorsitzenden Herr Baumann noch angesprochen werden soll.

Zusammenfassung:

Dringlich erscheint mir im Augenblick jedoch folgender Punkt:

1. Genehmigung zur Aufnahme höherer Kapitalmarktmittel, um die begonnenen Maßnahmen zu Ende zu führen zu können,

2. Baldige Erteilung der schulaufsichtsbehördlichen Genehmigung zum Bau einer neuen Grundschule in Hage,

3. Unterstützung seitens des Kreises und der Regierung für den Ausbau der Ortsdurchfahrt und für das geplante Sportzentrum in Hage.

14.Dezember 1977

Als Lehrervertreter für die Grundschule Hage wird Frau Rektorin Maria Schmidt in den Schulausschuß berufen.

20.September 1978

Planung für den Erweiterungsbau der Schule Hage wird aufgenommen. (Architekt: v.Oppeln)

Baukosten: ca. 3,0 Mill. DM

Sporthalle (3-teilig), Baubeginn wahrscheinlich 1979

29.Januar 1979

GD Backer berichtet über Aussagen von Landrat Swieter und dem stellv. Oberkreisdirektor Dr. Schaumburg zur Schulerweiterung und zum Sporthallenbau.

Die Erweiterungsmaßnahme Hauptschule/Realschule sowie der Bau einer Sporthalle seien danach gesichert.

Die Fraktionen und Bürgermeister Bolt, kritisieren die von einem Kreistagsabgeordneten Äußerungen gegenüber dem Kurier und der OZ bezüglich der Realschule in Hage heftig.

03.Mai 1979

Samtgemeindedirektor Backer berichtet, daß der Erweiterungsanbau für die Realschule Hage sichergestellt ist.

Da die Einrichtung eines Realschulzuges in Großheide noch nicht genehmigt ist, müssen die Kinder aus Großheide künftig die Realschule in Hage besuchen, obwohl hierfür Räumlichkeiten nicht vorhanden sind.

29.April 1982

Einrichtung eines Schulkindergartens an der Grundschule in Hage.

(Kann eingerichtet werden für schulpflichtige aber nicht schulreife Kinder.) Der Schulkindergarten soll zum Schuljahresbeginn 1982/83 im umgestalteten Mehrzweckraum eingerichtet werden.

23.Oktober 1990

Erweiterung der Grundschule Hage.

Die Kosten betragen ca. 1.170.00,- DM, Beschluß - einstimmig

26. Februar 1992

Einführung der KGS in Hage

Der Samtgemeinderat unterstützt einstimmig den Antrag des Schulelternrates auf die Einrichtung einer die bis 7. bis 10. Jahrgangsstufen umfassende KGS in Hage. (RS vom 26. Februar 1992)

03.Juni 1992

KGS Hage - Fragebogenaktion

Die Frage ob die Kinder aus Hage auch die IGS (Integrative Gesamtschule) besuchen würden, mußte auf Anweisung von Herrn Oncken gestrichen werden.

Es besteht die Frage: KGS - Hage Ja/Nein

Als Stichtag wurde der 10. Juni 1992 angegeben werden.

24. September 1992

Einweihung der Grundschule in Hage.

01.Dezember 1993

Nach Aussagen des Schulleiters Herrn Rümenanap, kann die Einrichtung einer "KGS - Schulform", ohne baul. Veränderungen erfolgen.

24. Januar 1994

Ein Architekt wird mit der Generalplanung für das Schulzentrum Hage beauftragt.

07.März 1994

Planungsauftrag an Architekt:

Erweiterung der Grundschule Hage um 4 Klassen.

07.September 1994

Schulzentrum Hage KGS

Es besteht eine Auseinandersetzung zwischen der Schule und interessierten Eltern so wie zwischen der Samtgemeinde Hage und der Schulaufsichtsbehörde über die Ablehnung von auswärtigen Schülern.

Am 26.02.1992 ist bei der Einführung der KGS u.a. beschlossen worden, daß der Schulbezirk allein der Bereich der SGM Hage sei. Damit komme eine generelle Aufnahme von Schülern aus den Nachbargemeinden nicht in Frage.

Die Bezirksregierung Weser/Ems habe deshalb im Widerspruchverfahren auch nur Ausnahmehenehmigungen im Einzelfall nach § 63 (2) des Nds. Schulgesetz erteilt. Womit keine Fehler im handeln des Samtgemeindebürgermeister vorliegt.

Die bauliche Gestaltung von der KGS so wie der Grundschule soll von dem Architekten Oldewurtel und Janssen als Vorentwurf erstellt werden.

17. November 1994

Erweiterung der Grundschule Hage

Einstimmige Zustimmung des zweiten Vorentwurfwes.

14.Juni 1995

Das Schuleinzugsgebiet soll nicht geändert werden und sich weiterhin auf die SGM Hage beschränken. Ausnahmefälle sollen großzügig und vertraulich behandelt werden. Die Lehrer sollen Werbung für die KGS betreiben und durch Gespräche mit den Eltern und Kindern die Vorteile dieser Schulform herausstellen.

01.Juli 1995

Neuer Schulleiter der KGS, Dr. Krüger

19. Oktober 1995

Vortrag - KGS durch den neuen Schulleiter Dr. Krüger, vorher in Wittmund tätig.

02.September 1996

Der SGM - Ausschuß beschließt für die KGS Computer im Wert von 35.000,- DM anzuschaffen.

02. November 1998

Grundschule Hage

Die Entscheidung für die Neubesetzung der Schulleiterstelle an der GS Hage fällt am 22. Dezember 1998

25. Oktober 1999

Errichtung des Dachstuhles auf der westlichen Seite (Pfettendach). Das Richtfest wird später gefeiert. Die Zimmererarbeiten wurden von der Fa. M. Mammen, Lütetsburg durchgeführt.

Am Freitag dem 29.Oktober soll mit der Dacheindeckung begonnen werden.

09.November 1999

Neubau einer Cafeteria im westlichem Bereich.

12. Dezember 1999

KGS: Der Schulausschuß spricht die Empfehlung aus, die KGS um zwei Klassenräume zu erweitern. Die Räume sollen an der Südseite erstellt werden. Begründet wird dieses mit den ansteigenden Schülerzahlen. Im Jahre 2000/2001 soll die 7.Klasse von der heutigen 4 - Zügigkeit auf ein 5 - Zügigkeit ansteigen. (Kosten:700 TDM)

12.Dezember 1999

Die alte Turnhalle steht zur Zeit nicht zur Verfügung. In den letzten Wochen ist Regenwasser durch das Flachdach in die Halle eingedrungen. Aus Sicherheitsgründen ist die Halle von der Verwaltung für den Schulsport gesperrt worden.

Die Reparatur soll in den nächsten Tagen durchgeführt werden.

12. Dezember 1999

Die Grundschule erhält ein Budget von 20 TDM/A, für die Anschaffung und Erneuerung von Gardinen u.a.

Die Schulform der "Verläßlichen Grundschule" soll so schnell wie möglich eingeführt werden. Der größte Teil der Elternschaft (85%) stimmt dieser neuen Schulform zu.

Antragstellung durch die SGM Hage für das Jahr 2000.

Zur Zeit liegt die Unterrichtsversorgung bei 99,2 %.

12.Dezember 1999 KGS

Es soll zum nächsten Schuljahr eine zweite Bläsergruppe an der KGS eingerichtet werden. Die Kosten, für die Anschaffung der Instrumente betragen 32 TDM. Die SGM Hage will hierfür einen Zuschuß von 10. TDM geben. Der restliche Betrag soll über die Eltern bzw. Sponsoren aufgebracht werden.

18. Februar 2000

Die Bäume im westl. Bereich der KGS werden gefällt, hier sollen zwei neue Klassenräume erstellt werden.

19.April 2000

KGS: Baubeginn der zwei neuen Klassenräume an der KGS.

30.Mai 2000

Richtfest

28.September 2000 KGS

Der Bürgermeister der Samtgemeinde Hage, lädt zu einer kleinen Einweihungsfeier am Donnerstag, dem 28.09.2000 ein. Die Vertreter der Schule, des Samtgemeinderates und der Verwaltung wurden schriftlich eingeladen.

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Elternbefragung zur Einführung einer Ganztagsschule in Hage (KGS)

Abgabeberechtigte abgegeben ja nein sonstiges
GS Hage 128 (48,5%) 81 (63,3 %) 43 (33,6 %) 4 (3,10 %)
GS Berumbur 128 (68,5%) 79 (61,7 %) 43 (33,6 %) 6 (4,70 %)
KGS Hage 227 (89,7%) 127 (56,0 %) 91 (40,0 %) 9 (4,00 %)
Zusammen 483 (68,6%) 287 (59,4 %) 177 (36,7 %) 19 (3,90 %)

 

Juli 2002

Der Schulassistent Eckert Reimer tritt nach 30 Dienstjahren in seinen wohlverdienten Ruhestand. Z.z. muß die KGS ohne einen Schulassistenten auskommen. Ob die Stelle neu besetzt wird ist noch offen.

01.November 2002

Am heutigen Tag wurde der Antrag zur Umwandlung der KGS in eine Ganztagsschule gestellt. (Seitens der Schulverwaltung und der Elternschaft)

25.November 2002

In der Sitzung des Rates der Sgm.- Hage wird der Sgm.- Ausschuß beauftragt, sich mit dem Thema Ganztagsschule zu befassen. Hierbei sollen die erforderlichen Baumaßnahmen an der KGS, die Baukosten und die zu erwartende Höhe der Förderung durch das Land Niedersachsen ermittelt werden.

Große Investitionen fallen im Bereich Freizeit und in dem Bau einer Mensa an. Weiter ist abzuklären, da über 50% der Schüler aus Hage kommen, wie hoch die Zahl der Schüler ist, die von der Einrichtung einer Mensa gebrauch machen werden.

15.Dezember 2002

Vom Bürgermeister der Sgm.- Hage wurde der Antrag auf die Einführung einer Ganztagsschule gestellt.

17.Dezember 2002

Die KGS soll für rund 23.280,- € neue Computer und Zubehör erhalten.

Die Kosten für die Sanierung der Sporthalle belaufen sich auf ca. 302.000,- €

04.Juli 2003

Heute wurden die Schüler der Klassen: 9a, 9d, 9e, und 10a, b, c, d in einer Feier an der KGS feierlich entlassen. Schulleiter Theodor Wimberg wünschte in einer kurzen Ansprache den Schülern "Glück und Erfolg". Nach der Ansprache der Schulelternratsvorsitzende Annemie Klaasen, wurden von den Schülern Sketche und Tanzvorstellungen vorgetragen. Anschließend erhielten die Schüler ihre Zeugnisse und wurden in die "Freiheit" entlassen.

06.Juli 2003

Die KGS Hage soll nach den Sommerferien von einer Kooperativen Gesamtschule in eine Ganztagsschule umgewandelt werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 2,2 Mio.€, wobei die Höhe der Förderung von Bund und Land bis zu 90% betragen kann. Es soll, für den 1.Bauabschnitt, von der Bez.-Reg. bereits eine vorzeitige Genehmigung für den Baubeginn vorliegen.

In den Sommerferien soll mit den Umbau des 1. Bauabschnittes an der KGS begonnen werden. Als erstes soll im Bereich der "alten Küche" eine Mensa und die zugehörige Küche erstellt werden. Die neu erstellte Mensa soll 40 Schülern platz geben um dort in den kommenden Jahren ihre Mahlzeiten einzunehmen (Frühstück, Mittagessen). Die Baukosten belaufen sich auf rund 100.000,- €.

10.Juli 2003

Zu Beginn der Sommerferien wurde mit der Sanierung der "Großen Turnhalle" begonnen. Nach dem aufstellen des Gerüstes soll mit der Sanierung der abgängigen Dichtung begonnen werden. Als nächstes soll die Brüstung ausgebessert und erhöht werden. Die Arbeiten sollen um das ganze Gebäude herum erfolgen. Die Kosten sollen ca. 170.000,-€ betragen.

17.Juli 2003

Der Architekt erläutert den Vorgang für den Ausbau der Cafeteria. Nach der Fertigstellung soll die Mensa 200 Schülern platz bieten. Im ersten Bauabschnitt sollen 50 Sitzplätze geschaffen werden.

Das Essen wird im gefrorenen Zustand geliefert und soll durch Dämpfer erhitzt werden. Nur die Kosten für die Küchenreinigung belaufen sich auf etwa 56.000,-€. Gesamtkosten 170.000,- €.

Es soll Auskunft darüber eingeholt werden, ob die Belieferung der Speisen auch von gastronomischen Betrieben erfolgen kann. Hierdurch könnten die Kosten für die Anschaffung der Küche eingespart werden.

In den Sommerferien des Jahres 2004 wird die Mensa um einen Klassenraum erweitert.

21.Juli 2003

Ab heute läuft der Unterricht an der KGS in Form einer Ganztagsschule.

Oktober 2004

Die schriftliche Zusage für die Fördermittel in Höhe von 90% trifft ein.

09.Januar 2004

Die Landesregierung wird für die KGS Hage eine Schulassistentenstelle bewilligen. Lt. MDL W. Ontijd (CDU) und Werner Pickel (SPD). Die Stelle soll ab Mitte Januar 2004 bewilligt werden. Die Besetzung der Stelle soll öffentl. Ausgeschrieben werden.

21.März 2005

Erhalt der Baugenehmigung mit hohen Auflagen im Punkt des Brandschutzes. Der Baubeginn erfolgt am selben Tag.

30.Mai 2005

Richtfest des 1. Bauabschnitt (Gebäude: 6+7). Fertigstellung am 24.August 2005

14.Juli.2005

In den Sommerferien (14.07.2005) wurde mit den 2. Bauabschnitt begonnen:

Gebäude 1: Umbau Musikraum und Lehrerstation

Gebäude 2: Einbau von Brandschutztüren

Gebäude 3: Umbau Eingangshalle mit Lichtkuppel

Gebäude 4: Einbau Lehrerstation, Brandschutztüren, Brandmeldeanlage und 4 Fluchttreppen im OG

Gebäude 5: Abriß des Altbaus und Beginn der Erdarbeiten für den Neubau ca. am 02.08.2005

Gebäude: 5 und 6 Lagerbereich Zwischenbau im Rohbau in 10 Tagen erstellt, um so die Versorgung der Gebäude 6, 7, 8, 9 zu Schulbebeginn wieder herzustellen.

Gebäude 7: Sanierung und Abdichtung des alten Heizungskellers

Gebäude 8: Einbau einer Lehrerstation, Umbau der Kunsträume, Sanierung des gesamten Gebäudes und Einbau von Brandschutztüren und einer Brandmeldeanlage sowie Notausgänge übers Dachgeschoss. Erneuerung der Dachfläche über dem alten Computerraum mit einen Fluchtwegsteg.

Gebäude 9: Umbau der Klassenräume zu Experimentierräumen, Sanierung der Flurwände und Erneuerung der Flurdecken sowie den Einbau einer Fluchttreppe, Brandschutztüren, und einer Brandmeldeanlage.

Gebäude 10: Abriß des Werkraum und Haupteingang, Baubeginn mit dem Verwaltungstrackes, Werkraum und WCs

Gebäude 11: Einbau der Akustikdecke im Musiksaal, Umbau des ehemaligen Fotolabors zum Keybordraum, Anbau einer Fluchtwegtreppe und Einbau eines Dachausstieges.

An der kleinen Turnhalle wurde die Dachfläche abgerissen und durch eine neue ersetzt, gleichzeitig erfolgte die Sanierung der abgehängten Decke und den Einbau einer Fluchttür. (ohne Fördermittel).

Schulhof:

Abriß der Betonvordächer vor den Gebäuden 6, 7 und 8. Umbau der Fassade der Mensa mit einen neuen Vordach, Abriß der Betonplatte vor dem Gebäude 7 und neue Pflasterung, sowie einer Teilverblendung des Gebäude 8.

Bis auf die begonnenen Neubauten Gebäude 5 und 10 sind sämtliche Arbeiten mit ca. täglich 80 Handwerkern in 12 Gebäudeabschnitten mit viel Lärm, Schmutz und teils schweren Gerät rund um die Schule pünktlich zum Schulbeginn am 24.12.2005 fertiggestellt worden.

Der Therminplan wurde vorher so ausgearbeitet, daß jede Firma ablesen konnte, wann in welchen Raum was eingebaut werden mußte und wann diese Arbeiten fertig sein mußten, damit die anderen Firmen nachrücken können. Dabei sind Trocknungszeiten von Estrich, Putz, Farbe, Fliesen etc. sowie Staubentwicklung und Begehbarkeit der Bodenbeläge zu berücksichtigen.

10.Oktober 2005

Richten des Gebäudes 10 (Verwaltung), Fertigstellung bis zum 22. Dezember 2005

22.November 2005

Richten des Gebäude: 5, Fertigstellung vorraussichtlich bis zum 31.März 2006, Einrichtung bis zum 07.April 2006.

 

Die gesamte Nutzfläche der Schule betrug bisher 5.743,12 qm. Hinzugekommen sind 1.210,62 qm, so daß die Gesamte Nutzfläche nun 6.953,45 qm beträgt. Der Umbau beträgt ohne reine Sanierung 2.739,15 qbm. Der Abbruch beträgt 1.549,15 qbm. Die gesamte Fläche einschließlich der Pflasterung beträgt ca. 12.000 qm.

Die Kosten der Maßnahmen von 2003 bis 2005 belaufen sich incl. Baunebenkosten, Einrichtung.- und Landschaftsarbeiten auf ca. 4.700.000,00 € und 73.000,00 € für die Turnhalle.

Zur neuen Einrichtung gehören folgende Bereiche:

Multimediaausstattung, Großverpflegungstechnik, Spiel.- und Sportgerät, Gastronomiebedarf, Mensa - Mobiliar, Vorhänge, Einbauküchen, Feuerlöscher und Beschilderung, Lehrküchenmobiliar, Freizeitbereichsausstattung, Musikraumausstattung und Instrumente, Werkraumausstattung, Textilraummobiliar und Ausstattung, Kunstraummobiliar, 100 Laptops, Experimentierraummobiliar und Ausstattung, Schulmöblierung inkl. Verwaltungsmöbel, Bibliothek, Mensa, Umkleide, Aufenthalt und Lager, SV Raum, Sanitätsraum, Sozialarbeitsraum, 6 Lehrerstationen, Medienraum, Lernwerkstatt.

Die gesamte Schule wurde bezüglich Brandschutz und Fluchtwege überarbeitet. So wurden neue Fluchttreppen, Rauch.- und Brandschutztüren mit Panikbügel so wie eine Brandmeldeanlage eingebaut. Die Schule wurde zur Vermeidung von Brandüberschlag in Bauabschnitte eingeteilt, eine Brandschutzordnung wurde erstellt, ein Brandschutzbeauftragter wurde ernannt, die gesamte Beschilderung der Flucht.- und Rettungswege wird überarbeitet.

Die neuen und umgebauten Räume wurden akustisch und schallschutztechnisch berechnet, da dieses die Lernfähigkeit und Konzentration um bis zu 20% steigern soll.

Alle neuen Gebäude wurden entsprechend der derzeitigen Energieeinsparverordnung berechnet und bezüglich Sicherheit gegen Unfallgefahren nach Schulbaurichtlinien gebaut.

Zur Gaseinsparung wurde wieder eine Gebäudeautomation eingebaut, die Beleuchtung läuft vorwiegend über Präsenzschaltung.

Die verwendeten Materialien im Innenbereich wurden im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit gewählt, wobei Schall.- und Brandschutzeigenschaften, Akustik, Rutschfestigkeit und wirtschaftliche Reinigung berücksichtigt wurden.

Die gesamte Schließanlage wurde erneuert, da derzeit ca. 50 verschiedener Schlößer eine Menge verschiedener Schlüssel, benötigen, was für Hausmeister, Putzfrauen, Handwerker und Feuerwehr nicht zumutbar ist.

Als Dachmaterial wurde langlebiges Aluminium mit einer speziellen Seewasserschutzbeschichtung gewählt, da die Samtgemeinde einerseits keine weiteren Flachdächer bauen wollte und die Schule anderseits durch eine moderne Bauweise Fortschritt symbolisieren wollte. Nach Auskunft des Herstellers sollen die Alu - Dächer der Haltbarkeit eines Kirchendaches nichts nachstehen, wodurch die diese Dächer nachhaltig und wirtschaftlich sind.

Ziel des Schulumbaues war es, daß sich deren Nutzer mit dem Gebäude identifizieren können, dass wie die Schulbaurichtlinien gefordert - interssante und abwechslungsreiche Bereiche entstehen und sich die Nutzer gerne dort aufhalten und einfach orientieren können.

 

Die gesamte Planung und die Umsetzung der Bauarbeiten wurde von dem Architektur.- und Planungsbüro Adolf Janssen, Berumbur ausgeführt. Für die Bauleitung und Überwachung der durchzuführenden Bauarbeiten war Herr Dipl.- Ing. Peter Voss zuständig. Das ganze Jahr über herschte ein reges treiben auf der Baustelle, gearbeitet wurde am Tag, am Abend und an Sonn.- und Feiertagen. Die Maßnahme warin verschiedenen Baubaschnitten bzw. in der Fertigstellung von Gebäudeteilen aufgegliedert.

 

06. August 2009

Einweihung der KGS Hage - Außenstelle

Heute ist ein großer Tag in der Hager Schulgeschichte. Da in den letzten Jahren die Nachfrage zur Aufnahme an die KGS Hage so groß war, mußten viele Schüler aus dem Bereich Norden, wegen Platzmangel abgewiesen werden. Um auch diesen Schülern die Möglichkeit zum Besuch der KGS zu geben, haben sich die Samtgemeinde Hage und die Stadt Norden geeinigt an der Realschule Norden eine Außenstelle der KGS einzurichten. Im 1. Jahrgang haben sich ca. 120 Schülerinnen und Schüler aus Norden für diese Schulform entschieden.

Die Außenstelle besteht aus 4 Klassen und einer Lehrerstation. Im nächsten Jahr wird die Außenstelle um 4 Klassenräume erweitert.

Zu einer kleinen Einweihungsfeier sind die Räte der Stadt Norden und der Sgm.-Hage, heute um 8.15 Uhr eingeladen worden.

Nach der Begrüßung der Schülern und Eltern durch den Schulleiter Theo Wimberg (Hage), dem Bürgermeister J. Trännapp (Hage), Bürgermeisterin B. Schlag (Norden) und Oberkreisdirektor W. Theuerkauf, konnten die neuen Schulräume und die Lehrerstation besichtigt werden.

Nach der Besichtigung konnte bei Kaffee und belegten Brötchen über die neue Schulform diskutiert werden.