Donnerstag,den 20.Mai 1948 - 20.00 Uhr

Schule Kleinheide

Durch Kinderansage war die gesamte Elternschaft der Schule Kleinheide zu einer Elternversammlung eingeladen. Anwesend die drei Lehrer der Schule und 18 Eltern.

Der Schulleiter gibt eine längere Aufklärung über Zweck und Aufgabe des Elternrats bzw. Elternschaften. Die Versammlung hat nur wenige Fragen zu stellen, die von den Schulleiter beantwortet werden. Die erste Klassenelternschaft soll sich am Donnerstag den, 3.Juni wieder versammeln und für die IV. Klasse den Vorsitzenden und die beiden Stellvertreter wählen.

J. Bloem, Schulleiter

Donnerstag, den 3.Juni 1948 - 20.00 Uhr

Durch Kinderansage war die Elternschaft der IV. Klasse zur Wahl des Vorsitzenden und zweier Stellvertreter eingeladen. Erschienen waren 6 Eltern. Da die Hälfte der Eltern nicht erreicht war, konnte die Wahl nicht stattfinden. Die zweite, auf jedem Fall beschlussfähige Versammlung soll am Sonntag, den 6.Juni stattfinden.

J. Bloem, Schulleiter

Sonntag, den 6.Juni 1948 - 17.00 Uhr

Wie üblich waren durch Kinderansage die Eltern aller Klassen zur Durchführung der Wahlen eingeladen. Erschienen waren 11 Eltern. Da 13 Personen zu wählen sind, konnte die Wahl wieder nicht stattfinden, da die Anwesenden sich weigern, die Wahl so durchzuführen, daß wie es möglich wäre der eine oder andere Elternteil für mehrere Klassen als zuständig angesehen werden. Es wird aus der Versammlung der Vorschlag gemacht, noch eine letzte Versammlung durch Rundschreiben einzurufen und Kenntnisnahme bescheinigen zu lassen. Die Versammlung soll stattfinden am Sonntag den, 13.Juni 1948 um 17.00 Uhr.

J. Bloem - Schulleiter

 

Sonntag, den 18.Juni 1948 - 17.00 Uhr

Wunschgemäß war die Gesamtelternschaft durch Rundschreiben zur Wahl geladen. Erschienen waren diesmal 18 Eltern, so daß die Wahlen vor sich gehen konnten, wenngleich auch die Meinung war, unter dieser offensichtlicher Interesselosigkeit auf die ganze Einrichtung zu verzichten. Auf gütiges Zureden erfolgte schließlich die Wahl.

Ergebnis:

Für die Klasse: Vorsizender 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter
IV. Wessels Wäcken Boldt, Fr.
III. Firzlaff Grimm Uphoff, Fr.
II. Bloem Zimmer Bieneck, Fr.
I. König, Fr. Grimm Wäcken

Zum Elternrat wird zu den 4 Vorsitzenden der Klassenelternschaften: Wessels, Firzlaff, Bloem und Fr. König noch Fr. de Groot hinzugewählt. Die Gewählten nehmen die Wahl an und erklären durch Unterschrift, daß sie das Landeswahlrecht besitzen.

Als Vorsitzenden der Elternschaft, wählt der neu gebildete Elternrat: Bloem. Das Verzeichnis der der Mitglieder der Klassenelternschaften und des Elternrats so wie die Erklärung bezüglich des Landeswhlrechtes werden zu den Schulakten genommen.

Dieses Niederschriftheft wird zur weiteren Führung dem Vorsitzenden des Elternrates ,Bloem, übergeben.

J. Bloem - Der Schulleiter

Montag, den 4.Oktober 1948 - 19.30 Uhr

Eingeladen die Elternschaft der Klasse III. (3.Jahrgang). Anwesend etwa 25 Eltern je etwa die Hälfte Väter, die Hälfte Mütter; der Klassenlehrer W. Bloem, der Schulleiter, später der Lehrer Reinbacher.

Als Gegenstand der Besprechung war angegeben: Die schulischen Leistungen der Kinder.

Der Schulleiter führt kurz aus die zeitige Bildlage der Schule Kleinheide: 2 Räume - 3 Lehrkräfte - 215 Kinder. Daß unter diesen Umständen die Leistungen der Kinder und der Lehrer nicht so sind, wie man möchte, liegt klar. Als ausgleich könnte annehmen, möglichst viel Hausarbeiten. Der Schulleiter ist kein Freund von vielen Hausaufgaben, einmal besteht die Möglichkeit, daß die kleinen Schlauberger sie sich von Eltern, Schwestern machen lassen. Zum anderen hat der Lehrer keine Zeit, alle schriftlichen Aufgaben wirklich nachzusehen und alle schriftlichen Aufgaben wirklich nachzusehen und alle mündlichen Aufgaben von allen Kinder abzuhören. Was Wunder, wenn er es ein Tag darauf ankommen läßt.

Die Eltern sind vielfach anderer Meinung und erwarten, daß möglichst viel Hausaufgaben und nehmen dies als Maßstab für die Leistung der Schule.

Dann übernahm der Klassenlehrer der KL. III. (3.Jahrg.) das Wort zu längerer Darstellung und Klarstellung der "Schulischen Leistungen".

Er bestätigte gleichfalls, daß die "schull. L." nicht unseren Wünschen entsprechen und warf nun die Frage auf. Liegt ein Verschulden vor und wenn bei wem?

1. Beim Lehrer: Glattweg gesagt:"Ja". Der Lehrer ist erst sei Mai hier angestellt und durch die Ungunst der Verhältnisse, seine Familie hat noch nicht hierherziehen können, hat er die Elternhäuser und die Lebensverhältnisse der Kinder noch nicht genau kennengelernt. In den Ferien und an den Sonntagen fährt er zu seiner Familie, was ihm wohl keiner verdenken kann und da er nachmittags durchweg bis 5 Uhr Unterricht hat, sind die Abende durch Arbeit für die Schule voll besetzt. Dieser Mangel wird sich in der nächsten Zeit behoben werden da der Einzug der Familie nahe vor der Tür steht.

2. Bei den Eltern? Ebenfalls ja. Die Eltern könnten, von Ausnahmen abgesehen, sich mehr darum kümmern, daß die Kinder ihre Hausaufgaben vollständig und vor allen Dingen sorgfältig machen. Im Gegensatz zum Schulleiter hält der Klassenlehrer viel von Hausaufgaben, da die Schule wirklich keine Zeit hat. Wir haben jetzt zum 1.Oktober eine Neuaufteilung der Schule vornehmen müssen, weil wir die Maschinerie heißlaufen ließen.

Kollege Reinbacher hatte den 1. und 2. Jahrgang mit 41 und 24 Kindern in dieser Klasse. Gerade bei diesen Alter ist eine Überbesetzung doppelt verhängnisvoll. Jetzt haben wir diese Klasse geteilt in der Klasse 1. und 2. Der erste Jahrgang hat immer noch viel zu viel mit 41 Kindern während sich Kl.2 mit 24 Kindern erfolgsversprechend arbeiten lassen wird. Durch diese Einteilung ist nun aber erforderlich gemacht, daß die auf den einzelnen Klassen entfallenden Stundenzahlen gekürzt werden müssen obgleich die Lehrer freiwillig gern 4 bzw. 5 bzw. 6 Mehrstunden übernommen haben.

Da dürfen wir von den Eltern wohl erwarten, daß sie gern die Arbeit auf sich nehmen und sich aus die Beaufsichtigung der Schularbeiten übernehmen.

3. Bei den Kindern? Nein. Die Kinder, besonders im Alter der Klasse III. sind willig und eifrig. Wenn sie unbegabt sind - nicht ihre Schuld. Wenn sie manchmal während des Unterrichts an ihre Kaninchen denken, dass kein Futter mehr hat und unaufmerksam sind - nicht ihre Schuld. Daß sie unruhig werden und sich plötzlich etwas ganz wichtiges zuflüstern müssen- nicht ihre Schuld, dass sie übern Spiel ihre Hausaufgaben vergessen - nicht ihre Schuld.

4. Bei den Schulverhältnissen? Wenn überhaupt von einer Schuld gesprochen werden kann - dann ist sie hier zu suchen. Die Mißstände die vor Augen liegen: 2 Räume - 3 Lehrer - 5 Klassen sind ja schon gestreift. Aber eben so schwerwiegend ist der noch immer nicht behobene Mangel an Lernmittel. Zwar ist es damit ja viel besser geworden, da es nach dem Tag X wieder Hefte gibt. Aber es fehlen uns noch - gemeint ist jetzt Kl. III. Lesebücher, Rechenbücher, Religionsbücher, Sprachbücher.

Die Eltern wissen ja wie es heutzutage ist. Gibt es mal irgendwo irgendeine Ware und man 5 Min. später, dann kommt man schon zu spät. Wir hoffen aber, daß unsere Bemühungen Erfolg haben. An den Werdegang eines Lesebuches zeigt der Redner, das Jahre hingehen können, ehe ein neues Lesebuch im Handel zu haben ist.

Wenn diese Schuldfragen als Schuld angenommen werden, dann muß Abhilfe geschaffen werden.

Zu 1) Wie schon erwähnt, zieht die Familie des Lehrers bald hierher und dann wird das Verhältnis zwischen Eltern und Lehrer bald klar laufen.

Zu 2) Daß die Eltern freudig mithelfen werden steht wohl fest. Der Besuch dieser Versammlung bezeugt doch das Interesse der Eltern. Gegen Weihnachten wollen wir wieder zusammemkommen und unsere Erfahrungen austauschen und uns gegenseitig beratend stützen.

Zu 3) Die Kinder werden schon mitmachen.

Zu 4) Die Behebung dieser Schwierigkeiten liegt, wenigstens heute noch, auerhalb unserer Macht. Wir unterlassen es natürlich nicht, immer und immer wieder bei passender und unpassender Gelegenheit bei den maßgebenden Stellen auf die Kalamitäten in Kleinheide hinzuweisen. Die Behörde, die deswegen hier schon nachgesehen hat ist auch der Ansicht, daß mindestens 2 Klassenräume neu gebaut und zwei Lehrer und eine Lehrerin eingestellt werden müssen. Auch die Gemeindevertretung hat ein offenes Herz und eine offene Hand für die Belange der Schule. Aber wir haben nun einmal den Krieg verloren und überall findet man leere Kassen und gebundene Hände. Wir müssen uns also vorerst gedulden aber das Ziel - Neubau und Neueinstellungen von Lehrern nicht aus den Augen verlieren.

Um die Versorgung von Lebensmitteln sind wir ständig bemüht. Was bei den hiesigen Händlern nicht zu haben ist, suchen wir von auswärts hereinzubekommen. Die Triebfeder ist nicht, um darab zu verdienen, eher setzen wir zu, sondern um den Kindern etwas bieten zu können. Das wir dabei, da die Verdienstspanne fortfällt, billiger liefern können als die Kleinhändler, ist ja nur erfreulich. Dies soll aber kein Dauerzustand bleiben; sobald sich Angebot und Nachfrage eingespielt hat, treten wir zurück und überlassen dem Handel, was des Handels ist.

Nun nocheinmal zum ersten Satz - die räumlichen Schwierigkeiten in Hinsicht auf Klasse III. zurück. Die Klasse III. hat rund 60 Kinder. 60 Kinder wollen alle beschäftigt und berücksichtigt sein. Die Unterrichtsstunde hat 45 Min. Wenn wir für die Unterrichtsstunde 15 Min. ansetzen, entfällt für jedes Kind sage und schreibe 1/2 Min.

Das dabei weniger als nichts herauskommt liegt auf der Hand. Im Einzelunterricht oder an ein Eingehen auf die Eigenart eines jeden einzelnen Kindes kann nicht gedacht werden, obwohl doch unter diesen 60 Kindern keine zwei gleiche und seien es Zwillinge sind - sondern 60 ungleiche, die alle verschieden angefaßt werden wollen und müßten aber nicht können. Es bleibt nur Massenunterricht.

Nimmt sich ein Lehrer ein Kind besonders vor, haben 59 Linder Leerlauf. Bislang richtete der Lehrer seine Unterrichtsweise so ein, daß das mittelmäßige Kind angesprochen wurde. Die Folge. Die besseren Kinder, die die zur Sprache stehen Sache sehen kennen, langweilen sich - gehen mit ihren Gedanken spazieren - verludern. Die schwächeren Kinder, kapieren nicht, gehen auch spazieren und verludern auch. Diese ungeheure Gefahr der Verluderung will der Lehrer vorbeugen durch die Einrichtung von Leistungsstufen, wie er sie im Zeugnisheft vermerkt hat und was die Eltern vielleicht stutzig gemacht hat. - Fortan besteht die Klasse also aus Gruppen, die einen gerade ihren Standpunkt angemessenen Unterricht erhalten. Die Gruppe I. denen der bisherige Unterricht nicht genug bot, die also in Gefahr gerieten , alles auf die leichte Schulter zu nehmen und dadurch in Gefahr kommen, im Leben kläglich Schiffbruch zu leiden, wird jetzt besonders herangenommen werden. Ihnen wird schwere Kost vorgesetzt an der sie zu knacken haben werden. Sie werden merken, daß sie doch noch nicht alles können und sich anstrengen müssen.

Die Gruppe III. wird ebenfalls besonders herangenommen werden, aber leichtere und weniger Stoff vorgesetzt bekommen, die für sie geeignet sind und die sie bewältigen können. Sie werden merken, daß sie doch etwas können, sie werden Lust und Liebe zur Arbeit zur Arbeit zu bekommen sie werden ein Ziel sehen , daß sie erreichen können. Sie werden merken, daß sie doch etwas können, sie werden Lust und Liebe zur Arbeit bekommen sie werden ein Ziel sehen, daß sie erreichen können und werden es erreichen. Auf diese Weise hoffen wir, daß leidige Sitzenbleiben vermeiden zu können und und alle Schüler ihre Eigenart genügend fördern können.

Die Eltern sollen in der Einstufund ja keine Bevorzugung oder Zurücksetzung ihrer Kinder erbliecken sondern nur eine Maßnahme zur Förderung der auch im schwachen Kinde ruhenden Kräfte.

Die Versammelten, die mit sichtbaren Interesse den Ausführungen des Redners gefolgt waren, waren mit seiner Auffassung scheinbar völlig einverstanden, wie sich aus der anschließenden zwanglosen Unterhaltung ergab. Es tauchten viele Einzelheiten und Fragen auf. Un den Eltern noch mehr Klarheit zu geben, wird der Lehrer etwa jeden Monat den Kindern das Aufsatz oder Diktatheft mit nach Hause gegeben, damit sich die Eltern vom Standpunkt der Kinder überzeugen können.

Gleich macht er einen Anfang indem er den Eltern das Diktatheft aushändigt. Dabei ergab sich - bezeichnend - folgendes Bild. Zuerst verliest er die Hefte der Kinder der Klasse III. Anwesende Eltern 18%. Dann Gruppe II. 20%. Dann Gruppe I. 70%. Also!

Schluß etwa 21.30 Uhr.

J. Bloem

Elternversammlung am Sonnabend, den 28.Mai 1949 - 20.00 Uhr

Durch schriftliche Einladung waren die Mitglieder des Elternrates zu dieser Versammlung eingeladen worden.

Es waren Anwesend: W. Bloem, Wessels, Firzlaff, Grimm, Zimmer, Fr. Bieneck und Fr. Boldt.

Der Vorsitzende W. Bloem begrüßt die Erschienenden zu dieser ersten Arbeitstagung des Elternrates von Kleinheide. Der Hauptpunkt der Tagesordnung bestand in einem Vorschlag des Vorsitzenden, die hiesige Schulnot durch einen Akt der Selbsthilfe zu beheben. Nach kurzen Ausführungen über die Lage und Aussicht unserer Schuljugend, die sich im Wettbwerb um um Lehr. - und Arbeitsstellen einer starken Konkurenz gegenüber sieht, wie es daraufhin, wie mangelhaft an den fünfklassigen System bei zwei Klassenräumen und drei Lehrkräften und die schulische Organisation ist. An der hiesigen Schule fallen auf einen Lehrer 74 Kinder. Die Folge ist, daß trotz überhöhter Stundenzahl der Lehrer die Kinder ihre volle Pflichtstundenzahl bei weiten nicht erreichen. Das führt zu einen vollen Verzicht auf die musischen Fächer.

Der Schulvorstand und der Gemeinderat haben die Notlage voll erkannt und sind gewollt, daß ihnen zu Verfügung stehenden Kräften Abhilfe zu schaffen. Sie haben den Neubau von zwei Klassenräumen und die Neueinrichtung von zwei Lehrerstellen im hiesigen Geasamtschulverband bewilligt. Aber sie und wir allestehen vor leeren Kassen.

Nun besteht Aussicht, daß der von der Flüchtlingsfamile Zimmer bewohnte Nebenraum in kürze frei wird. Darin können 25 - 30 Kinder untergebracht werden - eine vorläufige Notlösung. Wir stehen dann vor der Aufgabe, auf schnellsten Wege Mobilar zu beschaffen. Der Plan des Vorsitzenden ist nun folgendes. Da sowohl Gemeindekasse wie übergeordnette Kassen leer sind, wäre es vorteilhaft, wenn die Elternschaft jetzt schon eine monatliche Listensammlung unter sich durchführen würde, so daß je nach Höhe der Eingänge die Elternschaft von sich aus für ihre Kinder die Klassenmöbel oder einen Teil der Möbel schenken würde. Dies wäre eine Sammlung, die unseren Kindern zugute käme. Alle anderen Sammlungen, die für ortsfremden Verbände und Institutionen durchgeführt werden, will der Vorstand als Schulleiter künftig nicht mehr durchführen. Wir wollen uns auf die uns nächstliegende Aufgabe konzentrieren müssen Kinder ausreichende Schallverhältnisse zu schaffen.

Wenn die Elternschaft durch Opfer zur Selbsthilfe schreitet und dadurch ihren Willen zu Reicherung der Schulraumnot unter Beweis stellt, so haben wir auch den Behörden gegenüber eine zwingende und überzeugende Handhabe, daß sie uns in unserer Schulfreudigkeit unterstützen.

Der Vorsitzende fragt die Anwesenden anschließend nach ihrer Meinung zu diesen Plan, besonders hinsichtlich der Durchführbarkeit.

Der Elternrat hielt ihn für für sehr brauchar und erklärt sich einstimmig bereit, selbst in den ersten Monaten dieser geplanten Listensammlung durchzuführen, damit sie auch gut umläuft und ein Erfolg wird. Der Vorsitzende wird beauftragt, die Vorarbeiten durchzuführen. Er wird die Listen anfertigen und in Elternversammlungen der einzelnen Klassen, die in der kommenden Woche werden sollen, für diese Idee werben. Mit der Sammlung soll im Monat Juni begonnen werden.

Elternratsmitglied Wessels wird als Kassenverwalter für diese Sammlung bestimmt. Er erklärt sich bereit, das Amt zu übernehmen. Später soll der Vertrauensrat für die gesamten Gelder gewählt werden.

Der Vorsitzende bittet den Elternrat, ihm doch alle Wünsche und Kritiken seitens der Elternschaft an ihm heranzutragen, damit die Lehrerschaft in dauernden Kontakt mit den Eltern steht.

Fr. Bieneck regt an, im Anfangsunterricht doch auch im nächsten Jahre die Gesamtheitsmethode an der hiesigen Volksschule einzuführen.

Schluß der Sitzung: 21.30 Uhr

Bloem - Elternratsvorsitzender

 

Elterschaftsversammlung der Klasse II. und III.

am Dienstag, den 31.Mai 1949 - 20.00 Uhr in der Schule

1) Anwesend waren 14 Eltern, die von den Vorsitzenden des Elternrats begrüßt wurden und der Ihnen den neuen Erzieher ihre Kinder, den Lehrer Herr Schulz vorgestellt. Der Vorsitzende setzte die Klassenelternschaft mit dem von ihm entworfenen und vom Elternrat gebilligten Plan auseinander, künftig innerhalb der Elternschaft eine monatliche Sammlung schulzwecke, insbesondere für Neuanschaffung für Schuleinrichtungen in Kenntnis. (Siehe Protokoll über die Elternratsversammlung vom 26.5.1949). Die Klassenelternschaft billigte den Plan und sprach ihre Bereitschaft aus, diese Sammlung nach ihren besten Kräften zu mit zu unterstützen. Herr ----?---- und Herr Reemts erklärten sich bereit, sich aktiv an dieser Sammlung zu beteidigen.

2) Herr Schulz begrüßt die Eltern und gibt seiner Freude Ausdruck, auf diesem Wege mit der Elternschaft in näheren Kontakt zu kommen. Sein Bestreben ist es, mit der Zeit durch Hausbesuche und privaten Rücksprachen mit den Eltern voll und ganz bekannt zu werden, um durch Kenntnis der häuslichen Verhältnissen, der Kinder ganz auf ihre Eigenarten eingehen können.

Anschließend sprach er über moderne Unterrichtsmethode. Sein Ziel ist, durch möglichst weite Selbstständigkeit die Kinder zur Selbstständigkeit und Kritikfähigkeit zu erziehen, durch sie dereinst als Erwachsene sich als frei, verantwortungsbewußte ------------ zeigen, dar jeden Kada------ . Dabei darf an der Schule der Sinn und das Gefühl für Ordnung nicht verloren gehen. Aus einer Klasse muß dem Eintretenden eine gütige Schulmacht entgegen wehen. In einen lebendigen Unterricht fragt nicht der Lehrer die Kinder, ob sonder die Kinder fragen den Lehrer.

3) Die Schulbaufrage ist heute nur noch eine Geldfrage. Da uns noch keine Mittel zur Verfügung stehen, müssen wir bei der Anschaffung von Schulbüchern auch die Geldtasche der Eltern nochmal prüfen. Wir Lehrer setzen unser Bemühen darin an, daß wir nur das allernötigste an Schulbüchern von den Kindern verlangen. Als notwendige Anschaffung ist das Sprachbuch vorgesehen. Die übrigen wollen wir in dieser Klasse vermeiden, nur mit Heften auskommen.

Die Beteiligung der Eltern an der folgenden Aussprache war zurückhaltend. Herr Schulz fordert sie auf, doch gelegentlich in die Schulstube zu kommen und sich den Unterricht mit anzuhören.

Fruchtbringender war die nach der Schließung des Abends sich ergebene Aussprache an der Tür mit den anwesenden Lehrern Bloem und Schulz. Hier kamen die Eltern mit Wünschen und Fragen, die sie in der Öffentlichkeit nicht vorbringen mochten. Das war echte Aussprache zwischen Elternteil und Lehrern.

Schluß 20.00 Uhr

Bloem

Elternversammlung der Klasse V. (7+8 Schuljahr)

Am Mittwoch, den 1.6.1949, 20.00 Uhr

Es waren nur drei Väter erschienen, so daß sich eine längere Ausführung des Klassenlehrers nicht lohnte und die Versammlung deshalb im Unterhaltungston durchgeführt werden konnte. Der Klassenlehrer berichtet von der geplanten Sammlung (Siehe Protokoll Elternabend 28.6.), die von den Anwesenden gebilligt wurde. Sie erklärten sich bereit, die Sammlung durch aktiven Einsatz zu unterstützen.

Elternversammlung der Klassen I + IV. (1 und 5. +6. Schuljahr) - Donnerstag, den 2.6. - 20 Uhr

1. Erschienen waren vorwiegend die Eltern der Schulneulinge.

Der Vorsitzende des Elternrats macht den Plan des Elternrats bekannt und begründet ihn in einer längeren Aussprache (s.h. Protokoll 28.6.) Gegen die Durchführung einer Sammlung erhebt sich kein Widerspruch.

2. Der Klassenlehrer Herr Reinbacher bittet die Elternschaft, die Schulversäumnisse der Kinder vonsich aus, so viel wie nur irgend wie möglich einzuschränken, da sich besonders im 1. Schuljahr jeder versäumte Tag gleich hinnemend auswirkt. Infolge der wenigen Unterrichtsstunden im 1. Schuljahr wird jeder Tag etwas Neues durchgenommen, und dann wirkt sich jede versäumte Stunde lernend aus.

Auf das 5. + 6. Schuljahr übergehend, macht ihm die Einstellung der 11 und 12 - jährigen von unseren ----------- erneuten Lehrplan ist gelungen, in der letzten Zeit Briefe abzufangen der Inhalt der Inhalt den der Bereich der --------------- bedeutend überschritten. Als Beispiel liest er vor : Lieber Wilfried ! Wie geht Hedwig? Hab ihr schon Hochzeit geschaft? Die Leute haben es mir erzählt. Ist auch noch etwas in der Wiege.

Die Eltern greifen lebhaft zu diesen Problem in die Unterhaltung und bringen weitere, zum Teil kaum glaubliche Beispiele und ihre Beobachtungen. Besonders auffallend ist das Beschriften der Fußwege, wodurch die kleinsten schon mit den Phantasiegüssen der älteren Schüler bekannt werden.

Die anwesenden Lehrer sind über den Ausmaß der angeführten Beispiele überrascht und weisen die Eltern darauf hin, wie erzieherisch wichtig, solche Aussprachen mit den Eltern sind, da die Lehrer dadurch Dinge gewahr werden, die die Kinder in der Schule und auf dem Schulhofe herausnehmen wagen. Die Eltern nennen die Namen: Friedrich Schm----, Johann Lott---, Jacob Golden---, Die Lehrer wollen mit den Eltern private Rücksprache nehmen Sie weisen aber zugleich darauf hin, daß sie als Lehrer nicht viel daran machen können, wenn das Elternhaus eben die Mithilfe versagt.

Alle Ermahnungen und Bestrafungen der Schule fruchten nicht, wenn die Eltern die Kinder bis spät abends auf der Straße lassen oder ihnen sogar erlauben, Sonnabends und Sonntags zum Tanz zu gehen.

3. Die Eltern machen den Lehrer Reinbacher darauf aufmerksam, daß er etwas mehr Strenege walten lassen möge. Sie nehmen seine Gutmütigkeit und Absicht zu den durchaus an, würden es aber lieber sehen, wenn sie schon mehr Respkt vor ihm hätten. Besonders bemängeln sie die Nachlässigkeit der Kinder in bezug auf ihre Hausaufgaben, die sie nicht machen, da sie gewöhnlich doch nicht nachgesehen werden.

Herr Reinbacher erwidert, daß seit einigen Tagen auf die Anregung des Schulleiters täglich eine Auswahl Hefte mit Hausaufgaben zur Durchsicht mit nach Hause nehme.

4. Für die Klasse I. (1.Schuljahr) werden in den Elternrat gewählt.

1. Fr. Blumenfeld, 2. Fr. Uphoff, 3. Fr. Janßen,

Die Wahl erfolgt einstimmig. Die Gewählten nehmen die Wahl an.

Schluß: 22.00 Uhr

Bloem

Elternratssitzung am 2. August 1949

Vom Vorsitzenden war der Elternrat auf Dienstag ,den 2.8.1949 abends 19.00 Uhr eingeladen worden.

Die Tagesordnung war,

1. Besichtigung der neu erworbenen Vogelsammlung.

2. Bericht über die Sammelergebnisse.

3. Ausflug nach Logabirum.

4. Vorführung eines neuen Bildwerfers.

5. Sonstiges.

Erschienen waren: W. Bloem, Ei Wessels, Wäcken, Fr. Boldt, M. Grimm, Fr. Rieneck, Zimmer, Fr. Blumenfeld, Fr. Janßen

Als Gäste waren von Vorsitzenden eingeladen:Lehrer Reinbacher, Lehrer Schulz außerdem war eingeladen Herr Schleprio

Zu 1. Der Schulleiter zeigt den Elternrat die neu erworbene Vogelsammlung; die ihm von Herr Schelten Peterssen freundlicherweise überlassen wurde und die vom Schulleiter während der großen Ferien auf dem Schulboden aufgestellt und geordnet wurde.

Der Schulleiter machte den Elternrat auf den großen materiellen und unterrichtlichen Wert dieses Geschenkes aufmerksam und sprach seinen besonderen Dank den Koll. Schulz aus für seine Bemühungen, diese wertvolle Sammlung für die Schule Kleinheide zu erwerben.

Zu 2. Der Vorsitzende gab eine Übersicht über die Ergebnisse der vom Elternrat durchgeführte Sammlung. Die Eltern und Einwohner von Kleinheide bekennen sich durch ihre freiwilligen Gaben zu dem ihnen zugemutteten monatlichen Opfer. Vom Elternrat wurde darauf hingewiesen, daß vereinzelte Einwohner, die der Sammlung anfangs ablehnend gegenüberständen, durch das Beispiel der anderen sich jetzt auch beteiligen, ja es gibt Fälle, daß Personen, die versehentlich listenmäßig nicht erfaßt waren, von sich aus gekommen sind, um sich auch in die Sammellisten eintragen zu lassen.

Es scheint, daß der nächste Weg, der Elternschaft an die Schule zu interessieren, der art, daß sie selbst etwas für die Schule tun. Der Vorsitzende weist noch darauf hin, daß diese Sammlung ihn ein gutes Mittel ist, für die Schule bei den Behörden Mittel frei zu frei zu bekommen die sonst schwer zu bekommen sind.

In Kleinheide bestand ein gesunder Wetteifer zwischen Elternrat und Lehrerstand für schulische Interessen aufnehmen. Den Gewinn hat die Schule.

Zu 2. Da die Sammlung der ersten drei Monate über Erwartend gut ausgefallen ist, bittet der Vorsitzende um Bewilligung von 200,00 DM für den am 13.8. geplanten Schulausflug nach Logabirum. Es ist ihm dann möglich, die Kinder für 1,20 DM über Emden - Leer nach Logabirum hin und zurückfahren zu lassen.

Der Elternrat glaubt, der Herausgabe dieser Geldes verantworten zu können, wenn auch die Sammlung für eine spätere Anschaffung der Bänke geplant ist.

Der Antrag des Vorsitzenden wird vom Elternrat einstimmig angenommen.

Zu 3. Der Vorsitzende zeigt mit einen Stehbildapparat dem Elternrat verschiedene Bildserien. In seinen Erklärungen zeigt er als Schulzweck auf den hohen unterrichtlichen Wert eines solchen Bildapparates hin und stellt den Antrag, ihm für den Monat Oktober 200 DM für den Erwerb dieses Apparates zu bewilligen.

In der Begründung seines Antrages wurde er wesentlich unterstützt von den anwesenden Kollegen Kollegen Herrn Schulz und Herrn Reinbacher.

Auch dieser Antrag wird vom Elternrat einstimmig angenommen.

Zu 5. Wäcken regt an, daß der Schulleiter im nächsten Jahr versucht, daß die Sommerferien wegen den Erntearbeiten um 14 Tage verlegt werden.

Auch dieser Antrag wird vom Elternrat einstimmig angenommen.

Der Vorsitzende wird vom Elternrat beauftragt, an die Schulbehörde ein Gesuch einzureichen, damit Kleinheide im Oktober mit einer vierten Lehrkraft bedacht wird.

Schluß der Sitzung: 22.30 Uhr

Bloem

Gesamtelternschaftsversammlung am Mittwoch, den 11.10.1949 in der Schule um 19.00 Uhr.

Als Gäste waren eingeladen:

1. Der Schulrat

2. Der Schulvorstand

Vom Schulvorstand waren nur erschienen die Mitglieder Habben, Luitjens und J. Bloem.

Der Vorsitzende begrüßt die Erschienenen und geht gleich zum einzigen Punkt der Tagesordnung über. Er gibt einen Überblick, wie er zum ausgefallenen Stand gekommen ist.

Nachdem in Holzdorf eine zweite Lehrerstelle eingerichtet ist, hat der Schulvorstand seinen Beschluß, in Kleinheide eine vierte Lehrerstelle einzurichten, rückgängig gemacht. Außerdem wird auf den Beschluß des Schulvorstandes 50 Kinder von Kleinheide nach Holzdorf umgeschult werden. Gegen diese Maßnahmen wehren sich die Eltern, da sie nicht für die Schule Kleinheide interessiert sind, und wollte die bestehenden Schulgrenzen beibehalten.

Es werden von den Anwesenden drei Vertreter gewählt. Frau Sudat, Eilt Wessels und Müller, die ---------- wird dem Verbandsvorsteher beim Bürgermeister Harms vorstellig werden und ihm folgende Bitten der Elternschaft vortragen sollen.

Die Elternschaft der Schule Kleinheide bittet den Schulvorstand einzusetzen, daß die zweite Lehrkraft von Holzdorf nach Kleinheide versetzt wird, da hier auf einen Lehrer 74 in Holzdorf dagegen nur 69 Kinder entfallen.

Schluß der Versammlung 20.30 Uhr

Bloem

 

Abschrift

An den zweiten Vorsitzenden des Elternrates der Schule Kleinheide Herrn Schmiedemeister Eilt Wessels.

Da bei der Wahl des Elternrates am 13.Juni.1948 der damalige Schulleiter die Vorschrift des § 2, letzter Satz des Ministererlaß K.III., Rü. 600/48 übersehen hat, nach der ein Lehrer nicht Mitglied der Elternvertretungen sein kann und da ich selbst die Bedingung bei der Annahme neuer Wahl übersehen habe, meine Wahl zum Vorsitzenden des Elternrats rechtmäßig nicht zulässig ist, trete ich trete ich nach dem heutigen Tage von meinen Posten als Vorsitzender des Elternrates zurück und bitte Sie, bis zu den Neuwahlen des Vorsitzenden Geschäfte zu übernehmen.

Aus demselben Grunde trete ich als Mitglied aus der Elternvertretung aus.

Kleinheide, den 20.10.1949

Bloem

 

Elternversammlung am 7. Dez.1948, abends 19.00 Uhr in der Schule Kleinheide

1. Der bisherige Vorsitzende gibt einen Abschlußbericht über die, in sechs Monaten durchgeführte Sammlung. In diesen sechs Monaten sind 757,20 DM gesammelt worden. Ausgaben sind bis jetzt 352,40 DM. Der Kassenstand ist somit 400,30 DM.

2. Da die Gemeindevertretung die Kosten für die Neuanschaffung der Bänke übernimmt, können diese Gelder von der Sammlung für andere Zwecke verwendet werden Auf Antrag des Schulleiters sollen die Gelder folgende Verwindung finden

1.Instandsetzung der Vogelsammlung

2. Anschaffung für Wandschmuck für die dritte Klasse.

3. 1 Brockhaus - Lehrer

4. 70 Große - Duden

5. Verschiedene Schulhefte

3. Zusatzwahl neuer Elternräte. Dieser Punkt der Tagesordnung kann nicht durchgeführt werden, da für die Versammlung nicht beschlussfähig ist.

4. Der Schulleiter berichtet über die Vorbereitungen zu Weihnachtsfeier geplant war eine zweimalige Schulweihnachtsfeier in der transportablen Baracke bei Gastwirt Wäcken. Da aber infolge eienes Sturmes diese Baracke abgerissen worden ist, kann noch nichts Endgültiges über die Gestaltung der diesjährigen Feier angesagt werden.

Der Elternrat bittet den Schulleiter, Verhandlungen mit dem Gastwirt de Buhr in Berum aufzunehmen, damit die Weihnachtsfeier in dessen Saal stattfinden kann.

5. Da laut amtl. Bestimmung ein Lehrer nicht Mitglied des Elternrats, insbesondere nicht Vorsitzender sein darf muß ein neuer Vorsitzender gewählt werden.

Von der Versammlung wird Herr Schlepin einstimmig gewählt. Der Schulleiter wird beauftragt Herrn Stechpin zu bitten, diese Wahl anzunehmen.

6. Der Elternrat ist mit den Leistungen der Handarbeitslehrerin nicht zufrieden. Frau Fritzlaff, Frau Uphoff (A) und Herr Wäcken nehmen besonders gegen sie Stellung. Sie weisen darauf hin, daß der Handarbeitsunterricht bei Frl. Brunkmann durchaus nicht methodisch aufgebaut sei. Vorallem vermissen sie bei bei ihren Kindern die Grundtechniken. Kinder können nicht die einfachsten Stiche.Jedes Kind kann machen im Unterricht was es will. Der Schulleiter wird gebeten, bei der Schulbehörde eine Revision des Handarbeitsunterrichtes zu beantragen.

Schluß der Sitzung 21.00 Uhr

Bloem

 

Elternschaftsversammlung der IV. Klasse (2.Schuljahr) am Dienstag, den 6.März 1951, abends 20.00 Uhr in der Schule Kleinheide

Vom Elternrat anwesend: Schlepin, Frau Janßen, Eilt Wessels, Frau Boldt, Frau Uphoff, W. Bloem, H. Wäcken.

An Eltern:11

An Lehrkräften: Hauptlehrer Bloem, Lehrer Reinbacher als Klassenlehrer

Eröffnung 20.10 Uhr

Der Vorsitzende Schlepin eröffnet die Sitzung. Es liegt ein Antrag von Fr. Gänsen vor auf eine Elternschaftssitzungen. Fr. Gänsen beantragt für das kommende Winterhalbjahr den Stundenplan so zu ändern, daß der Schulbeginn um 8.30 Uhr festgelegt wird; da man im Winter während der Dunkelheit man die Kinder nicht auf den Wege schicken könne.

Der Schulleiter erklärt, es ihn stundenplanabhängig wohl nicht möglich sei, im Winter den Unterricht auf 8.30 Uhr anzusetzen, da ihm die Klassenräume fehlen und die Kinder jetzt schon pro Woche 26 Unterrichtsstunden fehlen.

Daraufhin beschließt die Versammlung, folgende Schreiben abzufassen:

An den An den
Herrn Bürgermeister Schulverband
der Gemeinde Berumbur des Gesamtschulverbandes
zur Weitergabe an den Berumbur / Blandorf / Wichte
Gemeinderat  

Elternrat und Elternschaft der Volksschule Kleinheide bitten den Herrn Bürgermeister und den Gemeinderat (Schulvorstandes), sich mit allen Kräften dafür einzusetzen, daß im Sommer 1951 der Neubau einer dritten Klasse an der Volksschule Kleinheide vorangetrieben wird.

Begründung:

1. Infolge Klassenmangels ist die Schulzeitung gezwungen, auch im Winter die Unterrichtsstunden von morgens 8.00 Uhr durchgehend bis abends 16.45 Uhr zu legen. Es ist der Schulzeitung stundenplantechnisch unmöglich, den Unterrichtsbeginn auf morgens 8.30 Uhr anzusetzen. Das bedeutet für unsere Kinder, daß sie im Winter bereits um 7.30 Uhr bei völliger Dunkelheit durch die Wege zur Schule müssen und am Abend bei ebensolcher Dunkelheit nach Hause zurückkommen. Sie laufen dabei Gefahr, vom Wege ab in die Wässergräben zu geraten, wie es im letzten Winter einigemale geschehen ist.

2. Infolge Klassenraummangels fehlen in der Volksschule Kleinheide den Kindern wöchentlich 26 Unterrichsstunden pro Klasse im Durchschnitt also 5 Stunden. Im Jahre macht das für jede Klasse also 40 Unterrichtstage aus, die unsere Kinder zu wenig Unterricht haben - in acht Schuljahren sind das 320 Unterrichtstage = 1,5 volles Schuljahr. Wir glauben, daß nicht länger mehr für unsere Kinder verantworten zu können, zumal der Wettbewerb der abgehenden Schüler um freie Lehrstellen immer schärfer wird. Unsere Kinder liegen dadurch gegenüber den Kindern solcher Schulen, die vollen Unterricht erteilen können, ganz erheblich im Nachteil. Im Interesse unserer Kinder müssen wir darum um baldige Abstellung dieses Übels bitten.

3. Weiter bitten wir den Gemeinderat, in diesem Sommer rechtzeitig dafür Sorge zu tragen, daß bis zum Herbst die Gemeindewege in einen ordentlichen Zustand gebracht werden, damit im kommenden Winter unsere Kinder trockenen Fuße - die Schule erreichen können und nicht mit nassen Füßen in der Schule sitzen müssen. Grade die kleinen Kinder haben der schlechten Wege wegen die Schule in diesem Winter öfters versäumen müssen.

 

Je eine Abschrift von Punkt 1. und 2. dieses Antrages lassen wir, um Ihnen diesbezügliche Verhandlungen die Wege ebnen zu lassen, dem Herrn Landrat zugehen. Elternrat und Elternschaft regen an; kurz nach Ostern einen Ausspracheabend über diese Punkte mit dem Gemeinderat und dem Schulvorstand anzusetzen. Die am 6.3.1951 zusammengetretene Elternschaft erklärte sich bereit, den Klassenbau soweit wie möglich durch persönlichen Arbeitseinsatz zu unterstützen.

Kleinheide, den 6.3.1951

Unterschriften:

 

- der Elternrat

 

- Vors. der Elternschaft